Digitale Automatische Kupplung: Fortschritte und Meilensteine in Wien vorgestellt

Mai 22, 2024 | Innovation

Die Halbzeitveranstaltung des Europe’s Rail Projekts (Flagship Projekt 5) stand im Zeichen der Präsentation der jüngsten Errungenschaften in der Entwicklung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK). In der Zentrale der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) versammelten sich 100 Projektmitarbeiter:innen aus rund 12 Ländern sowie über 150 Interessierte, um sich über die relevanten Meilensteine und den voll-digitalen Güterzugbetrieb zu informieren.

Internationale Zusammenarbeit für den europäischen Green Deal

Das Projekt, das von 76 Partnern aus Industrie, Eisenbahnunternehmen und der akademischen Welt getragen wird, unterstützt die Ziele des europäischen Green Deal und stärkt die Innovationskraft im Schienensektor. Ziel ist es, den Modal Split im Schienengüterverkehr bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen. Das internationale Projektteam arbeitet daran, den Schienengüterverkehr als Rückgrat einer emissionsarmen und widerstandsfähigen europäischen Logistikkette zu etablieren.

Bedeutung der Digitalen Automatischen Kupplung

Mark Topal, CTO der ÖBB-Holding und Vorsitzender der Lenkungsgruppe des Projekts, betonte die Bedeutung des Projekts:

„Das Projekt hat keine andere Chance als zu bestehen, um die Zukunft des Schienengüterverkehrs in Europa zu sichern. Die ÖBB priorisieren die Entwicklung innovativer Technologien, die einen positiven Beitrag zu Produktivität, Kapazität und Qualität im täglichen Schienengüterverkehr leisten. Die Digitale Automatische Kupplung ist ein entscheidender Enabler für den voll-digitalen Güterzugbetrieb und ermöglicht eine Transformation im Schienengüterverkehr.“

Erwartungen und Fortschritte

Die Erwartungen an das Projekt sind hoch: Es sollen einsetzbare Technologien und Ergebnisse geliefert werden. Die Partner werden ihre Anstrengungen zur Transformation des europäischen Schienengüterverkehrs fortsetzen. Bei der Halbzeitveranstaltung wurden auch detaillierte Einblicke in die technologischen Fortschritte gegeben.

Detaillierte Einblicke in die technologische Entwicklung

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war die Weiterentwicklung der Digitalen Automatischen Kupplung. Nach der Fertigstellung der technischen Spezifikationen Anfang 2024 werden die Kupplungen der vier Lieferanten Dellner, Knorr-Bremse, Voith und Wabtec auf Funktionalität, Interoperabilität und Zuverlässigkeit getestet. Diese Tests und die Ergebnisse aus dem zentralen Projekt-Testlabor in Deutschland sind entscheidend für die internationalen Standardisierungsarbeiten und die Strategie für die Zulassung in Europa.

Projekt FP5-TRANS4M-R: Transformation des Schienengüterverkehrs in Europa

Das übergeordnete Ziel des Projekts FP5-TRANS4M-R ist es, den Schienengüterverkehr als Rückgrat einer emissionsarmen und widerstandsfähigen europäischen Logistikkette zu etablieren. Drei technologische Cluster – „Full Digital Freight Train Operation (FDFTO)“, „Seamless Freight Operation“ und „Innovative Freight Assets“ – entwickeln, validieren und demonstrieren die Technologien des Projekts. Diese Cluster arbeiten mit einem integrierten, sektorübergreifenden systemischen Ansatz, um die grenzüberschreitende Koordination und Zusammenarbeit zwischen Schieneninfrastrukturbetreibern zu stärken.

Integration und Innovation im Schienengüterverkehr

Die Integration von DAK-fähigen Lösungen mit softwaredefinierten Systemen und digitalen Bahndiensten soll die Kapazität erhöhen, den Durchsatz steigern und schnellere Transporte ermöglichen. Diese Lösungen zielen darauf ab, einen einheitlichen EU-Rahmen für Schienengüterverkehrstechnologie zu schaffen, der eine effektive Systemintegration und einen nahtlosen Betrieb über Grenzen hinweg ermöglicht.

Teil des Innovationsprogramms „Europe’s Rail“

Das Flagship-Projekt ist Teil des Innovationsprogramms „Europe’s Rail Joint Undertaking“ und verspricht erhebliche Auswirkungen auf den Verkehrs- und Logistiksektor der EU. Mit den Fortschritten und Entwicklungen des Projekts wird ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und effizienten Zukunft des europäischen Schienengüterverkehrs gemacht.

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