Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat anlässlich seiner Jahrespressekonferenz für eine entschiedene deutsche Hafenpolitik plädiert. Die globalen Krisen und deren konjunkturellen Auswirkungen belasten das aktuelle Umschlaggeschäft. Zugleich hat die Hafenwirtschaft große Transformationsaufgaben zu bewältigen.
Schwache Konjunktur wirkt sich auf Hafenumschlag aus
Die konjunkturell schwierige Lage, die Inflation sowie geopolitische Krisen schlagen sich unmittelbar auf den Umschlag in den Häfen nieder. So ging der Umschlag in den deutschen Seehäfen in einem ähnlichen Maße wie im europäischen Ausland zurück. Die Energieimporte nahmen in Folge der Sanktionierung Russlands deutlich zu.
Hafenwirtschaft sieht bei der Verkehrsinfrastruktur Handlungsbedarf: Forderung nach mehr Bahn!
ZDS-Präsidentin Angela Titzrath: „Die jahrzehntelange und teilweise auch weiter anhaltende Unterfinanzierung macht sich bei allen Verkehrsträgern bemerkbar. Wir erwarten eine auskömmliche personelle und finanzielle Ausstattung, um die Verkehrswege in einem guten Zustand zu halten. Es bedarf aber auch eines Ausbaus, gerade bei der Bahn, die mehr Güter von der Straße aufnehmen soll. Für uns als Seehafenbetriebe liegt hier der Fokus auf dem Flaschenhals zwischen Hamburg und Hannover. Alle Beteiligten sollten sich dringend auf einen Kompromiss zur Viergleisigkeit im Sinne der übergeordneten Ausbauziele verständigen. Eine weitere Verzögerung oder auch ein Beharren auf dem überholten Minimalkonsens der Dreigleisigkeit schadet der deutschen Hafenwirtschaft nachhaltig.“