DSV unterzeichnet Vereinbarung zur Übernahme von DB Schenker

Sep 13, 2024 | Güterverkehr & Logistik

Der dänische Logistikkonzern DSV hat eine Vereinbarung zur Übernahme von Schenker, der Logistiktochter der Deutschen Bahn, unterzeichnet. Mit einem Transaktionswert von 14,3 Milliarden Euro (Enterprise Value) handelt es sich um die bisher größte Akquisition in der Geschichte von DSV. Diese Übernahme soll das globale Netzwerk und die Wettbewerbsfähigkeit von DSV stärken und eröffnet beiden Unternehmen neue Wachstumsperspektiven.

Bedeutung für das globale Netzwerk

Durch die Übernahme von Schenker wird DSV in der Lage sein, seine Position auf dem Weltmarkt deutlich zu stärken. Zusammen generieren beide Unternehmen einen Pro-forma-Umsatz von rund 39,3 Milliarden Euro und beschäftigen insgesamt 147.000 Mitarbeiter in mehr als 90 Ländern. Jens H. Lund, CEO von DSV, sieht in der Transaktion eine wesentliche Stärkung der globalen Marktpräsenz und Wettbewerbsfähigkeit. „Die Übernahme bietet uns Zugang zu neuen Märkten und verbessert unsere Fähigkeiten in den Bereichen Air & Sea, Road und Solutions“, so Lund.

Stärkung des deutschen Marktes

Für DSV wird Deutschland durch die Übernahme zu einem Schlüsselmarkt. Besonders betont wurde, dass zentrale Funktionen von Schenker am Standort in Essen erhalten bleiben. DSV plant, in den kommenden drei bis fünf Jahren eine Milliarde Euro in Deutschland zu investieren, was langfristiges Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze fördern soll. Das Unternehmen erwartet, dass in fünf Jahren mehr Menschen in Deutschland bei DSV beschäftigt sein werden als derzeit bei beiden Unternehmen zusammen.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Neben der Erweiterung des Netzwerks und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sieht DSV in der Akquisition auch eine Möglichkeit, seine Plattform für nachhaltige und digitale Transportlösungen auszubauen. Die Fusion der Kompetenzen beider Unternehmen soll zu innovativeren und effizienteren Lösungen führen, die den steigenden Anforderungen der Branche gerecht werden.

Gemeinsame Zukunft und Integration

Die Zusammenführung von DSV und Schenker wird als strategischer Schritt gesehen, der auf gemeinsamen Werten und hohen betrieblichen Standards basiert. Die beiden Unternehmen wollen eng zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Integrationsprozess zu gewährleisten. Dabei liegt der Fokus auf der Kontinuität in der Zusammenarbeit mit den Kunden sowie auf der Berücksichtigung der Interessen der Mitarbeiter und Stakeholder.

Zusagen für Schenker-Mitarbeiter

Für die Mitarbeiter von Schenker in Deutschland hat DSV mehrere Zusagen gemacht. Die bestehenden Tarifverträge und individuellen Anstellungsbedingungen bleiben für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion erhalten. Zudem wurde betont, dass DSV die Mitbestimmung innerhalb des Unternehmens sicherstellen wird.

Genehmigungen und Ausblick

Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn sowie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die behördlichen Genehmigungen werden für das zweite Quartal 2025 erwartet. Bis dahin bleiben DSV und Schenker eigenständige Unternehmen, die ihren Betrieb wie gewohnt fortführen.

Die Finanzierung der Transaktion plant DSV durch eine Kombination aus Eigenkapital in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro sowie Fremdfinanzierungen zu sichern.

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