Hupac trotzt schwieriger Lage im Schienengüterverkehr: Positives Ergebnis 2024 – aber Handlungsbedarf bleibt hoch

Mai 8, 2025 | Güterverkehr & Logistik

Trotz massiver Herausforderungen im europäischen Schienennetz konnte die Hupac Gruppe 2024 ein positives Jahresergebnis von 9,4 Millionen Franken erzielen. Mit gezielten Effizienzmaßnahmen, starker operativer Flexibilität und Fokus auf verlässliche Korridore stabilisierte das Unternehmen insbesondere den alpenquerenden Kombinierten Verkehr durch die Schweiz nahezu vollständig (-0,2 %), während das Gesamtvolumen um 2,6 % zurückging.

Hupac transportierte rund 949.000 Sendungen bzw. 1,8 Millionen TEU und leistete mit 10,4 Millionen Nettotonnen erneut einen wichtigen Beitrag zur Schweizer Verlagerungspolitik. Dabei wurden 1,3 Mio. Tonnen CO₂e eingespart und die Straßen um 18 Mio. Tonnen Güter entlastet.

Zunehmende Infrastrukturprobleme – etwa Sperrungen im Gotthard-Basistunnel und auf deutschen Korridoren – führen jedoch zu massiven Verspätungen und Zugausfällen. Aktuell erreichen weniger als 50 % der transalpinen Züge ihr Ziel pünktlich, rund 20 % müssen komplett gestrichen werden. Die Folge: Seit 2022 sank das Volumen im Schienenverkehr durch die Alpen um 9 %, während der Straßentransport wuchs.

Hupac fordert daher entschlossene politische Maßnahmen. Im Fokus stehen der Ausbau linksrheinischer Alternativrouten (z. B. 4-Meter-Korridor Belgien–Basel), zusätzliche Puffergleise sowie bessere Baustellenkoordination. Nur so könne die Verlagerungspolitik langfristig gesichert werden.

Für 2025 plant Hupac eine Bündelung der Verkehre auf volumenstarken Routen mit höherer Frequenz – für mehr Effizienz und Verlässlichkeit. Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt das Unternehmen überzeugt: Der Kombinierte Verkehr ist entscheidend für eine nachhaltige europäische Logistik.

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