Die SBB hat sich stets die Pünktlichkeit ihrer Züge als zentrales Ziel gesetzt. Eine spezielle Geschäftseinheit widmet sich täglich der Analyse dieses Aspekts. In enger Kooperation mit den operativen Abteilungen im Bahnbetrieb werden Maßnahmen erarbeitet, um die Pünktlichkeit aufrechtzuerhalten oder zu verbessern.
Pünktlichkeitsdefinition im Vergleich
Ein Zug wird als pünktlich betrachtet, wenn er mit weniger als drei Minuten Verspätung am Bahnhof eintrifft. Dies steht im Kontrast zu anderen Ländern wie Deutschland und Frankreich, wo Züge als pünktlich gelten, wenn sie sechs bzw. fünf Minuten verspätet ankommen. Im Jahr 2023 waren 92.5 Prozent der Züge im Personenverkehr der SBB pünktlich – ein Wert, der mit dem Vorjahr vergleichbar ist.
Herausforderndes Jahr 2023
Die Pünktlichkeit der Züge wurde auch im Jahr 2023 aufrechterhalten, obwohl die SBB mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert war. Insbesondere der Unterhalt von 20.000 Baustellen, 700 Ausbau- und Erneuerungsprojekte sowie die betrieblichen Herausforderungen nach dem Unfall im Gotthard-Basistunnel stellten die SBB vor große Aufgaben.
Regionale Unterschiede in der Pünktlichkeit
Die Pünktlichkeit variiert regional, wobei die Deutschschweiz mit 94.3 Prozent in der Region Ost und 92.8 Prozent in der Region Mitte führend ist. In der Romandie lag die Pünktlichkeit bei 89.2 Prozent, leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Hauptgrund hierfür wird im als zu wenig robust wahrgenommenen Fahrplan gesehen.
Herausforderungen im Tessin und Güterverkehr
Im Tessin konnte die Pünktlichkeit um 1.3 Prozentpunkte auf 90.4 Prozent gesteigert werden. Allerdings bleiben grenzüberschreitende Züge eine Herausforderung. Im Güterverkehr verschlechterte sich die Sendungspünktlichkeit um 1.7 Prozentpunkte auf 89.8 Prozent. Dies ist insbesondere auf Umleitungen nach dem Gotthard-Basistunnel-Unfall zurückzuführen, was zu vermehrten Verspätungen und einem erhöhten Bedarf an Loks und Personal führt.