Eine aktuelle Studie der Klima-Allianz Deutschland und der Gewerkschaft Verdi zeigt deutliche Herausforderungen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland. Demnach wird bis zum Jahr 2030 etwa die Hälfte der derzeitigen Beschäftigten in den Ruhestand gehen. 2022 waren rund 136.000 Menschen im ÖPNV beschäftigt.
Schon heute sind die Folgen des Personalmangels spürbar: Fahrtausfälle durch Krankheits- und Urlaubsvertretungen nehmen zu, zudem fehlen Fachkräfte in Werkstätten sowie in der Betriebsabwicklung. Dies schränkt das bestehende Angebot ein und erschwert den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Neben dem Fachkräftemangel sieht die Studie auch in der Finanzierung eine zentrale Herausforderung. Die Vielzahl unterschiedlicher Finanzierungsquellen, von den Autoren als „Spaghetti-Finanzierung“ bezeichnet, führt demnach zu Intransparenz und erschwert eine verlässliche Planung.
Die Autoren der Untersuchung fordern daher bessere Arbeitsbedingungen, attraktivere Stellenprofile sowie eine langfristig gesicherte Finanzierung des ÖPNV. Nur so könne der öffentliche Verkehr seine Rolle als zentrale Säule klimafreundlicher Mobilität erfüllen und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten.
Aus Sicht von Fahrgastverbänden ist ein gestärkter ÖPNV insbesondere in ländlichen Regionen entscheidend, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu sichern. Studien weisen zudem darauf hin, dass der Ausbau öffentlicher Infrastruktur auch die Zufriedenheit der Bevölkerung und damit das Vertrauen in die Demokratie stärkt.