Während der Personenverkehr auf der Schiene positive Entwicklungen verzeichnet und Fahrgäste gewinnt, sieht es im Schienengüterverkehr besorgniserregend aus. Österreich mag EU-weit im Modal Split führend sein, jedoch deutet alles darauf hin, dass die Verlagerung des Gütertransportes zurück auf die Straße europaweit zunimmt. Diese Entwicklung stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Erreichung der Klimaziele von Paris dar.
„Das Bewusstsein darüber ist mittlerweile weit verbreitet, und dennoch bleibt es eine unserer zentralen Aufgaben, kontinuierlich darauf aufmerksam zu machen, die Schiene gegenüber der Straße zu stärken.“
Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
Kapazitätsausbau als Schlüssel für Wachstum und Klimaziele
Die kommenden Jahre erfordern einen massiven Ausbau der Kapazitäten, um das prognostizierte Wachstum zu bewältigen und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen. Die drei Hauptziele des Zielnetzes 2040 umfassen die Erweiterung und Sicherung von Kapazitäten für den Güterverkehr, die Verbesserung der wettbewerblichen Rahmenbedingungen für längere und schwerere Züge sowie die Optimierung des Schienengüterverkehrs in und um stark belastete Ballungsräume und Verkehrsknoten. Dieser strategische Plan wird als notwendiger Schritt für die Zukunft der Schieneninfrastruktur in Österreich angesehen.
Appell für einen gemeinsamen Schulterschluss
In einem abschließenden Statement unterstreicht der Fachverband der Schienenbahnen und seine Mitglieder die Bedeutung eines gemeinsamen Engagements über unternehmerische, organisatorische und politische Grenzen hinweg. Die Wintertagung und die zeitgleiche Vorstellung des Zielnetzes 2040 haben verdeutlicht, dass nicht nur regulatorische und rechtliche Rahmenbedingungen im Fokus stehen, sondern ein gemeinsames Commitment und ein europaweiter Schulterschluss für die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Schiene erforderlich sind. Dieser gemeinsame Einsatz hat Österreich in den vergangenen Jahrzehnten zum Bahnland Nummer 1 in der EU gemacht, und dies sollte als Grundlage für die Zukunft dienen.
