Das 1-2-3 Ticket, auch oft als Klimaticket betitelt, soll nun endlich kommen. Seit 15 Jahren steht ein 1-2-3 Ticket in Regierungsprogrammen, jetzt soll es erstmalig umgesetzt werden. ÖBB, Westbahn und 6 Bundesländer sind bereits dabei, die Ostregion fehlt aber noch. Worüber jetzt verhandelt wird!
Folgen Sie uns auf Twitter und LinkedIn!
1-2-3 Klimaticket hat großes Potenzial
Um den Öffentlichen Verkehr und die Bahn weiter zu attraktiveren ist es wichtig auch preislich eine Alternative zum Auto zu schaffen. So ist ein einheitliches und kostengünstiges Ticketsystem, wie das 1-2-3 Ticket, ein guter und richtiger Schritt. Vor allem gemeinsam mit Begleitmaßnahmen (Bahnausbau, moderne Fahrzeuge, hohe Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, ausreichend Sitzplätze etc.) steigt die Attraktivität von Bus und Bahn.
KlimaTicketNow – eher ein Kompromiss!
Ein Klimaticket für ganz Österreich: Dabei ist jeder Linienverkehr (öffentlicher und privater Schienenverkehr, Stadtverkehr und Verkehrsverbünde) nutzbar.
Jedoch ist aktuell nicht ganz Österreich dabei. Die Wiener Linien, die Wiener Lokalbahnen, die Raaberbahn, die NÖVOG sowie der regionale Busverkehr in der VOR-Region sind bis jetzt nicht in das 1-2-3 Ticket inkludiert. Zudem ist es laut mancher Insiderquellen aktuell eine juristische Frage, ob der Regionalverkehr der ÖBB in der VOR Region nun schon gilt oder nicht. Laut ÖBB Konzernsprecher Robert Lechner gilt das 1-2-3-Ticket aber in allen Zügen der ÖBB.
Der niederösterreichische Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko gibt sich jedoch zuversichtlich, dass es noch vor 26.Oktober zu einer Einigung kommt: „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir, gemeinsam mit den Partnern in Wien und dem Burgenland, in den kommenden Wochen und Monaten zu einer Übereinkunft mit dem Verkehrsministerium kommen.“
Klarstellung ARGE ÖVV: Auch in der Steiermark fehlt Einigung!
Bis zum heutigen Tag sind die notwendigen Verträge, Finanzierungen und Förderungen allerdings nicht bundesweit mit allen Verkehrsverbünden geregelt. Die Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH, welche die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland einschließt und 53% der öffentlichen Verkehrsleistung in Österreich abdeckt und die Verkehrsverbund Steiermark GmbH (Verkehrsleistung 12%), sind daher derzeit nicht im Tarif des Klimatickets inkludiert.
„Um das Klimaticket in Österreich einzuführen, kann es ohne entsprechende Vereinbarungen mit diesen Verkehrsverbünden keine ganzheitliche österreichische Lösung geben. Denn damit hätten 59 der österreichischen Bevölkerung keinen vernünftigen Zugang zur Verwendung des Klimatickets Österreich im Regional- und Nahverkehr. Dies wäre somit definitiv kein österreichweites Angebot, um alle am öffentlichen Verkehr teilnehmenden Personen zu erreichen.“ – Statement ARGE ÖVV
Verhandlung: Wichtige Kernpunkte für die Umsetzung in der Ostregion
- eine Lösung aus einem Guss – also gleichzeitige Umsetzung aller drei Ticketvarianten
- der für die Ostregion vorgesehene Finanzierungsbetrag reicht laut VOR nicht aus. Alleine für die Abgeltung der Erlösausfälle wird ein dreistelliger Millionenbetrag benötigt.
- eine kundengerechte Abwicklung des Vertriebs ist nicht sichergestellt
- für Burgenland–Wien-PendlerInnen ist eine lebensnahe Lösung notwendig!
- zusätzliches Angebot auf Bus und Bahn ist unumgänglich
Der Verkehrsverbund Ostregion dazu: „Der konkrete Lösungsvorschlag inklusive benötigter Finanzierung für die Ostregion liegt dem BMK bereits seit Monaten vor. Diesbezüglich wurden auch über den Sommer gute Gespräche geführt und Fortschritte erzielt. Eine finale Lösung steht jedoch noch aus, die größte Tarifreform seit Jahrzehnten braucht Klarheit in den Verträgen.“
Mobilitäts-Hotspot Ostregion
- 1,05 Mrd. Fahrgäste / Jahr, das entspricht über 60% der österreichischen Fahrgäste
- mit 245 Mio. km/Jahr werden über (53%) des heimischen ÖV-Angebotes geleistet
- über 45% der EinwohnerInnen und rund 30% der Fläche Österreichs
- rund 30.000 ÖV-MitarbeiterInnen in der Ostregion
Auch die Umweltschutzorganisation Global 2000 sieht das aktuelle Klima Ticket Now als unbefriedigendes Zwischenergebnis: „Ein Klimaticket für sechs Bundesländer ist nicht das, was mit dem 1-2-3-Ticket versprochen wurde. Wir fordern Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Bürgermeister Michael Ludwig, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil zu konstruktiven Verhandlungen auf. Alle ÖsterreicherInnen sollen die Vorteile eines bundesweiten Öffi-Tickets erhalten“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
ÖBB und Westbahn begrüßen 1-2-3 Ticket
ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä begrüßt die Einführung des Klimatickets: „Es ist unumstritten, dass die Bahn einer der wichtigsten Hebel für mehr Klimaschutz ist. Jeder Reisende, der mit uns unterwegs ist, leistet einen wertvollen Beitrag. Mit dem neuen Ticket kommt ein Angebot hinzu, um Bahnfahren noch attraktiver zu machen. Ich bin mir sicher, dass wir damit den Stellenwert der ÖBB als größtes Klimaschutzunternehmen des Landes weiter stärken können.“
„Wir freuen uns darauf, künftig viele Menschen mit dem Klimaticket sicher, pünktlich und komfortabel in der WESTbahn von A nach B zu bringen.
Der Preis des Klimatickets ist unschlagbar – ebenso wie die WESTbahn.
“ – meint Thomas Posch, für Vertrieb und Marketing bei WESTbahn verantwortlich.