Am 8. August feiert die Berliner S-Bahn ein bedeutendes Jubiläum: Vor 100 Jahren fuhr die erste elektrische S-Bahn in Berlin fahrplanmäßig. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses schickt die S-Bahn Berlin ein einzigartiges Fahrzeug auf die Schienen: Ein Zug der Baureihe 481, der mit zehn verschiedenen Fahrzeugdesigns der letzten 100 Jahre beklebt ist, fährt ab Donnerstag auf der Linie S2.
Seit einem Jahrhundert verbindet die S-Bahn Gemeinden und Städte im Berliner Umland mit der Innenstadt. Das 340 Kilometer lange Netz, bestehend aus Nord-Süd- und Ost-West-Linien sowie der Ringbahn, ist weltweit einzigartig. Täglich nutzen 1,5 Millionen Fahrgäste die S-Bahn, die an Werktagen rund 3.300 Fahrten auf 16 Linien anbietet. Jeder dritte Fahrgast im Schienennahverkehr von DB Regio fährt mit der Berliner S-Bahn.
Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn Berlin GmbH, betont die Bedeutung der S-Bahn:
„Gäbe es die S-Bahn nicht schon, wir müssten sie erfinden. Kein anderes Verkehrsmittel kann so viele Menschen umweltfreundlich zwischen Stadt und Umland bewegen und dabei so wenig Platz verbrauchen. Seit 100 Jahren begleitet und prägt die S-Bahn die Geschichte der Hauptstadt und ist selbst zu einer Berliner Ikone geworden. Alles Gute zum 100. Geburtstag, S-Bahn Berlin.“
Auch Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, würdigt die S-Bahn:
„Als vor 100 Jahren die erste S-Bahnlinie vom Stettiner Vorortbahnhof, dem heutigen Nordbahnhof, nach Bernau in den Regelbetrieb ging, war dies ein prägender Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung Berlins zur Metropole. Heute stehen wir vor großen Herausforderungen, wie dem Ziel, unsere Stadt bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag und ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der S-Bahn für ihren täglichen Einsatz.“
Der beklebte Jubiläumszug
Der Zug der Baureihe 481 schlägt eine Brücke vom Jahr 1926 bis zur heutigen Zeit. Bei der Bauart „Oranienburg“ von 1926 waren die Wagen noch in rot und gelb lackiert, um die damals übliche 2. und 3. Wagenklasse voneinander zu unterscheiden. Mit der Bauart „Stadtbahn“ wurde 1928 schon die heute typische zweifarbige Lackierung mit dem roten Streifen unten eingeführt. Der obere Teil dieser Züge war in der 3. Wagenklasse in Ockergelb und in der 2. Klasse in einem dunklen Türkis gehalten.
Auch der sogenannte „Ostberliner Hauptstadtlack“ mit dem die Baureihe 276 ab 1984 in Hellbeige und Bordeauxrot unterwegs war, ist zu sehen, sowie die silbergrau-blaue Lackierung des Prototyps der Baureihe 480 von 1986. Nicht zuletzt trägt der Jubiläumszug das rote Kleid mit dunkelgrauem Fensterband, dem die Baureihe 485 ihren Spitznamen „Coladose“ verdankt.