Der globale Markt für Güterwagen wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Laut der aktuellen Marktstudie „Freight Wagons – Global Market Trends 2024“ von SCI Verkehr wird bis 2028 ein jährliches Wachstum von 2,6 % prognostiziert. Trotz einer im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren geringeren Dynamik wird sowohl der weltweite OEM-Markt als auch der Bereich Aftersales weiterhin expandieren. Allerdings zeigen sich deutliche regionale Unterschiede.
Regionale Unterschiede prägen den Markt
Während der globale Güterwagenmarkt insgesamt wächst, wird für Europa ein Rückgang des OEM-Marktes erwartet. Nach einem Rekordmarktvolumen von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2023 kämpft der europäische Markt nun mit den Folgen einer schwachen Konjunktur. Die Branche steht vor der Herausforderung, das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wiederherzustellen, um mittel- und langfristig den Wachstumskurs fortzusetzen.
Nordamerika, GUS und Asien als führende Märkte
Die größten Märkte für das OEM-Geschäft mit Güterwagen befinden sich in Nordamerika, der GUS und Asien, wobei Europa auf Rang vier folgt. In den letzten fünf Jahren (2018-2023) stagnierte das Wachstum in Nordamerika, während es in Asien, der GUS und Europa positive Entwicklungen gab, besonders in Indien und Russland. Der europäische Markt verzeichnete die höchste Wachstumsrate, getrieben durch hohe Auslieferungsniveaus und steigende Kaufpreise. In der Zukunft wird Asien weiterhin wachsen, wenn auch mit geringerer Dynamik, und Nordamerika wird voraussichtlich wieder ein Wachstum verzeichnen. Europa hingegen sieht sich einem Rückgang des OEM-Marktes gegenüber.
Europäischer Intermodalwagenmarkt in der Krise
Der europäische OEM-Güterwagenmarkt leidet besonders unter den Auswirkungen der schwachen Konjunktur. Die gesunkene Transportnachfrage hat den Bedarf an Rollmaterial reduziert. Obwohl die Auslieferungen aufgrund früherer Bestellungen noch hoch sind, verschärft dies die Situation weiter. Besonders betroffen ist der Bereich der Intermodalwagen. Die Nachfrage nach Container- und Taschenwagen, die in den letzten Jahren stark zum Marktvolumen beigetragen haben, ist eingebrochen. Dieser Rückgang wird voraussichtlich bis ins Jahr 2026 andauern. Zwar gibt es positive Entwicklungen bei anderen Wagentypen, wie Autotransportern, doch können diese den Rückgang im Intermodalgeschäft nicht ausgleichen. Europa bleibt damit die einzige Region, für die ein Rückgang des OEM-Marktes prognostiziert wird.
Zukunft des europäischen Güterwagenmarkts
Um in Zukunft wieder wachsen zu können, müssen die strukturellen Probleme im europäischen Schienengüterverkehr gelöst werden. Nur so kann das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wiederhergestellt und der Markt langfristig stabilisiert werden.