Hafen Wien bleibt starke Wirtschaftsdrehscheibe – WienCont steigert Container-Umsatz

Jun 23, 2023 | Güterverkehr & Logistik

Hafen Wien-Gruppe segelte im Jahr 2022 wirtschaftlich weiterhin auf stabilem Niveau, Betriebsergebnis von 6,2 Mio. Euro (- 5,8 %), Umsatz von 55,4 Mio. Euro (+ 7,9 %). Die WienCont, ein Tochterunternehmen des Hafen Wien, konnte ein besonders heraus­forderndes Jahr 2022 erfolgreich abschließen, mehr als 500.000 TEU wurden am Standort umgeschlagen.

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Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit den Häfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau ist er das größte Güterverkehrszentrum in Ostösterreich.

„Mehr als 100 Unternehmen haben sich auf oder neben dem Hafen-Areal angesiedelt, um die Hafeninfrastruktur bestmöglich nutzen zu können. Im Jahr 2022 wurden rund 6 Mio. Euro investiert und rund 5.000 Arbeitsplätze werden direkt und indirekt durch den Hafen Wien ge­sichert. Das sind beeindruckende Zahlen, die die Wirtschaftskraft des Hafen Wien verdeut­lichen. Darüber hinaus sind Binnenschifffahrt und Bahn jene beiden Verkehrsträger im Güter­verkehr, die zur Eindämmung der Klimaerwärmung maßgeblich beitragen“, erläutert Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

„Mit seiner trimodalen Anbindung an die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße ist der Hafen Wien eine der wichtigsten Güter-Drehscheiben in Ostösterreich. In Zeiten von gestress­ten Lieferketten und Krieg in Europa ist es enorm wichtig, die Versorgungssicherheit für die Menschen zu gewährleisten. Das hat der Hafen Wien auch im Jahr 2022 bewiesen, alle Her­ausforderungen bewältigt und ein Ergebnis von 6,2 Mio. Euro sowie einen Umsatz von 55,4 Mio. Euro erzielt“, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.

WienCont steigert Container-Umsatz

„Die WienCont, ein Tochterunternehmen des Hafen Wien, konnte ein besonders heraus­forderndes Jahr 2022 erfolgreich abschließen. Anhaltende Auswirkungen der COVID-Pande­mie, die Energiekrise und deren Folgen waren 2022 auch im Terminalbetrieb spürbar. Hohe Volatilität im Bereich der abgewickelten Volumina, geringe Planbarkeit und rückläufige Pro­duktivität durch vermehrte Zugausfälle prägten durchgehend das Jahr. Dennoch konnten mehr als 500.000 TEU am Standort umgeschlagen werden, was einer Steigerung von mehr als 3 % gegenüber 2021 entspricht“, zeigt sich Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien, erfreut. „Ausgesprochen gut entwickelte sich 2022 das Depotgeschäft. Mit über 2,3 Mio. Lagertagen liegt die WienCont mit 36 % über dem Vergleichszeitraum des Vor­jahres.“

Das Depot zeigte durchgehend eine sehr hohe Auslastung bei ständig steigender Nachfrage, was dazu führte, dass die WienCont im Laufe des Jahres 2022 insgesamt mehr als 22.000 Quadratmeter zusätzliche Flächen vom Hafen Wien anmietete, um dem erhöhten Bedarf ge­recht zu werden.

Weiterhin setzt das Terminal einen Schwerpunkt beim Thema Nachhaltigkeit am Wirtschafts­standort Wien und unterstützt unter anderem eine Initiative für den kombinierten Transport. Durch den Kranterminal mit Schwungdurchfahrt ohne Diesel-Verschub ist ein CO2-neutraler Transport über den Standort in der Freudenau bereits möglich. Im Sinne der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und zur Absicherung der Energieversorgung am Standort wurde 2022 eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 84 kWp, mit Speichermöglichkeit von 50 kW, installiert.

Nachhaltige Logistik

Der Fahrplan der Stadt Wien für eine CO2-neutrale Stadt bis 2040 spielt für den Hafen Wien eine wichtige Rolle. Deshalb wurde nach der Erst-Studie aus dem Jahr 2019 eine zweite Stu­die zur CO2-Bilanz in Auftrag gegeben, welche im Herbst 2023 veröffentlicht werden soll. Zur nachhaltigen Logistik gehören auch die aktuellen Bauarbeiten im Hafenbecken Freudenau: Insgesamt wird eine Fläche von ca. 43.600 Quadratmeter im Bereich des stirnseitigen Hafen­beckenendes aufgeschüttet, um zusätzliche Flächen für eine betriebliche Nutzung (z.B.: für den Containerterminal) zu schaffen und umfangreiche Flächen für neue Projekte und neue Kund*innen gewinnen zu können.

Zudem führt der Hafen Wien den Weg von „green logistics“ fort und setzt auch in Zukunft weitere energieeffiziente Maßnahmen im Unternehmen. Eine vierte Photovoltaikanlage im Hafen Freudenau soll demnächst in Betrieb genommen werden. Die Anlage kommt auf eine Leistung von 477,9 Kilowatt Peak (kWp) und ist daher die bisher leistungsstärkste am Hafen Wien-Gelände.

Innovationslabor für City-Logistik

thinkport VIENNA wurde 2017 als Innovationslabor für urbane Logistik durch den Hafen Wien und die BOKU Wien ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den unterschiedlichsten Stakeholdern werden güterlogistische Innovationen entwickelt, getestet und deren Umsetzung unterstützt. Durch die Folgeförderung im Rahmen der Ausschreibung „Mobilität der Zukunft“ des BMK (Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Techno­logie) ist der weitere Betrieb des Innovationslabors bis 2026 sichergestellt.

Im Jahr 2022 führte thinkport VIENNA ein europäisches Konsortium im Rahmen des Sondie­rungsprojekts „H2 meets H2O“, in dem auch der Hafen Wien vertreten war, durch einen Pro­zess zur Definition eines Fahrplans für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffver­sorgung entlang der Donau. Parallel wurde gemeinsam mit der EFIP (European Federation of Inland Ports) eine Workshop-Reihe zur Erarbeitung der Rolle von Binnenhäfen im Kontext von H2 durchgeführt. In einem Projekt namens MultiReload wird mit einem internationalen Konsor­tium an Innovationsmöglichkeiten für Binnenhäfen und -terminals gearbeitet. Im Juni 2022 organisierte thinkport VIENNA im Rahmen eines Staatsbesuches des niederländischen Königspaares den österreichweit ersten Transport von Wien nach Graz und retour mit einem 37-Tonnen-E-Truck.

Laufend werden mit Magistratsabteilungen der Stadt Wien spezifische Themen im Kontext des Gütertransports bearbeitet und Logistik als Thema der Stadtentwicklung etabliert. Im Rahmen von Workshops und Exkursionen wird gemeinsam mit dem thinkport VIENNA an zukunfts­fähigen Lösungen zu Themen wie der Aktivierung bisher ungenutzter städtischer Infrastruktur für den Güterverkehr oder die zukünftigen Aufgaben von Binnenhäfen zur Erreichung von Emissionsfreiheit gearbeitet. Bei allen Projekten und Aktivitäten steht der intensive Austausch mit Stakeholdern zur Stärkung von nachhaltigem Gütertransport und der Rolle der Logistik im Fokus.

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