Im Rahmen der geplanten Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin nutzt die DB InfraGO die Baupause ab dem 1. August 2025, um vier Stationen in Hamburg und Schleswig-Holstein umfassend zu modernisieren. Die Bahnhöfe Hamburg-Bergedorf, Schwarzenbek, Müssen und Büchen werden im Zuge dessen zu sogenannten Zukunftsbahnhöfen umgestaltet. Das bedeutet eine Modernisierung nach einheitlichen Standards mit Fokus auf Nutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Gestaltung.
Mit dem Projekt verfolgt die Deutsche Bahn das Ziel, Bahnhöfe attraktiver und komfortabler für Reisende zu machen. Dazu gehören unter anderem neuer Wetterschutz, moderne Sitzmöglichkeiten, aktuelle Informationssysteme, eine verbesserte Beleuchtung, ein barrierefreier Ausbau sowie zusätzliche Fahrradabstellplätze. Auch die architektonische Gestaltung soll regionalen Bezug aufnehmen und ein einheitliches Erscheinungsbild entlang des Korridors schaffen.
Die Arbeiten an den vier norddeutschen Stationen erfolgen im Rahmen der insgesamt neunmonatigen Vollsperrung der Strecke Hamburg–Berlin. Dabei werden insgesamt 20 von 28 Bahnhöfen auf dieser Verbindung modernisiert. Projektleiter Adrian Bernhardt betont, dass mit dem neuen Konzept Einzelmaßnahmen durch serielle Sanierung ersetzt werden: Statt stückweiser Baustellen mit langen Zeiträumen dazwischen setzt die DB auf eine konzentrierte Umsetzung nach festgelegten Qualitätskriterien.
Das Modernisierungsprogramm ist Teil eines größeren bundesweiten Vorhabens. Im Jahr 2024 plant die DB InfraGO, rund 950 Stationen von insgesamt 5.400 Bahnhöfen in Deutschland zu sanieren oder aufzuwerten. Das Vorgehen wurde durch das überarbeitete Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) ermöglicht, das eine integrierte Planung von Verkehrsstation, Gebäuden und Umfeld fördert. Städte und Gemeinden werden in die Umgestaltung aktiv eingebunden.
Bereits im vergangenen Jahr wurden bundesweit 113 Bahnhöfe zu Zukunftsbahnhöfen umgestaltet, darunter in Schleswig-Holstein die Stationen Felde und Pansdorf. Weitere Maßnahmen sind für dieses Jahr unter anderem in St. Peter Ording, Büsum, Tönning und Garding vorgesehen.
Parallel zur Bahnhofsmodernisierung investiert die Bahn im Zuge der Generalsanierung auch in die Erneuerung von rund 180 Kilometern Gleis und 200 Weichen. Zusätzlich werden sechs neue Überleitstellen gebaut, um künftig flexiblere Zugüberholungen und damit mehr Pünktlichkeit zu ermöglichen. Auch der Aufbau von Funkmasten für das zukünftige Bahnfunk-System FRMCS (Future Rail Mobile Communication System) ist Teil des umfassenden Bauprogramms.