Automatisiertes Fahren im Öffentlichen Verkehr: Kanton Zürich und SBB starten Tests im Furttal

Jan. 17, 2025 | Innovation, ÖPNV

Der Kanton Zürich und die SBB arbeiten gemeinsam an einem Pilotprojekt für automatisiertes Fahren im öffentlichen Verkehr. Ziel ist es, automatisierte Fahrzeuge als Ergänzung des ÖV-Angebots einzusetzen – insbesondere in ländlichen Gebieten. Das Furttal wurde als Testregion ausgewählt.

Automatisierte Fahrzeuge für den ländlichen Raum

Die automatisierten Fahrzeuge sollen die Anbindung an Bahnhöfe erleichtern und den öffentlichen Verkehr in ländlichen Regionen erweitern. Im Frühling 2025 beginnt die Testphase in den Gemeinden Otelfingen, Boppelsen, Hüttikon und Dänikon. Nach erfolgreicher Erprobung wird das Angebot schrittweise auf weitere Gemeinden im Furttal ausgeweitet.

Technologie und Partner

In der Testphase werden zwei Elektroautos vom Typ Nissan Ariya eingesetzt, ausgestattet mit automatisierter Fahrtechnologie des Unternehmens WeRide. Das System wird zentral überwacht, um Sicherheit im regulären Straßenverkehr zu gewährleisten. Später sollen Kleinbusse das Angebot ergänzen.

Die App, über die die Fahrzeuge gebucht werden können, stammt von ioki, einer Tochter der Deutschen Bahn. Diese Lösung ermöglicht es, Fahrzeuge flexibel auf Abruf einzusetzen.

Ziele des Projekts

Das Pilotprojekt dient der Erprobung automatisierter Mobilitätslösungen im ÖV. Dabei werden Erkenntnisse zu Geschäftsmodellen, Kosten und Betrieb gesammelt. Automatisierte Fahrzeuge könnten langfristig den ÖV kostengünstiger und flexibler machen.

Die Projektpartner betonen, dass die Sicherheit der Fahrgäste oberste Priorität hat. Die Fahrzeuge werden zunächst mit Sicherheitsfahrern getestet, bevor sie vollständig automatisiert verkehren.

Einbindung der Region

Die Gemeinden des Furttals sind aktiv in die Planung eingebunden. Eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung ist für Januar 2025 geplant. Mit dem Projekt soll der Zugang zu bestehenden S-Bahn-Linien verbessert und das ÖV-Angebot in der Region erweitert werden.

Finanzierung und Partner

Der Kanton Zürich finanziert das Projekt mit einer Anschubfinanzierung von 3,8 Millionen Franken. Die SBB stellt jährlich 1 Million Franken über eine Laufzeit von fünf Jahren bereit. Das Swiss Transit Lab (STL) leitet die praktische Umsetzung. Weitere Partner wie die Verkehrsbetriebe Glattal und Eurobus unterstützen das Vorhaben.

Das Projekt soll wegweisende Erkenntnisse liefern, um den ÖV der Zukunft aktiv mitzugestalten.

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