Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) entwickeln ihr Angebot im Rahmen der Strategie 2030 weiter und passen den Fahrplan an die Bedürfnisse der Reisenden an. Der neue Fahrplanentwurf bringt ab Dezember 2024 bedeutende Neuerungen mit sich. Dazu zählen zusätzliche Direktverbindungen in Tourismusgebiete, neue Nachtverbindungen im Fernverkehr und ein Ausbau des Angebots ins nahe Ausland. Besonders in der Westschweiz stehen umfangreiche Änderungen bevor, die darauf abzielen, die Pünktlichkeit zu verbessern und gleichzeitig notwendige Bauarbeiten zu ermöglichen.
Erweiterungen im internationalen und nationalen Fernverkehr
Im internationalen Fernverkehr wird ein zusätzliches Zugpaar auf der Strecke Zürich–München eingeführt, das Reisenden eine frühere Ankunft und spätere Rückkehr ermöglicht. Nach der vollständigen Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im September 2024 werden Direktzüge nach Bologna und Genua sowie der EC Basel–Luzern–Milano und der trinationale Zug Frankfurt–Zürich–Milano wieder verkehren. Der Direktzug Zürich–Brig wird zukünftig ganzjährig bis Domodossola verlängert.
Im nationalen Fernverkehr wird der Halbstundentakt im St. Galler Rheintal eingeführt, was zu einer Verdoppelung des Angebots für Pendler und Freizeitreisende führt. Ebenfalls im September 2024 kann der integrale Halbstundentakt auf der Gotthard-Achse eingeführt werden. Zusätzliche IC5-Verbindungen zwischen der Ostschweiz und Zürich sollen einen dichteren Takt und mehr Sitzplätze bieten. Zur Entlastung des Bahnhofs Bern werden einige IC-Züge zu Pendlerzeiten in Bern Wankdorf halten, und auch im Lausanner Vorort Renens werden verschiedene Fernverkehrszüge stoppen. Neue Nachtverbindungen bringen Nachtschwärmer und Frühflieger sicher nach Hause beziehungsweise zum Flughafen.
Verbesserungen im regionalen Verkehr
Im Regionalverkehr profitieren Pendler aus dem Ennetsee und Rontal von zusätzlichen Verbindungen zur Hauptverkehrszeit ab Ebikon bis Zug. Die Erreichbarkeit Winterthurs wird durch frühere Verbindungen ab Bülach und Bauma verbessert. Darüber hinaus wird das regionale Nachtnetz am Wochenende in verschiedenen Regionen ausgebaut.
Große Veränderungen in der Westschweiz
Die Westschweiz erlebt den größten Fahrplanwechsel seit der Einführung der Bahn 2000. Diese Änderungen zielen darauf ab, die Pünktlichkeit zu erhöhen und ermöglichen gleichzeitig umfangreiche Bauarbeiten für den Unterhalt und den Ausbau des Bahnnetzes. Diese Bauarbeiten, sowohl im Inland als auch im Ausland, könnten zu längeren Reisezeiten und häufigeren Umstiegen führen.
Vernehmlassung und weitere Schritte
Der Entwurf des Fahrplans 2025 wird am 23. Mai 2024 vom Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Vernehmlassung freigegeben. Die geplanten Änderungen treten dann am 15. Dezember 2024 in Kraft. Die SBB setzt mit diesen Anpassungen ihre Strategie 2030 um und reagiert auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Reisenden, während sie gleichzeitig die Infrastruktur für die Zukunft vorbereitet.