Die Öffis sind sicher – es braucht einen Fokus auf die Verkehrswende!

Jun 3, 2020 | Bahnunternehmen

Ausgangsbeschränkungen und jetzt die Angst vor einer Infektion – der öffentliche Verkehr hat massive Rückgänge zu verzeichnen. Mobilitätsdienstleister, wie beispielsweise die ÖBB, Deutsche Bahn oder auch städtische Verkehrsbetriebe kämpfen trotz Lockerungen weiter mit starkem Passagierschwund und den damit verbundenen Einnahmenverlusten. Mehr denn je braucht es einen Fokus auf Verkehrswende und Klimaschutz!


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Fokus auf Verkehrswende

Durch den Coronavirus und den damit einhergegangen Ausgangsbeschränkungen ist die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln massiv gesunken. Im März hatten die ÖBB beispielsweise 90 % weniger Fahrgäste als normal. Ein ähnliches Bild ergab sich auch bei städtischen Verkehrsbetrieben wie den Wiener Linien, sowie bei allen Verkehrsträgern. Auf den Straßen und vor allem in der Luftfahrt sind die Zahlen ebenfalls massiv eingebrochen.

Durch die Rückkehr zur Normalität und die zahlreichen Lockerungen steigt auch der Bedarf und die Nachfrage nach Mobilität! Vor allem im öffentlichen Verkehr sind die Menschen sehr zaghaft. Man hat Angst, sich bei den Alltagswegen in Bus oder Bahn zu infizieren.

Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer erklärt, dass Wien zuletzt einen Öffi-Anteil von rund 40 Prozent aller zurückgelegten Wege gehabt habe. Es drohe die Gefahr, dass sich dieser Wert zugunsten der Pkw verschiebe: „Dabei müssen wir über 40 Prozent kommen, um die Klimaziele zu schaffen.“ Autofahren in der Coronakrise sei vielleicht ein kurz einzusetzendes Antibiotikum, aber als Dauermedikament würde es großen Schaden anrichten: „Es ist vielleicht schwer, jetzt für den öffentlichen Verkehr zu werben, aber es ist alternativlos.“

Wir müssen trotz der ungewöhnlichen Umstände auf eine echte Verkehrswende fokussiert bleiben. Dies hilft nicht nur dem Klima, sondern auch der Gesundheit des Menschen!
Dem Umweltmediziner Hans-Peter Hutter ist die verstärkte Nutzung des Autos in Corona-Zeiten ebenfalls ein Dorn im Auge, da die damit verbundene Lärmbelastung, Luftverschmutzung und Bewegungsarmut negative gesundheitliche Folgen hätten. Und er sieht sogar einen Zusammenhang mit der Gefährlichkeit von SARS-CoV-2. Denn dort, wo die Luft sauberer ist, greife der Virus den Menschen nicht so sehr an. „Der motorisierte Individualverkehr muss wieder den Platz zugewiesen bekommen, auf den er gehört – als nicht zukunftsträchtige Fortbewegung.“

Aber nicht nur die Verlagerung auf den motorisierten Individualverkehr stellt ein nachhaltiges Problem dar, auch die fehlenden Einnahmen können die Verkehrsunternehmen in finanzielle Bedrängnis bringen.

Sehr niedriges Infektionsrisiko in den Öffis

Am 6. Mai präsentierte die AGES, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, eine Studie die zeigt, dass bisher kein einziger Infektions-Cluster – also das Auftreten gehäufter Fälle – in Öffis gemeldet worden sei.

Vor kurzem hat Prof. Hans-Peter Hutter und sein Team über 100 internationale Studien bzw. Fachartikel berücksichtigt und in der Studie „Bus- und Bahnverkehr in Zeiten der Covid-19-Pandemie“ analysiert. Das Ergebnis der Studie: Das Covid-19-Infektionsrisiko ist im öffentlichen Verkehr überraschend gering. Mehr lesen!

Das legt den Schluss nahe, dass auch bei längeren Reisen Präventionsmaßnahmen, wie der hohe Luftwechsel mit Frischluft, Reinigungsleistungen, Maske tragen und nach Möglichkeit Abstandhalten einen sehr effektiven Schutz vor eine Infektion bieten„, so Prof. DI Dr. med. Hutter.

Auch Elisabeth Oberzaucher, Verhaltensbiologin an der Universität Wien, erklärt im Interview mit der Zeit: Eine aktuelle Studie, die die Übertragungswege untersucht hat, hat dem öffentlichen Verkehr ein positives Zeugnis ausgestellt. Die Angst, sich in Bus und Bahn anzustecken, ist wohl übertrieben.“
Die Wiener Linien Geschäftsführerin Alexandra Reinagl ergänzt, dass die durchschnittliche Fahrzeit eines Passagiers in Wien etwa zehn Minuten betrage. Ein verstärktes Infektionsrisiko gilt derzeit ab einer Aufenthaltsdauer von 15 Minuten mit denselben Menschen in einem geschlossenen Raum.

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