Bahnhof Mariazell erhält umfassende Modernisierung: Neuer Verkehrsknotenpunkt für die Region

Jan 30, 2024 | Infrastruktur

Der Bahnhof Mariazell, Endstation der Mariazellerbahn, steht vor einer umfassenden Modernisierung und wird zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt ausgebaut. Landesrat-Stellvertreter Udo Landbauer und Barbara Komarek, Geschäftsführerin der Niederösterreich Bahnen, informierten in einer Pressekonferenz vor Ort über die Details des Projekts.

Steigende Fahrgastzahlen und die Notwendigkeit der Modernisierung

Der kontinuierliche Anstieg der Fahrgastzahlen auf 706.000 im Jahr 2023, ein Plus von 14,1 % im Vergleich zu 2022, unterstreicht die hohe Bedeutung der Mariazeller Bahn für die Region. Mit etwa 55.000 Fahrgästen pro Jahr ist der Bahnhof Mariazell stark frequentiert. Die bestehende Infrastruktur ist jedoch teilweise nicht mehr zeitgemäß, insbesondere die nicht barrierefreien Erdbahnsteige. Das Hauptgebäude, das seit 1907 das Erscheinungsbild prägt, wird gemäß den Denkmalpflege-Richtlinien modernisiert. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro, wobei Bund, Steiermark und Niederösterreich die Finanzierung teilen.

„Die Mariazellerbahn ist seit jeher Lebensader und Impulsgeber für die Region sowie ein wesentlicher Tourismus- und Wirtschaftsfaktor. Und auch die Fahrgäste geben uns recht: So führten kürzlich 97 Prozent der Befragten des VCÖ-Bahntests an, dass sie mit unserer Schmalspurbahn sehr zufrieden sind.“

LH-Stellvertreter Udo Landbauer

Quelle: Schneider Consult

Bauetappen und umfangreiche Maßnahmen

Die Modernisierung erfolgt in drei Bauetappen vom 26. Februar bis zum 22. November 2024. Insgesamt werden acht neue Weichen, 1.714 Meter Gleise, 1.941 Schwellen und zwölf Kilometer Kabel verbaut. Die erste Etappe während der jährlichen Frühjahrsstreckensperre beinhaltet den Schienenersatzverkehr zwischen Hofstetten und Mariazell sowie die Errichtung eines Ersatzbahnhofs. Die zweite Etappe, bis 3. November 2024, konzentriert sich auf den Umbau des Bahnhofs, die Schaffung eines barrierefreien Bahnsteigs, die Modernisierung von Räumen im Gebäude und den Austausch der Öl-Heizung durch eine Wärmepumpe. Die dritte Etappe umfasst Nach- und Restarbeiten mit der geplanten Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs am 23. November 2024.

„Bei dem Vorhaben werden unter anderem acht neue Weichen verbaut, 1.714 Meter Gleise, 1.941 Stück Schwellen sowie zwölf Kilometer Kabel verlegt.“

Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek

Auswirkungen auf den Fahrplan und Anreiseoptionen für Fahrgäste

Die Modernisierungsarbeiten beeinflussen den Fahrplan der Mariazellerbahn. Während der zweiten Etappe, vom 1. Mai bis 3. November 2024, wird die Himmelstreppe zwischen St. Pölten und Mariazell Ersatzbahnhof verkehren, und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird zwischen Mitterbach und Mariazell Stadt (Busbahnhof) eingerichtet. Der Panoramawagen fährt nur vormittags von St. Pölten bis Mitterbach. Zusätzliche Anreiseoptionen werden Fahrgästen angeboten, darunter die kostenlose Nutzung der Museumstramway Mariazell am Wochenende.

Die geplante Modernisierung des Bahnhofs Mariazell signalisiert eine wichtige Investition in die regionale Infrastruktur und soll den steigenden Anforderungen an die Mobilität gerecht werden.

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