CargoBeamer hat Zusagen in Höhe von insgesamt 140 Millionen Euro im Rahmen seiner aktuellen Series-B-Finanzierungsrunde erhalten. Die Mittel sollen für den Ausbau von zwei innovativen Terminals zum Umschlag aller Arten von Sattelaufliegern in Kaldenkirchen (Deutschland) und Domodossola (Italien) nahe Mailand verwendet werden. Diese Expansion unterstützt die fortlaufende europäische Wachstumsstrategie von CargoBeamer. Die Finanzierung stammt sowohl von privaten Investoren als auch von öffentlichen Institutionen, darunter dem deutschen Eisenbahn-Bundesamt und dem Schweizer Bundesamt für Verkehr.
Bedeutende öffentliche Investition
Das deutsche Eisenbahn-Bundesamt und das Schweizer Bundesamt für Verkehr haben zusammen etwa 90 Millionen Euro zugesagt, wobei jede Institution Mittel für den Bau von CargoBeamer-Terminals in Deutschland und Italien bereitstellt. Der Beitrag der Schweiz in Höhe von rund 40 Millionen Euro kommt dem Terminal in Domodossola zugute, einem wichtigen Hub für den alpenquerenden Gütertransport. Dieses Terminal soll jährlich bis zu 185.000 kranbare und nicht-kranbare LKW-Sendungen von der Straße auf die Schiene verlagern. In Kaldenkirchen laufen bereits letzte Vorbereitungen für den Baubeginn des ersten CargoBeamer-Terminals in Deutschland.
Private Investition und strategische Unterstützung
Neben öffentlichen Geldern hat CargoBeamer im Rahmen seiner Series-B-Finanzierung weitere rund 50 Millionen Euro von privaten Investoren erhalten. Der Investorenkreis wurde vom Family Office der Familie Albrecht (Nordwind Ventures) angeführt. Dr. Markus Fischer, CFO von CargoBeamer, zeigte sich dankbar für die Vision und das Vertrauen der Investoren und betonte, dass ihr Engagement entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens sei. Die Finanzierungsrunde wird bis zum Sommer weiteren Investoren offenstehen.
Anerkennung der technologischen Bedeutung
Nicolas Albrecht, CEO von CargoBeamer, hob die Bedeutung öffentlicher Investitionen als Beleg für den Wert der Technologie des Unternehmens und als starkes Argument für weitere Fundraising-Bemühungen hervor. Er beschrieb CargoBeamer als eine der bedeutendsten Innovationen im europäischen Güterverkehr der letzten Jahrzehnte, die maßgeblich zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene beiträgt, was wirtschaftlich und politisch erwünscht ist.
Ambitionierte Expansionspläne
Die aktuellen Finanzzusagen unterstreichen erneut die Position von CargoBeamer als vielversprechendstes Unternehmen im Bereich des kombinierten Verkehrs in Europa, das vollständig in privatem Besitz ist. Trotz des rapiden Wachstums ist CargoBeamer bereits profitabel tätig. Neben Kaldenkirchen und Domodossola betreibt CargoBeamer ein vollautomatisiertes Terminal in Calais, Frankreich, und bedient weitere Standorte in Perpignan (Frankreich), Ashford (UK) und Bari (Italien). Das Unternehmen plant den Bau von 18 Terminals und die Einrichtung von bis zu 50 Routen in ganz Europa in den nächsten zehn Jahren, was zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen im Güterverkehr führen wird.
Umwelt und betriebliche Vorteile
Schienenverkehr kann im Vergleich zum Straßenverkehr etwa 85% der CO2-Emissionen einsparen. CargoBeamer-Terminals, in denen bis zu 38 LKW-Einheiten in nur 20 Minuten – neunmal schneller als in herkömmlichen Terminalanlagen – auf einen Zug verladen werden können, schaffen dringend benötigte Kapazitäten für umweltfreundlichen Transport im europäischen Güterverkehr. Diese Innovation trägt auch zur Lösung des akuten Mangels an LKW-Fahrern in Europa bei. In jüngster Zeit ist das Transportvolumen von CargoBeamer im Kerngeschäft um 39% gewachsen, während der gesamte europäische Intermodalmarkt um etwa 14% geschrumpft ist. Der von CargoBeamer adressierte Markt in Europa wird in den kommenden Jahren auf etwa 77 Milliarden Euro geschätzt.