In einer Volksbefragung hat Salzburgs Bevölkerung das geplante S-Bahn-Projekt „S-Link“ abgelehnt, das die Stadt mit Hallein verbinden und einen Teil der Strecke unterirdisch durch das historische Stadtzentrum führen sollte. Die Abstimmung endete mit knapp 53 Prozent gegen das Vorhaben, das täglich zehntausende Pkw-Kilometer in der Stadt hätte einsparen können. Kosten in Höhe von 2,2 Milliarden Euro und die Umsetzung in einem UNESCO-Weltkulturerbe standen unter anderem im Zentrum der Debatte.
Unterschiedliche Ergebnisse in den Regionen
Stadt Salzburg lehnt Mobilitätslösung ab
In der Stadt Salzburg, wo rund 92.000 Bürger stimmberechtigt waren, fiel das Ergebnis mit 59,6 Prozent NEIN-Stimmen besonders eindeutig aus. Nur 40,4 Prozent sprachen sich hier für das Projekt aus. Die Beteiligung in der Stadt lag bei 43,2 Prozent.
Flachgau mit knapper Mehrheit dafür
Der Flachgau, der mit etwa 114.000 Stimmberechtigten die größte Gruppe stellte, stimmte knapp für die Mobilitätslösung. 53,8 Prozent der Teilnehmer befürworteten das Projekt, während 46,2 Prozent es ablehnten. Die Beteiligung lag hier bei 40,4 Prozent.
Tennengau ebenfalls gegen das Projekt
Auch im Tennengau, wo rund 43.000 Stimmberechtigte zur Wahl standen, stimmte die Mehrheit gegen die Mobilitätslösung. 56,7 Prozent sagten NEIN, während sich 43,3 Prozent dafür aussprachen. Die Beteiligung lag hier bei 44,7 Prozent und war damit die höchste der drei Regionen.
Politiker-Reaktionen: „Ergebnis ist bindend“
Landeshauptmann Haslauer spricht von einer klaren Entscheidung
Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeigte sich mit dem Ausgang der Abstimmung zufrieden: „Das Ergebnis ist eindeutig. Dieses Projekt wird in absehbarer Zeit nicht umgesetzt. Nun gilt es, andere Lösungen zu finden. Dennoch ist dies ein guter Tag für die Demokratie – die hohe Beteiligung zeigt, wie wichtig den Menschen das Thema ist.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Svazek enttäuscht, aber akzeptiert das Ergebnis
Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek war das Ergebnis eine persönliche Enttäuschung: „Das Ergebnis schmerzt, aber es ist zu akzeptieren. Besonders im Flachgau erwarten sich die Menschen eine Lösung.“ Svazek appellierte an die Stadt Salzburg und Bürgermeister Bernhard Auinger, alternative Konzepte („Plan B“) zu entwickeln.
Stefan Schnöll: „Das Ergebnis ist bindend“
Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll bekräftigte, dass das Ergebnis der Volksbefragung bindend sei. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass das Ergebnis bindend ist, und dabei bleibt es.“ Gleichzeitig betonte er die Bereitschaft, gemeinsam mit der Stadt Salzburg an einer neuen Lösung zu arbeiten.
Ausblick: Neue Lösungsansätze gefordert
Nach dem klaren „Nein“ zur Mobilitätslösung steht nun die Entwicklung alternativer Konzepte im Vordergrund. Die Verantwortlichen in Stadt und Land betonen die Wichtigkeit einer gemeinsamen, zukunftsfähigen Mobilitätsstrategie, die den Bedürfnissen der verschiedenen Regionen gerecht wird.