Die italienische Staatsbahn Trenitalia und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben ihre Zusammenarbeit verlängert und angekündigt, ab 2026 neue EuroCity-Verbindungen zwischen Italien und der Schweiz anzubieten. Mit der Unterzeichnung des neuen Cooperation Agreements in Milano Centrale erneuerten die Unternehmen ihre langjährige Partnerschaft, die bereits seit 2009 besteht und in dieser Zeit über 30 Millionen Passagiere zwischen beiden Ländern beförderte.
Ausbau der Zugverbindungen geplant
Trenitalia und die SBB möchten ihre grenzüberschreitenden Verbindungen erweitern und neben den 40 täglichen Zugverbindungen zusätzliche Verbindungen schaffen. Vorgesehen ist eine neue Zugverbindung zwischen Zürich, Mailand und Venedig sowie direkte Strecken zwischen Zürich, Florenz und Livorno. Die SBB hat für diese Erweiterung bereits vier neue Giruno-Züge bestellt, die im Jahr 2024 geliefert werden sollen und die bestehende Flotte von 29 Zügen sowie sieben bereits 2022 bestellten Züge ergänzen.
Positive Rückblicke und Zukunftsaussichten
Luigi Corradi, CEO von Trenitalia, äußerte sich bei der Unterzeichnung optimistisch zur zukünftigen Entwicklung der Kooperation:
„Wir erwarten, dass die Nachfrage nach grenzüberschreitenden Verbindungen in den kommenden Jahren weiter steigt und freuen uns, die Reisenden in modernen und nachhaltigen Zügen willkommen zu heißen.“
Auch Véronique Stephan, Leiterin des Marktsegments Personenverkehr bei der SBB, zeigte sich zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit und betonte, dass sich die Zahl der Reisenden seit 2019 erheblich gesteigert habe. Im Jahr 2023 wurden rund 500.000 internationale Passagiere mehr befördert als vier Jahre zuvor, unterstützt durch die Einführung neuer Direktverbindungen nach Genua und Bologna.
Zugreisen als nachhaltiges Erfolgsmodell
Zugreisen gelten in Europa als besonders umweltfreundliche und komfortable Alternative zu anderen Verkehrsmitteln und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Zwischen Italien und der Schweiz nutzten im Jahr 2023 rund 2,4 Millionen Reisende die Bahn. Die Unternehmen sehen hier großes Potenzial für weiteres Wachstum und setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit.
Neue Marke und modernisierte Flotte setzen auf Nachhaltigkeit
Im Zuge der Unterzeichnung präsentierten Trenitalia und die SBB ihre neue EuroCity-Marke sowie eine modernisierte Zugflotte. Die Züge sollen künftig unter anderem mit Sitzbezügen aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff ausgestattet werden. Das neue Design wird in Grün gehalten, ergänzt durch Farben der Schweizer und italienischen Flaggen, und steht symbolisch für Nachhaltigkeit. Der erste vollständig erneuerte ETR 610 wurde bereits vorgestellt und wird ab 2026 im neuen EuroCity-Design auf der Strecke zwischen der Schweiz und Italien verkehren. Die Züge werden außerdem WLAN, Steckdosen für E-Bikes und eine einheitliche Servicequalität bieten.
Die Zusammenarbeit zwischen Trenitalia und der SBB zeigt, wie nachhaltiger und komfortabler Bahnverkehr als Alternative zu anderen Transportmitteln gestärkt werden kann und von Reisenden zunehmend angenommen wird.