Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) hat gemeinsam mit der Donau Chemie und innovativen Equipment-Partnern einen hochmodernen Güterwagen entwickelt, der speziell für den Transport von Salz optimiert ist. Der neue Wagen vom Typ TALNS gehört zu den fortschrittlichsten seiner Art in Europa und stellt einen bedeutenden Schritt zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene dar.
Herausforderungen beim Salztransport: Korrosion und Materialverschleiß
Der Transport von großen Mengen Salz erfordert spezielle Lösungen, da das Material durch seine korrosiven Eigenschaften sowohl die Innen- als auch die Außenflächen der Waggons stark beansprucht. Dies führt häufig zu einem erhöhten Reparaturbedarf. Um diese Probleme zu adressieren, haben die RCG und Donau Chemie gemeinsam einen besonders widerstandsfähigen Wagen entwickelt.
„Mit dem TALNS-Wagen haben wir ein innovatives Fahrzeug geschaffen, das nicht nur die Anforderungen unserer Kunden erfüllt, sondern auch die Lebensdauer der Waggons erheblich verlängert“, erklärt Christoph Grasl, Vorstand der RCG. Dies ermögliche es, die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene weiter zu beschleunigen.
Effizienz und Sicherheit: Semi-automatische Entladung
Die neuen TALNS-Waggons punkten nicht nur durch ihre Robustheit, sondern auch durch technische Innovationen: Die Entladung erfolgt semi-automatisch per Knopfdruck über eine pneumatische Steuerung. Dadurch wird der Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter:innen deutlich reduziert und die Arbeitssicherheit erheblich verbessert. Die ersten neuen Waggons wurden bereits im Frühjahr am Standort Brückl in Kärnten übergeben und sind seitdem erfolgreich im Einsatz.
Umweltfreundliche Alternative: Ein Zug ersetzt 44 Lkw
Ein weiterer Vorteil der neuen Transportlösung liegt in ihrer Nachhaltigkeit. Der Salztransport erfolgt nun verstärkt per Bahn, etwa von Koper (Slowenien) und Ebensee (Oberösterreich) zum Werk der Donau Chemie in Brückl, wo das Salz in der Elektrolyse weiterverarbeitet wird. Laut Richard Fruhwürth, Vorstand der Donau Chemie AG, spart ein Ganzzug mit einer Kapazität von 1.100 Tonnen Salz etwa 44 Lkw-Fahrten ein.
„Das reduziert nicht nur die CO2-Emissionen erheblich, sondern sorgt auch für eine effizientere und ressourcenschonende Logistik“, betont Fruhwürth. Das Konzept unterstreicht den Trend zum Modal Shift, also der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Langjährige Partnerschaft mit Vorbildfunktion
Die Zusammenarbeit zwischen der Donau Chemie und der RCG ist ein Paradebeispiel dafür, wie wirtschaftliche Effizienz und ökologische Verantwortung in der Logistik vereint werden können. Die TALNS-Wagen-Technologie macht den Schienentransport auch für anspruchsvolle Materialien wie Salz wirtschaftlich attraktiv. Aufgrund der positiven Erfahrungen haben die beiden Unternehmen ihre Partnerschaft um weitere zehn Jahre verlängert.
Die Donau Chemie Gruppe
Als führendes Unternehmen in der chemischen Industrie agiert die Donau Chemie Gruppe in zwölf Ländern weltweit. Neben der Produktion und Distribution von Industriechemikalien liegt ein Schwerpunkt auf Umwelttechnik, wie der Herstellung von Aktivkohle und Wasseraufbereitungsmitteln.