5 Tage Bahnstreik in Deutschland

Sep 2, 2021 | Personenverkehr

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat von 1. bis 7. September gestreikt. In unserem Liveticker wurde laufend über Neuigkeiten und Statements rund um den Bahnstreik in Deutschland informiert:

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07.09.2021

02:00 Streik ist beendet!

06.09.2021

16:30 Nach 120 Stunden GDL-Streik: ab Dienstag wieder mit normalem Fahrplan

Ab Dienstag sollen die Züge in Deutschland wieder nach dem normalen Fahrplan unterwegs sein. Dafür laufen schon heute die Vorbereitungen auf Hochtouren: Züge werden zu ihrem morgigen Startbahnhof überführt und Mitarbeiter:innen machen sich auf den Weg, damit sie morgen früh am richtigen Ort ihre Züge übernehmen können.

Die DB geht davon aus, dass die Züge im Fernverkehr am Dienstag wieder überwiegend nach normalem Fahrplan fahren werden. Auch im Regionalverkehr setzen die Fahrplaner:innen und Disponent:innen der DB alles daran, schon morgen wieder die rund 21.000 Regional- und S-Bahnzüge nach regulärem Fahrplan verkehren zu lassen. Dennoch kann es im Laufe des Tages noch zu Unregelmäßigkeiten kommen.

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10:00 Stabiler Betriebsstart nach Ersatzfahrplan

Auch am heutigen Morgen ist der Verkehr wieder stabil nach Ersatzfahrplan angelaufen. Nachdem die DB am Wochenende das Zugangebot im Fernverkehr auf 30 Prozent des regulären Verkehrs ausweiten konnte, wird dieses Angebot auch heute weiter aufrecht erhalten.

Im Regional- und S-Bahnverkehr sind weiterhin rund 40 Prozent der Züge unterwegs. Hier gibt es jedoch regionale Abweichungen, aufgrund regional unterschiedlicher Streikbeteiligungen.

07:30 Aktuelle Streikbeteiligung

Seit Beginn der Streikwelle am 1. September um 2 Uhr haben 7.236 Lokführer von insgesamt rund 19.700 DB-Triebfahrzeugführern die Arbeit niedergelegt. Von den über 48.000 Mitarbeitenden der DB Netz waren seit Streikbeginn insgesamt 62 Stellwerker (Fahrdienstleiter und Weichenwärter) im Ausstand. In dem vom Streik umfassten Bereich der Instandhaltung haben 36 von den über 24.700 Beschäftigten gestreikt. In den Personenbahnhöfen befanden sich bis dato 21 von rund 7.200 Mitarbeitenden im Ausstand.

05.09.2021

11:20 Stabiler Betriebsstart am Sonntag

Am Sonntagmorgen ist der Verkehr nach Ersatzfahrplan weitgehend stabil angelaufen. Wie angekündigt hat die DB am Wochenende das Angebot im Fernverkehr auf 30 Prozent ausweiten können. Alle zusätzlichen Züge werden fortlaufend in die Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator eingepflegt. Die DB empfiehlt ihren Kund:innen daher, sich auch kurzfristig noch über das Zugangebot zu informieren.

Im Regional- und S-Bahnverkehr sind wie in den letzten Tagen rund 40 Prozent der Züge unterwegs. Aufgrund der unterschiedlichen Streikbeteiligung schwankt das Angebot hier jedoch regional. Streikschwerpunkte sind weiterhin die östlichen Bundesländer und einige Metropolregionen.

07:00 Aktuelle Streikbeteiligung

Neben dem Zugpersonal hat die GDL-Führung in diesem Streik auch wieder Beschäftigte im Netz, in der Instandhaltung oder an den Bahnhöfen zum Arbeitskampf aufgerufen. In diesen Bereichen sind allerdings auch in der dritten Streikwelle keine nennenswerten Arbeitsniederlegungen zu verzeichnen.

Seit Beginn der Streikwelle am 1. September um 2 Uhr haben 7.017 Lokführer von insgesamt rund 19.700 DB-Triebfahrzeugführern die Arbeit niedergelegt. Von den über 48.000 Mitarbeitenden der DB Netz waren seit Streikbeginn insgesamt 58 Stellwerker (Fahrdienstleiter und Weichenwärter) im Ausstand. In dem vom Streik umfassten Bereich der Instandhaltung haben 36 von den über 24.700 Beschäftigten gestreikt. In den Personenbahnhöfen befanden sich bis dato 21 von rund 7.200 Mitarbeitenden im Ausstand.

04.09.2021

12:00 Aktuelle Streikbeteiligung

Neben dem Zugpersonal hat die GDL-Führung in diesem Streik auch wieder Beschäftigte im Netz, in der Instandhaltung oder an den Bahnhöfen zum Arbeitskampf aufgerufen. In diesen Bereichen sind allerdings auch in der dritten Streikwelle, laut DB, keine nennenswerten Arbeitsniederlegungen zu verzeichnen.

Seit Beginn der Streikwelle am 1. September um 2 Uhr haben 6.495 Lokführer von insgesamt rund 19.700 DB-Triebfahrzeugführern die Arbeit niedergelegt. Von den über 48.000 Mitarbeitenden der DB Netz waren seit Streikbeginn insgesamt 56 Stellwerker (Fahrdienstleiter und Weichenwärter) im Ausstand. In dem vom Streik umfassten Bereich der Instandhaltung haben 37 von den über 24.700 Beschäftigten gestreikt. In den Personenbahnhöfen befanden sich bis dato 21 von rund 7.200 Mitarbeitenden im Ausstand.

03.09.2021

15:30 DB stellt klar: Keine Schadensersatzklage gegen die GDL

Die Deutsche Bahn stellt klar: Bahn wird weder Schadensersatzklage gegen die GDL prüfen noch erheben.

15:00 Kommentar Niki Schmölz

Deutschland erlebt im Zuge der Tarifverhandlungen die dritte Streikwelle der Gewerkschaft deutscher Lokführer (GDL). Somit müssen wir uns einmal mehr fragen, was dieser Streik bedeutet: „Der Bahnstreik schadet Bahn, Klima und Verkehrswende!“

14:15 GDL Streik wird nicht gestoppt!

Die Deutsche Bahn AG (DB) bedauert die Entscheidung des Hessischen Landesarbeitsgerichts in Frankfurt zum Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Das Gericht hat heute in Zweiter Instanz den Antrag des Unternehmens auf einstweilige Verfügung gegen die GDL-Streiks abgewiesen.

DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Wir haben im Interesse unserer Kunden alles unternommen, damit die GDL ihre Blockade der Tarifverhandlungen aufgibt. Auch das Arbeitsgericht Frankfurt hatte gestern dringend zu einer gütlichen Einigung aufgerufen. Aber auch dieser Appell der Richter verhallte bei der GDL-Spitze.“

„Wir stellen nicht das Streikrecht als Grundrecht in Frage. Aber wir sind in Sorge, dass diese Tarifrunde der Tarifautonomie in Deutschland einen Bärendienst erweist. Statt zu verhandeln, versucht die GDL ein Tarif-Diktat durchzusetzen.“

Die GDL-Spitze hatte zuletzt verkündet, erst dann den Arbeitskampf einzustellen, wenn sämtliche Forderungen erfüllt würden. Diese totale Kompromisslosigkeit ist mit der Verantwortung von Tarifpartnern nicht vereinbar.

Zwar sieht das Gericht die von der GDL geforderte Klausel zur Umsetzung ihrer Tarifverträge für alle ihre Mitglieder als rechtswidrig an, wertete diese Forderung jedoch nicht als Streikziel. Damit ist klargestellt, dass diese Klausel in den weiteren Verhandlungen nicht mehr verwendet werden kann.

Das Gericht hat klar zum Ausdruck gebracht, dass die GDL-Tarifverträge ausschließlich in den Betrieben zur Anwendung kommen, in denen die GDL eine Mehrheit hat.

11:00 Auch am zweiten Streiktag reibungsloser Betriebsstart

Auch am zweiten Streiktag der GDL ist der Verkehr heute Morgen planmäßig angelaufen. Für das Wochenende kann das Fahrplanangebot im Fernverkehr von 25 auf 30 Prozent ausgeweitet werden. So werden am Samstag und Sonntag nun auch Fernzüge zwischen Rostock, Berlin und Dresden unterwegs sein. Die zusätzlichen Züge werden fortlaufend in die Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator eingepflegt. Die DB empfiehlt ihren Kund:innen daher, sich auch kurzfristig noch über das Zugangebot zu informieren.

Im Regional- und S-Bahnverkehr sind rund 40 Prozent der Züge unterwegs. Aufgrund der unterschiedlichen Streikbeteiligung schwankt das Angebot hier jedoch regional. Streikschwerpunkte sind wie in den vergangenen Streikphasen die östlichen Bundesländer und einige Metropolregionen. Hier kann es zu stärkeren Einschränkungen kommen.

Die Ersatzfahrpläne sind in der Reiseauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator sowie auf bahn.de/aktuell hinterlegt und werden fortlaufend aktualisiert. Zudem stehen rund um die Uhr die Mitarbeitenden der Streikhotline unter 08000 – 996633 bereit, die Reisenden zu ihren Verbindungen und alternativen Reisemöglichkeiten zu beraten.

Nach wie vor müssen Reisende in den kommenden Tagen mit Einschränkungen und vollen Zügen rechnen. Daher empfiehlt die DB ihren Kund:innen, nach Möglichkeit Reisen weiterhin zu verschieben. Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 2. bis einschließlich 7. September vom GDL-Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit. Sie können – bereits seit Montag – bis einschließlich 17. September flexibel genutzt werden. Bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist die Zugbindung aufgehoben. Für die Weiterfahrt können auch andere Züge genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE und S-Bahn). Für ausgefallene Verbindungen gelten die gesetzlichen Fahrgastrechte und der volle Fahrpreis des Tickets wird erstattet. Wenn das Ticket online über das Kundenkonto gebucht wurde, können Kund:innen dort direkt mit dem digitalen Fahrgastrechte-Tool die Erstattung schnell und mit wenigen Klicks beantragen. Zudem können Fahrkarten über das digitale Kulanzformular auf bahn.de kostenfrei storniert werden.

02.09.2021

11:10 Offener Brief des Deutschen Bahnkunden Verbandes

Sehr geehrter Herr Weselsky,

es ist Ihnen bekannt, dass der DBV als Interessensverband der Bahnfahrgäste und Güterkunden stets dem hohen Recht des Arbeitskampfes den Vorrang einräumt und bei den Bahnkunden um Verständnis für die Einschränkungen während eines Streiks wirbt. Dabei konnten wir feststellen, dass es bei den Fahrgästen ein hohes Maß an Verständnis für die Belange der Bahnbediensteten gibt und dies trotz auftretender Nachteile bei den täglichen Wegen.

Aktuell ist eine Trendwende im Verständnis der Kunden für den derzeitigen Arbeitskampf erkennbar. Wesentlicher Grund hierfür ist die Ablehnung des Gesprächsangebots der DB AG: Wir sind der Meinung, dass es auf die Kunden positiver und vielleicht glaubhafter wirken würde, wenn Sie schlimmstenfalls den Verhandlungstisch verlassen, als gar nicht erst dort Platz zu nehmen. Die Angebote der DB AG an Sie, die wir nicht bewerten, könnten ja am Verhandlungstisch auch eine positive Wendung nehmen. Dies ist jedenfalls die Meinung zahlreicher Bahnkunden.

Sehr geehrter Herr Weselsky, ich appelliere an Sie, bei den wenigen „diplomatischen“ Möglichkeiten auch die Bahnkunden in lhre Strategie einzubeziehen. Noch stellen wir bei den Fahrgästen großes Verständnis für die Belange Ihrer Klientel fest. Sollte die Bahn jedoch ständige Berechenbarkeitsdefizite aufweisen, so wird es für die Kunden unberechenbar werden und auch zu Abwanderungen vom Verkehrsmittel Bahn kommen. Denken Sie an die Menschen, die in ländliche Räume umgezogen sind und in Vertrauen auf die Bahn ihr Auto abgeschafft haben.

Ich mache Ihnen keine Vorhaltungen, sondern empfehle „Schnittstellenregelungen“ zwischen den Interessen der Eisenbahner und vor allem der Fahrgäste. Die Bahnbediensteten haben bei den Kunden mehr Verständnis als es die Eindrücke vermitteln.

lch glaube, es wäre nützlich, wenn Sie sich in lnterviews mit einigen klärenden Worten auch einmal direkt an die Bahnkunden wenden würden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gerhard J. Curth, Präsident

11:05 Starke Beeinträchtigung im Güterverkehr seit den frühen Morgenstunden

Im Güterverkehr von DB Cargo stehen aufgrund des GDL-Streiks binnen weniger Stunden über Nacht bereits mehr als 200 Züge im Rückstau. Inmitten einer Produktionswoche ist das Verkehrsaufkommen im Güterverkehr besonders hoch. Das bedeutet auch, dass an den Grenzen zu Deutschland nicht mehr alle Güterzüge angenommen werden können – der GDL-Streik wirkt sich auf europäische Liefer- und Versorgungsketten aus. Dennoch haben zahlreiche MitarbeiterInnen von DB Cargo die ganze Nacht erfolgreich daran gearbeitet, wichtige, versorgungsrelevante Züge zu priorisieren und an ihr Ziel zu bringen.

11:00 Ersatzfahrpläne sind erfolgreich angelaufen

Trotz des neuen, verbesserten Angebots der Deutschen Bahn am gestrigen Abend, hält die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an ihrem Streikaufruf fest. Die Fahrplaner:innen der Deutschen Bahn haben rund um die Uhr an Ersatzfahrplänen gearbeitet. Mit Beginn des Ausstands um 2 Uhr ist das Konzept für den Personenverkehr in Kraft; die ersten Züge fahren nach Ersatzfahrplan.

Trotz des mit fünf Tagen besonders langen Streikzeitraumes sichert die DB erneut ein stabiles Grundangebot von rund einem Viertel im Fernverkehr. Für den Regionalverkehr besteht das Ziel, heute und in den nächsten vier Tagen rund 40 Prozent des regulären Angebots zu fahren. Hier zeichnen sich erneut regional starke Unterschiede ab. Die Streikschwerpunkte liegen im Osten und in einigen Metropolregionen. Insbesondere hier kommt es zu stärkeren Einschränkungen.

Die Ersatzfahrpläne sind in der Reiseauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator sowie auf bahn.de/aktuell hinterlegt und werden fortlaufend aktualisiert. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren. Zudem stehen rund um die Uhr die Mitarbeitenden der Streikhotline unter 08000 – 996633 bereit, die Reisenden zu ihren Verbindungen und alternativen Reisemöglichkeiten zu beraten.

Obwohl der Verkehr dank des bewährten Ersatzfahrplans gut angelaufen ist, müssen Reisende in den kommenden Tagen mit Einschränkungen und vollen Zügen rechnen. Daher empfiehlt die DB ihren Kund:innen, nach Möglichkeit Reisen weiterhin zu verschieben. Hierfür hat die DB wieder ein umfangreiches Kulanzpaket geschnürt. Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 2. bis einschließlich 7. September vom GDL-Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit. Sie können – bereits seit Montag – bis einschließlich 17. September flexibel genutzt werden. Bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist die Zugbindung aufgehoben. Für die Weiterfahrt können auch andere Züge genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE und S-Bahn). Zudem gelten erneut umfangreiche Kulanzmaßnahmen, Fahrkarten können alternativ kostenfrei erstattet werden.

10:00 DB legt gerichtlichen Eilantrag gegen GDL-Streik ein

Im Interesse ihrer Kunden sieht sich die Deutsche Bahn AG (DB) jetzt in der Pflicht, gerichtlich gegen den laufenden Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vorzugehen: Das Unternehmen hat heute vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Streiks der GDL eingereicht.

DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Allerdings sind Streiks nur dann zulässig, wenn sie sich im Rahmen des geltenden Rechts bewegen. Das ist nach unserer Auffassung bei den Streiks der GDL nicht der Fall. Deshalb müssen wir im Interesse unserer Kunden und Mitarbeitenden jetzt handeln und die Streiks rechtlich überprüfen lassen.“

Auch nach den jüngsten Äußerungen der GDL geht es bei diesem Arbeitskampf offenkundig mehr um rechtliche und politische Themen als darum, Lösungen für gute Arbeitsbedingungen am Verhandlungstisch zu finden. 

Erst am Vortag hatte die DB der GDL ein neues, verbessertes Angebot vorgelegt und damit zentrale Forderungen der GDL erfüllt. Die GDL hatte dieses Angebot umgehend und ohne weitere Verhandlungen abgelehnt.

Mit dem jüngsten Angebot hatte die DB ihre Zusage konkretisiert, eine Corona-Prämie zu zahlen. Diese Prämie für das Jahr 2021 soll genau wie im Öffentlichen Dienst je nach Entgeltgruppe 600 oder 400 Euro betragen. Außerdem bietet sie einen Kompromiss bei der Laufzeit an. Statt bisher 40 Monate soll der neue Tarifvertrag nur 36 Monate laufen.

Bestehen bleibt das Angebot einer Entgelterhöhung in zwei Stufen von 3,2 Prozent, einer branchenführenden betrieblichen Altersvorsorge sowie eines erweiterten Kündigungsschutzes.

In die aktuelle Streikwelle fällt das Ferienende in zwei Bundesländern, so dass insbesondere Familien auf die Bahnreise angewiesen sind. „Wir haben jetzt das dritte verbesserte Angebot vorgelegt – ohne dass die GDL ernsthaft mit uns in Verhandlungen eingetreten wäre. Auch den Vorschlag, mit Hilfe eines Schlichters oder Moderators nach einer Lösung des Konflikts zu suchen, hat die GDL konsequent abgelehnt, so Seiler.

01.09.2021

17:45 DB legt kurz nach Streikbeginn verbessertes Angebot vor

Die Deutsche Bahn AG hat im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL am Mittwochnachmittag ein neues schriftliches Angebot unterbreitet. Personalvorstand Martin Seiler: „Wir erfüllen zentrale Forderungen der GDL. Es gibt jetzt erst recht keinen Grund mehr für einen fast einwöchigen Streik. Klare Botschaft an die GDL-Spitze: Geben Sie Ihre Blockadehaltung auf. Kommen Sie nun endlich an den Verhandlungstisch und stoppen Sie die unverantwortlichen Arbeitskampfmaßnahmen!“

Materiell kommt die DB der GDL wie folgt entgegen:

Erstens konkretisiert die DB ihre Zusage, eine Corona-Prämie zu zahlen. Nach dem Angebot der DB soll diese Prämie in gleicher Höhe wie im Öffentlichen Dienst gezahlt werden. Im Organisationsbereich der GDL würden je nach Entgeltgruppe 400 oder 600 Euro ausgeschüttet.

Zweitens bietet die DB der GDL einen Kompromiss beim Streitthema „Laufzeit des künftigen Tarifvertrages“ an. Statt einer bisherigen Laufzeit von 40 Monaten offeriert das Unternehmen nunmehr eine Laufzeit von 36 Monaten.  

Seiler: „Gleichzeitig bieten wir eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent – genau das fordert auch die GDL. Es gibt also gar keinen Grund, sich Verhandlungen und anschließend einer Einigung zu verweigern.“

14:30 Lufthansa startet Sonderflüge wegen Bahnstreik

Lufthansa und Eurowings stocken das Flugangebot bis kommenden Dienstag um mehr als 7.000 Sitzplätze auf. Hintergrund ist der laufende Bahnstreik und die damit steigenden Buchungsanfragen bei Lufthansa und Eurowings.

13:00 Statement von DB-Cargo Chefin Sigrid Nikutta

Bis zu 3000 Güterzüge fährt DB Cargo täglich in Deutschland. Bei den bisherigen Streiks gerieten in Spitzenzeiten 200 bis 300 Züge in den Rückstau und konnten nur mit Verzögerung ihre Ziele erreichen. „Für den umweltfreundlichen Schienengüterverkehr werden die Folgen weit über den eigentlichen Streik hinausreichen“, sagt Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Güterverkehr. „Es geht um klimafreundliche Lieferketten. Es geht darum, dass wir gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden auf dem Weg zu grüner Bahnlogistik sind. Der Streik ist schädlich für diese Verkehrswende, es ist damit ein Streik gegen das Klima.“

Ein Streikauftakt mitten in einer Produktionswoche und die Dauer des Streiks treffen die deutsche Wirtschaft. DB Cargo rechnet damit, dass Kunden Transporte von der Schiene auf den LKW verlagern. Damit besteht die Gefahr, dass das gewünschte Wachstum im Schienengüterverkehr nachhaltig gestoppt wird, so die Einschätzung der DB-Cargo-Chefin.  

Betroffen ist auch der Einzelwagenverkehr, der aufgrund der hohen Komplexität des Betriebes überwiegend durch DB Cargo angeboten wird. 

DB Cargo hat zur Sicherstellung der system- und versorgungsrelevanten Verkehre neben den eigenen Kräften auch viele Kooperationspartner mit dem Fahren von Zügen beauftragt. Ein hoch motiviertes und engagiertes Team steht in engem Austausch mit Ihren Kund:innen und wird alles daran setzen, dass alle für die Industrie wichtigen Züge gefahren werden.

11:00 Ersatzfahrplan: Ein Viertel Kapazität im Fernverkehr

Quelle: Deutsche Bahn

31.08.2021

18:30 Züge von und nach Österreich ebenso teilweise von Streik in Deutschland betroffen

Folgende Nachtzüge fahren ab 01.09 nicht: NJ 400/401, NJ 490/491, NJ 420/421, NJ 424/425, NJ 470/471, NJ 456, NJ 294 und EN 462.Folgende Nachtzüge fahren ab 02.09 nicht: NJ 457, EN 464, NJ 50490.

Folgende Verbindungen fahren nur in Österreich und fallen in Deutschland aus: ICE Züge über Passau nach Wien Hbf (Ausnahme IC 94/95 Ausfall zwischen Wien Hbf und Warnemünde) und EC Züge Tauern/Ennstal über Salzburg: 110, 111,112,113,114,115,117,216,217,218,219.
IC/ICE Tagesverbindungen über Passau fahren nur zwischen Wien – Passau – Wien.
EC Tagesverbindungen Zürich HB und München Hbf fahren nur zwischen Zürich und Bregenz, ausgenommen die Züge EC 97, EC 192, EC 193 und EC 198 fahren planmäßig. IC 118 / 119 fahren nur zwischen Innsbruck und Lindau.

Nicht betroffen sind: Ost-West Züge (Wien-Salzburg-Bregenz od. Zürich) über das Deutsche Eck, RJ-Züge von/nach München, EC-Züge Italien–Innsbruck–München über Kufstein. Im grenzüberschreitenden Nahverkehr sind keine Ausfälle zu erwarten.

14:00 Schlagabtausch: Deutsche Bahn reagiert auf Aussagen von GDL Chef Weselsky

Weselsky: 
…die DB habe sich in den letzten Wochen nicht bewegt.
DB: Die DB hat bereits Mitte Mai ein erstes Angebot vorgelegt. Am 1. Juli hat die DB dann ein erweitertes Angebot unterbreitet. Und zuletzt hat die DB auch die Bereitschaft zur Verhandlung einer Corona-Prämie erklärt. Demgegenüber beharrt die GDL seit drei Monaten unverändert auf ihren insgesamt 47 Forderungen.

Weselsky: 
…die DB verweigere die Zahlung einer Corona-Prämie.
DB: Die DB hat am 22. August ihre Bereitschaft zu Verhandlungen über eine Corona-Prämie erklärt.

Weselsky: 
…die DB wolle die Betriebsrenten kürzen (gegenüber Mitarbeitenden behauptet die GDL sogar, die DB wolle die Betriebsrente abschaffen…).
DB: Die DB führt die betriebliche Altersvorsorge selbstverständlich fort. Mit einem Arbeitgeberanteil von 3,3 Prozent hat die DB die mit Abstand beste Altersvorsorge der Branche. Dabei bleibt es. Bei Transdev akzeptiert die GDL nur 1 Prozent Arbeitgeberanteil. Das Altsystem (der sogenannte „Zusatz-Versicherungs-Tarifvertrag“) muss für die Zukunft reformiert werden. Bestehende Anwartschaften des ZVersTV sind dabei gesichert.

Weselsky: 
…die GDL orientiere sich mit ihren Forderungen am Abschluss für den Öffentlichen Dienst.
DB: Die GDL fordert nicht nur eine Entgelterhöhung wie im Öffentlichen Dienst (insgesamt 3,2 Prozent), sondern stellt zahlreiche weitere Forderungen (insgesamt 47), die natürlich zusätzlich kostenwirksam sind. Das Forderungspaket geht weit über den Abschluss im Öffentlichen Dienst hinaus. Es wäre in seiner Gesamtheit für die DB dreimal teurer als ein Abschluss auf Höhe des Öffentlichen Dienstes. Zudem verschweigt die GDL, dass die Abschlüsse des Öffentlichen Dienstes seit 2008 um 5 Prozent hinter denen der DB zurückbleiben.

Weselsky: 
…die GDL habe in den letzten Wochen die gleichen Forderungen bei den Wettbewerbern erfolgreich durchgesetzt.
DB: Die Wettbewerber haben ein deutlich niedrigeres Tarifniveau. Beispiel: Während es bei der DB eine Betriebsrente mit 3,3 Prozent Arbeitgeberbeitrag gibt, hat die GDL bei dem jüngsten Tarifabschluss mit Transdev einen Beitrag von 1 Prozent vereinbart. Hinzu kommen in Teilen niedrigere Entgelte, weniger Zulagen und deutlich weniger Sozialleistungen.
In der Summe führen die Unterschiede zu rund 10 Prozent niedrigeren Kosten im Vergleich zum DB-Niveau.
Zudem verschweigt die GDL, dass die Wettbewerber auch hinsichtlich der Corona-Schäden nicht ansatzweise vergleichbar sind. Der größte Teil der Umsatzausfälle ist im DB-Fernverkehr eingetreten, in dem die Wettbewerber überhaupt nicht tätig sind.

Weselsky: 
…dass sich alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, und insbesondere auch Stellwerker, Aufsichten, Werkstattmitarbeiter, am Arbeitskampf beteiligen würden.
DB: Der Streik fand in den Bereichen, die die GDL neu für sich beansprucht, nicht statt. Hatten sich schon im ersten Streik dort nur zwischen 0,1 und 0,4 Prozent der Beschäftigten beteiligt, so haben sich am zweiten Streik nur noch vereinzelt Beschäftigte beteiligt (nur ein Beispiel: lediglich 11 (in Zahlen elf) Aufsichten am Bahnhof an allen Streiktagen). Offensichtlich verfügt die GDL dort über keine oder nur eine verschwindend geringe Anzahl von Mitgliedern.

Weselsky: 
…die DB wolle die GDL eliminieren.
DB: Einziges Ziel der DB ist die solidarische Bewältigung der Corona-Schäden. Alle Beteiligten leisten hierzu ihren Beitrag in der größten wirtschaftlichen Krise in der Unternehmensgeschichte. Nur die GDL ist hierzu nicht bereit. In keiner Weise geht es der DB um die Existenz der GDL. Die DB ist unverändert an einer friedlichen Koexistenz beider Gewerkschaften im DB-Konzern interessiert und hat dazu bereits viele konkrete Gesprächsangebote und Lösungsansätze unterbreitet.

12:30 Reisen nach Möglichkeit vorziehen 

Angesichts des erneuten GDL-Streiks empfiehlt die DB, nach Möglichkeit Reisen vorzuziehen. Hierfür hat die DB wieder ein umfangreiches Kulanzpaket geschnürt. Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 2. bis einschließlich 7. September vom GDL-Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit. Sie können – bereits seit gestern – bis einschließlich 17. September flexibel genutzt werden. Damit hat die DB den Zeitraum für flexibles Reisen auf insgesamt 19 Tage ausgedehnt. Schon in den bisherigen GDL-Streiks haben viele Reisende von der flexiblen Nutzung der Fahrkarten Gebrauch gemacht und ihre Reisen umgeplant. Bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist die Zugbindung aufgehoben. Für die Weiterfahrt können auch andere Züge genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE und S-Bahn). Zudem gelten erneut umfangreiche Kulanzmaßnahmen, Fahrkarten können alternativ kostenfrei erstattet werden.

Für wen ein Umplanen nicht möglich ist, sollte auf jeden Fall einen Sitzplatz reservieren. Die Fahrradmitnahme ist in den verkehrenden Fernverkehrszügen nur möglich, wenn dort bereits ein Stellplatz reserviert ist. Als Service für jene Fernverkehrsreisende mit gebuchtem Stellplatz, deren Zug streikbedingt ausfällt, bietet die DB wieder einen kostenlosen Fahrradversand per DB Gepäckservice.

Auch im dritten GDL-Streik wird die Deutsche Bahn ab dem 2. September ein verlässliches Mobilitätsangebot sicherstellen. Im Fernverkehr wird wieder rund ein Viertel des normalen Fahrplans gefahren. Im Regional- und S-Bahnverkehr peilt die DB wie in den letzten beiden Streikwellen etwa 40 Prozent des Zugverkehrs an. Die Anzahl der angebotenen Züge wird jedoch je nach Region stark schwanken. Welche Züge verkehren, ist bereits in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator einsehbar. Infos dazu bietet auch die kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33, die bereits seit gestern Abend zu erreichen ist. Rund 10.000 Anrufe sind seit Freischaltung der Hotline eingegangen.

30.08.2021

17:55 Deutsche Bahn kontert GDL Chef Weselsky

Deutsche Bahn kontert GDL Chef Weselsky mit einem alten Interview. Hier spricht sich Weselsky gegen Bahnstreiks aus.

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17:40 Was Bahn-KundInnen jetzt wissen müssen!

Auch im dritten GDL-Streik wird die Deutsche Bahn ein verlässliches Mobilitätsangebot sicherstellen. Im Fernverkehr wird zwischen dem 2. und 6. September wieder ein Grundangebot von rund einem Viertel des normalen Fahrplans zur Verfügung stehen. Im Regional- und S-Bahnverkehr peilt die DB wie in den letzten beiden Streikwellen etwa 40 Prozent des Zugverkehrs an. Die Anzahl der angebotenen Züge wird jedoch je nach Region stark schwanken. 

Dennoch: Wer kann, sollte seine Reise auf die Zeit vor oder nach dem Streik verschieben. Daher hat die DB wieder ein umfangreiches Kulanzpaket geschnürt: Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 2. bis einschließlich 7. September vom GDL-Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit. Sie können zwischen dem 30. August und einschließlich 17. September flexibel genutzt werden. Damit hat die DB den Zeitraum für flexibles Reisen auf insgesamt 19 Tage ausgedehnt. Bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist die Zugbindung aufgehoben. Für die Weiterfahrt können auch andere Züge genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE und S-Bahn). Zudem gelten erneut umfangreiche Kulanzmaßnahmen, Fahrkarten können alternativ kostenfrei erstattet werden. 

Für wen ein Umplanen nicht möglich ist, sollte auf jeden Fall einen Sitzplatz reservieren. Die Fahrradmitnahme ist in den verkehrenden Fernverkehrszügen nur möglich, wenn dort bereits ein Stellplatz reserviert ist. Als Service für jene Fernverkehrsreisende mit gebuchtem Stellplatz, deren Zug streikbedingt ausfällt, bietet die DB wieder einen kostenlosen Fahrradversand per DB Gepäckservice. 

Welche Züge verkehren und wo es zu Ausfällen kommt, das wird derzeit schrittweise in die Fahrplanmedien und Informationskanäle eingespeist. Ab morgen Dienstag, 7 Uhr, ist der Ersatzfahrplan für den Fernverkehr in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator abrufbar. Infos dazu bietet auch die kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33, die heute bereits ab 19 Uhr zu erreichen ist. 

Für den Güterverkehr der DB gilt: DB Cargo wird in Abstimmung mit Kunden Güterzüge priorisieren und versuchen, insbesondere versorgungsrelevante Fracht pünktlich zuzustellen. 

17:30 Statement Deutsche Bahn

Aus Sicht der Deutschen Bahn (DB) überzieht die Spitze der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit ihrer Ankündigung einer dritten Streikwelle völlig. Der Streik sei in der Sache durch nichts gerechtfertigt. Die GDL mache aus organisationspolitischem Kalkül sowohl Kund:innen als auch Mitarbeitende zu Opfern ihrer Machtinteressen. Das Unternehmen fordert die GDL erneut auf, unverzüglich ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen. Ein verhandlungsfähiges Angebot liege auf dem Tisch.  

Die Gewerkschaft hatte heute angekündigt, ab Mittwoch, den 1. September, 17 Uhr, den Güterverkehr und ab Donnerstag, den 2. September, 2 Uhr, den Personenverkehr, die Infrastruktur und die Fahrzeuginstandhaltung bis zum 7. September, 2 Uhr, zu bestreiken. Mit Betriebsstart am 7. September ist wieder von einem normalen Fahrplanangebot auszugehen. 

DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Ein Tarifvertrag wird in Verhandlungen erzielt und lässt sich nicht diktieren. Wenn die GDL wirklich eine Lösung will, dann muss sie endlich an den Tisch kommen.“ Die DB habe zuletzt ihr Angebot weiter verbessert, man könne kurzfristig zu Ergebnissen kommen, so Seiler. „Dieser erneute Streik bringt uns einem Tarifabschluss kein Stück näher. Der GDL-Spitze geht es ausschließlich darum, ihre Macht auszuweiten – und das zu Lasten der Reisenden und der Wirtschaft.“ Zugleich warnte er vor dem Schaden des GDL-Streiks für das Unternehmen und forderte die Gewerkschaftsspitze auf: „Hören Sie auf, die Belegschaft zu spalten!“ 

Vor einer Woche hatte die DB zusätzlich zu ihrem Angebot eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt. Das aktuelle Angebot der DB beinhaltet 3,2 Prozent Lohnerhöhungen in zwei Schritten, wie von der GDL gefordert. Die Löhne sollen zum 1. Januar 2022 um 1,5 Prozent und zum 1. März 2023 um 1,7 Prozent steigen. Die DB hat – in Anlehnung an den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes für den Bereich der Flughäfen – eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024 angeboten. Außerdem sind ein zusätzlicher Kündigungsschutz, Tausende Neueinstellungen und eine Altersvorsorge auf Spitzenniveau Teil des Angebots.  

17:10 Statement Claus Weselsky

„Mit inhaltsleeren Scheinofferten und fadenscheinigen Desinformationskampagnen willfähriger Politiker wollen die Manager die GDL diskreditieren“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Doch das sind alles alte Hüte. Der wahre Verweigerer ist die DB, darüber können die Tricks aus der Mottenkiste der DB-PR-Maschinerie nicht hinwegtäuschen. Hätten die hochbezahlten Führungskräfte nicht so eine kurze Halbwertzeit im Konzern, wüssten sie, dass der GDL und ihren Mitgliedern damit nicht beizukommen ist.“

Claus Weselsky_GDL

17:07 Streikankündigung: Streiks vom 1. bis 7. September 2021

„Das einzige Mittel, den Konflikt zu lösen, ist die Vorlage eines verhandelbaren Angebots“, so Weselsky. Doch das ist laut GDL weit und breit nicht in Sicht.

Da die DB bisher noch immer kein Einlenken im Tarifkonflikt erkennen lässt, ruft die GDL bei der Deutschen Bahn erneut zum Arbeitskampf auf:

  • im Güterverkehr ab dem 1. September, 17 Uhr und
  • im Personenverkehr und der Infrastruktur ab 2. September, 2 Uhr.
  • Der Arbeitskampf endet am 7. September um 2 Uhr.

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