Die Herausforderungen im Verkehrsbereich sind vielseitig: Klimawandel, Urbanisierung, Bevölkerungswachstum, Zersiedelung und vieles mehr. Bei ihrer Bewältigung werden neue Mobilitätsformen, Digitalisierung und innovative Ideen eine maßgeblichen Rolle einnehmen. Vor allem junge und dynamische Unternehmen werden hier einen großen Beitrag leisten!
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ÖVG meets Silicon Valley
Die Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (ÖVG) setzt sich intensiv mit der Weiterentwicklung von Infrastruktur, Transport und Mobilität auseinander. Da nicht nur die großen Mobilitätsdienstleister, wie Bahnkonzerne oder staatliche Infrastrukturgesellschaften, den Wandel mitgestalten und prägen werden, organisierte die ÖVG im Rahmen der Veranstaltung „Start up for future mobility“, einen Austausch mit Startups aus der Mobilitätsbranche.
Um Gesellschaft sowie Wirtschaft weiter zu entwickeln, und so auch die Infrastruktur und Mobilitätsbranche (neu) zu gestalten, braucht es ein offenes Denken sowie breites Know-how..
Dass heißt neue Berufsbilder beziehungsweise Disziplinen werden die Mobilität der Zukunft maßgeblich mitgestalten. Neue Fahrzeughersteller und Mobilitätsdienstleister, wie Uber, Tesla, Google und viele mehr, haben schon jetzt mehr Informatiker, Physiker oder beispielsweise KI-Experten im Team als z. B. Bauingenieure und Maschinenbauer.
Natürlich werden auch weiterhin die „klassischen Disziplinen“ gefragt sein und auch einen wichtigen PlatzTeil in der Gestaltung und Verwaltung unserer Systeme einnehmen. Aber da in der aktuellen industriellen Revolution die Digitalisierung eine wesentliche Rolle einnimmt, verändern sich auch die fachlichen Chancen und Herausforderungen.
Mario Herger, der seit 2001 im Silicon Valley lebt und nach Technologietrends forscht, weist zudem klar darauf hin, dass das Probieren und Scheitern für die Entwicklung und Umsetzung von neuen Ideen eine Grundvoraussetzung ist.
Carployee – Die Nummer 1 Mitfahr-App für Pendler
„Ride with impact!“ – ist das Motto des Linzer Start-ups. Mit der App bilden MitarbeiterInnen schnell und einfach Fahrgemeinschaften direkt zum Arbeitsplatz. Das oberösterreichische Carpooling-Unternehmen setzt dabei auf firmenintern geregelte Belohnungen, die individuell gestaltbar sind, wie zum Beispiel Freistunden, Gutscheine oder gratis Mitarbeiterparkplätze.
Hier geht es aber nicht nur um eine einfache App. Durch diese Software lässt sich das Mobilitätsverhalten der PendlerInnen nachhaltig verändern und gleichzeitig werden Emissionen sowie Parkplätze eingespart.
Im Jahr 2019 hat Carployee 15.364,44 Kilogramm CO2 eingespart und zudem wurden 2.934 Parkplätze weniger benötigt. Durch die Erhöhung des Besetzungsgrades, und somit die Verringerung von Fahrzeugen, wurden auch 128.037 km weniger Gefahren.
Foa ma – Wir bringen Innovation und Digitalisierung aus Österreich für Österreich
Wie der Name „Foa ma“ verrät, kommt auch dieses Start-up aus dem oberösterreichischen Linz.
Das Ziel des Unternehmens ist es, außerhalb der Hauptstadt (Wien), Österreichs Städte zu digitalen und smarten Cities zu entwickeln. So will man das gesamte Mobilitätserlebnis der BürgerInnen einfach und attraktiv zu gestalten. Gestartet ist man vergangenen September in Linz mit einem E-Scooter Sharing.
In enger Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt, der Verwaltung und lokalen Unternehmen gestaltete die Foa ma Mobility GmbH ein Konzept, das alle Interessengruppen vertreten soll: Mittels IoT Sensoren und weiteren Technologien können umgestürzte oder unpassend abgestellte Geräte dem Außendienst und dem Flottenmanager gemeldet, und in Folge entsprechende Maßnahmen getroffen werden.
Doch Scooter-Sharing ist erst der Anfang für das junge Unternehmen. Durch E-Roller, E-Bikes und Segways will man weiterhin maßgeschneiderte Mobilitätslösungen, angepasst auf die Bedürfnisse einer Stadt, bieten.
Wunder Mobility
Das im Jahr 2014 gegründete Unternehmen bietet als einziger internationaler Full-Stack-Anbieter das gesamte Spektrum der neuen Mobilitätsdienste an, und das aus einer Hand! Das Portfolio reicht von Software über Hardware bis hin zu operativen Dienstleistungen für Smart Shuttles, Fleet Management (Car-, Bike- und Scooter-Sharing) und Carpooling.
Als Partner für Städte und Gemeinden treibt das Unternehmen Wunder die Digitalisierung des ÖPNV voran. Das Ziel von Wunder ist es, Mobilitätsangebote auszuwerten, ein tiefgehendes Verständnis zu entwickeln und darauf aufbauend planen und zu verbessern.
Wer künftig in einer Stadt Carsharing, Ridesharing oder ähnliche Dienste starten will, könnte sein Produkt über eine kommunale Plattform anbieten. Eine kommunale App bietet aus Sicht des Mobilitäts-Start-ups Vorteile: „Eine Stadt kann dann alle Daten und Bewegungen sehen und diese kleinteiliger steuern.“ – so der Gründer Gunnar Froh. Und der Verbraucher bräuchte nur noch eine App, um alle Angebote in einer Stadt nutzen zu können. [note] Vgl.: https://www.gruenderszene.de/automotive-mobility/wunder-mobility-plattform?interstitial zugegriffen am 12.02.2020 [/note]
Somit gibt es eine klare Grundlage für die Entwicklung von Mobilitätsangeboten beziehungsweise für Investitionen oder Subventionen in Infrastruktur.
Startups for future mobility
Für die Bewältigung von Herausforderungen im Verkehrs- und Mobilitätsbereich, aber auch um neue Chancen zu schaffen, ist es notwendig, sich auch an neuen Disziplinen zu bedienen und den Erfindergeist hoch zu halten. Dazu können und werden Start-ups als dynamische Unternehmen mit jungen, kreativen und motivierten Teams einen wesentlichen Beitrag leisten.