Ab September im Fahrgastbetrieb: Wiener Linien präsentieren emissionsfreie Wasserstoff-E-Busflotte

Juli 17, 2025 | Bus, ÖPNV

Ab September 2025 werden auf den Linien 2A und 3A in der Wiener Innenstadt erstmals zehn Wasserstoff-Elektrobusse im regulären Betrieb unterwegs sein. Die Wiener Linien setzen damit auf eine neue emissionsfreie Antriebstechnologie, die eine größere Reichweite als herkömmliche E-Busse ermöglicht. Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr klimafreundlicher und effizienter zu gestalten.

Die neuen Busse des Typs Rampini Hydron kombinieren Elektroantrieb mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle. Diese erzeugt während der Fahrt zusätzliche elektrische Energie und verlängert so die Reichweite des Fahrzeugs auf mindestens 250 Kilometer – ein ganztägiger Einsatz ohne Nachladen ist somit möglich. Die neuen Fahrzeuge ersetzen die bisher eingesetzten E-Kleinbusse und ermöglichen eine Reduktion der benötigten Flottengröße von zwölf auf zehn Busse.

Hersteller der acht Meter langen Busse ist das italienische Unternehmen Rampini. Die Fahrzeuge bieten Platz für bis zu 42 Fahrgäste und verfügen über drei Wasserstofftanks mit einer Gesamtkapazität von 15 Kilogramm. Die Betankung erfolgt am Campus der Wiener Netze in Simmering, wo auch eine Elektrolyseanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbarem Strom betrieben wird. Die Infrastruktur wird von Wien Energie bereitgestellt.

Laut Wiener Linien bringt die Kombination aus Batterie- und Brennstoffzellentechnologie Vorteile im laufenden Betrieb: höhere Effizienz, leiser Fahrbetrieb sowie eine CO₂-freie Beförderung. Die Anschaffung und Wartung der neuen Fahrzeuge wird mit rund 12 Millionen Euro von den Wiener Linien, dem Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur sowie der EU kofinanziert.

Die neuen Wasserstoffbusse sind Teil eines umfassenderen Plans zur Dekarbonisierung des Wiener öffentlichen Verkehrs. Derzeit sind rund 60 E-Busse auf neun Linien im Einsatz, weitere Umstellungen sind geplant. Zusätzlich testen die Wiener Linien kontinuierlich neue Antriebstechnologien, etwa Gelenkbusse mit Wasserstoff-Batterie-Hybridantrieb oder Fahrzeuge mit höherem Tankdruck zur Reichweitensteigerung.

Noch im Laufe des Jahres sollen auch zwölf Meter lange Wasserstoffbusse des portugiesischen Herstellers CaetanoBus auf der Linie 39A zum Einsatz kommen. Auch sie werden mit grünem Wasserstoff an einer eigens errichteten Tankstelle im 21. Bezirk betankt.

Die Stadt Wien verfolgt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein. Der Ausbau klimafreundlicher Mobilitätsangebote gilt dabei als zentrales Element. Die Wiener Linien positionieren sich mit dem Einsatz der neuen Fahrzeuge als Vorreiter im Bereich emissionsfreier Busantriebe.

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