Ein bedeutender Schritt in Richtung klimaneutrale Stahlherstellung wurde kürzlich von ArcelorMittal Deutschland unternommen: Der erste Testwaggon mit dem Vorprodukt Eisenschwamm wurde erfolgreich im Werk Eisenhüttenstadt entladen. Diese wegweisende Initiative, durchgeführt in Partnerschaft mit DB Cargo und Innofreight, betont die entscheidende Rolle der Bahn in der Logistik für die Zukunft der Stahlindustrie.
Der Eisenschwamm, hergestellt in Hamburg mittels Erdgas in einer innovativen Anlage, wurde in speziell entwickelten Containern, den sogenannten DryTrainern von Innofreight, nach Eisenhüttenstadt transportiert. Diese Container, maßgeschneidert für den Transport von Eisenschwamm, können auf standardisierten Gütertragwagen problemlos auf der Schiene befördert werden. Die erfolgreiche Durchführung dieses Tests verdeutlicht nicht nur die Effizienz des Transports, sondern betont auch die wichtige Rolle der Bahn in der nachhaltigen Logistik für die Stahlindustrie.
Die Pyramidenform des DryTainers ermöglicht eine staubfreie Entladung und ein gutes Handling. / Quelle: DB Cargo
Ralf-Peter Bösler, Mitglied der Geschäftsführung bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, äußerte sich erfreut über den gelungenen Test und betonte die Bedeutung der Bahn für die Dekarbonisierung des Stahlsektors:
„Die Spezialcontainer ermöglichen einen sicheren und umweltfreundlichen Transport sowie eine effiziente Entladung. Die Bahn spielt eine entscheidende Rolle auf unserem Weg zur klimaneutralen Stahlproduktion.“
Die Vision von CO2-freiem Stahl ist das langfristige Ziel des Unternehmens. ArcelorMittal plant den Einsatz von grünem Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien in den Werken in Eisenhüttenstadt und Bremen, um diese innovative Produktion zu ermöglichen. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Vorhabens ist eine umweltfreundliche Logistik, die durch DB Cargo bereitgestellt wird. Bereits heute setzt ArcelorMittal im Erzverkehr auf die Schiene und plant zukünftig auch den Transport von Eisenschwamm im Rahmen der nachhaltigen Stahlproduktion auf die Schiene zu verlagern. Damit rückt das Unternehmen näher an sein Ziel, die CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung in Europa bis 2030 um 35 Prozent zu senken und bis 2050 weltweit klimaneutral zu produzieren. DB Cargo und die Schiene spielen dabei eine entscheidende Rolle als wichtige Bausteine dieses ehrgeizigen Vorhabens.