Weststrecke: 25-tägige Sperre im Mai und Juni 2025 für Hochwasserschutz und Instandsetzung

Mai 2, 2025 | Infrastruktur

Die Weststrecke, eine der wichtigsten Bahnverbindungen Österreichs, wird zwischen dem 12. Mai und dem 5. Juni 2025 erneut gesperrt. Betroffen sind die neue Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten sowie der Lainzer Tunnel innerhalb Wiens. Grund für die Sperre sind notwendige Reparaturarbeiten und der Rückbau von Provisorien, die nach der Unwetterkatastrophe im Herbst 2024 eingerichtet wurden. Gleichzeitig nutzen die ÖBB die Unterbrechung für umfangreiche Investitionen in den Hochwasserschutz und die Modernisierung der Infrastruktur.

Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr

Während der Sperre kommt es zu Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr. Der Fernverkehr wird über die alte Weststrecke durch den Wienerwald umgeleitet. Die Zahl der Zugverbindungen bleibt weitgehend gleich, jedoch ist mit einer verlängerten Reisezeit von rund 30 Minuten zwischen Wien und St. Pölten zu rechnen. Der Bahnhof Tullnerfeld wird in diesem Zeitraum nicht bedient.

Die Railjets der Weststrecke verkehren weiterhin größtenteils direkt über Wien Hauptbahnhof bis bzw. ab Flughafen Wien. Direktverbindungen zwischen Graz Hauptbahnhof und dem Flughafen Wien sind vorübergehend nicht möglich. Reisende müssen in Wien Hauptbahnhof umsteigen. Für den Nahverkehr werden Ersatzverkehre eingerichtet, die genauen Fahrpläne sind über ÖBB Scotty sowie die Website der ÖBB abrufbar.

Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz

Im Rahmen der Sperre setzen die ÖBB ein Bündel an Maßnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Weststrecke um. Ziel ist es, die Strecke langfristig besser gegen extreme Wetterereignisse zu wappnen – insbesondere im Hinblick auf die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel.

Im Atzenbrugger Tunnel, der zuletzt stark vom Hochwasser betroffen war, werden provisorische Bauteile entfernt und durch dauerhafte Lösungen ersetzt. Zudem werden mobile Hochwasserschutzelemente installiert und auf ihre Wirksamkeit getestet. Auch der Unter- und Oberbau im durch Hochwasser beschädigten Bereich nahe der Perschling wird erneuert.

Am Bahnhof Tullnerfeld erfolgen ebenfalls Schutzmaßnahmen: Technische Anlagen wie Elektro-, Heizungs- und Lüftungsverteilungen werden höhergesetzt, um sie künftig besser vor Überflutung zu schützen. Darüber hinaus werden die Bahnsteige verlängert, um künftig längere Züge abfertigen zu können.

Arbeiten am Lainzer Tunnel

Auch im Bereich des Lainzer Tunnels stehen bauliche Maßnahmen an, die während des regulären Betriebs nicht durchführbar sind. Nach dem Hochwasserereignis am Wienfluss werden im Bereich des Tunnelportals bei Unter Purkersdorf sowie im Tunnel selbst Kabeldurchführungen abgedichtet und sicherungstechnische Anlagen erneuert. Verteilereinheiten der Stromversorgung werden höher positioniert, um sie künftig besser vor Wassereintritt zu schützen. In der Weichenhalle Hadersdorf werden Gleise, Weichen und der Oberbau ausgetauscht. Zusätzlich erfolgt eine Modernisierung der Tunnelfunkanlage sowie der Sprechstellen in den Aufzügen der Notausstiege.

Wiederaufnahme des Regelbetriebs

Ab dem 6. Juni 2025 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dann wird der Verkehr auf der Weststrecke wieder gemäß Fahrplan mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 230 km/h aufgenommen. Die ÖBB betonen, dass die Strecke durch die Maßnahmen resilienter und zukunftssicherer gestaltet wird – nicht zuletzt als Reaktion auf die extremen Wetterereignisse der vergangenen Jahre.

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