Schweiz und Großbritannien prüfen direkte Bahnverbindung

Mai 9, 2025 | Personenverkehr

Die Schweiz und das Vereinigte Königreich haben am Donnerstag einen Schritt in Richtung einer direkten Zugverbindung zwischen beiden Ländern gemacht. Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), und die britische Transportministerin Heidi Alexander unterzeichneten in London eine Absichtserklärung zur verstärkten Zusammenarbeit im internationalen Schienenpersonenverkehr.

Die Vereinbarung sieht vor, Möglichkeiten für eine direkte Bahnverbindung zwischen der Schweiz und London auszuloten. Damit soll dem steigenden Bedarf im Personenverkehr zwischen den beiden Ländern Rechnung getragen werden. Aktuell wird die Nachfrage vor allem über Flugverbindungen abgedeckt.

Nach Einschätzung der Schweiz besteht ein grundsätzliches Potenzial für eine Bahn-Direktverbindung, insbesondere wenn sie mit konkurrenzfähigen Reisezeiten angeboten wird. In einem nächsten Schritt sollen nun konkrete Herausforderungen und Umsetzungsbedingungen geprüft werden.

Ein zentrales Thema ist dabei die Abfertigung der Reisenden, da das Vereinigte Königreich nicht dem Schengen-Raum angehört. Dies erfordert spezielle Kontrollinfrastrukturen an den jeweiligen Abfahrtsbahnhöfen. Rösti und Alexander besichtigten dazu das bestehende Eurostar-Terminal am Londoner Bahnhof St. Pancras, das bereits für Reisen in andere europäische Länder genutzt wird.

Für die Realisierung einer direkten Verbindung zwischen der Schweiz und London ist zudem eine trilaterale Vereinbarung mit Frankreich erforderlich, da die Route voraussichtlich durch französisches Staatsgebiet führen würde. Rösti kündigte an, dem Bundesrat im Verlauf des kommenden Jahres einen Richtungsentscheid zu einer möglichen Umsetzung vorzulegen.

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