Allianz pro Schiene und DStGB fordern ganzheitliche Entwicklung von Bahnhöfen

Nov. 14, 2025 | Infrastruktur

Die Allianz pro Schiene und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sprechen sich dafür aus, bei der Bahnhofsentwicklung in Deutschland verstärkt auch das direkte Umfeld der Stationen einzubeziehen. Nach Auffassung der beiden Organisationen sollten Förderprogramme von Bund und Ländern entsprechend ausgeweitet werden, um eine ganzheitliche Betrachtung der Bahnhöfe zu ermöglichen.

Hintergrund ist, dass rund 80 Prozent der Bahnhofsgebäude nicht der Deutschen Bahn gehören, sondern in kommunalem oder privatem Besitz sind. Nach Ansicht der Verbände reicht das bestehende Fördersystem daher nicht aus, weil viele Programme nur auf Anlagen im Eigentum der Deutschen Bahn zugeschnitten sind. Fördermittel müssten auch für Bahnhöfe und Gebäude bereitgestellt werden, die sich im Besitz anderer Eigentümer befinden.

Die Allianz pro Schiene betont, dass für eine nachhaltige Aufwertung von Bahnhöfen und ihrem Umfeld eine klare Strategie notwendig sei. Geschäftsführer Dirk Flege erklärte, es dürfe nicht von Eigentums- und Zuständigkeitsfragen abhängen, ob ein Bahnhof zeitgemäß gestaltet werden könne. Kommunen und private Eigentümer, die an der Entwicklung von Bahnhofsgebäuden und -vorplätzen beteiligt sind, benötigten organisatorische und finanzielle Unterstützung.

Der DStGB weist darauf hin, dass Bahnhöfe häufig eine zentrale Rolle für das Erscheinungsbild von Städten und Gemeinden spielen. Hauptgeschäftsführer André Berghegger sieht in attraktiven Bahnhöfen ein sichtbares Zeichen für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Er fordert langfristige und flächendeckende Fördermöglichkeiten, die nicht zeitlich begrenzt sind und auch das Bahnhofsumfeld einschließen.

Beide Organisationen betonen zudem die Bedeutung der Aufenthaltsqualität. Gut gestaltete Bahnhöfe könnten öffentliche Räume aufwerten und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs fördern. Nach Einschätzung der Verbände wird die Entwicklung des Bahnhofsumfelds bisher aber nur unzureichend in bestehenden Programmen berücksichtigt. Sie sprechen sich daher dafür aus, Beratungsangebote – etwa bei der DB InfraGO – langfristig zu etablieren und bundesweit auszubauen, damit Kommunen bei der Planung und Umsetzung entsprechender Projekte besser unterstützt werden.

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