Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) hat seine Wurzeln in einem Tarifabkommen zwischen den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und den Wiener Verkehrsbetrieben (heute Wiener Linien) im Jahr 1961. Eine Grundsatzerklärung von Bund und Ländern im Jahr 1973 legte die Basis, aber es dauerte bis zum 3. Juni 1984, bis der VOR den Betrieb aufnahm. Ziel war es, den Pendlerverkehr nach und aus Wien besser zu koordinieren und ein einfacheres Tarifsystem sowie bessere Anschlüsse für die wachsende Zahl der Fahrgäste zu schaffen.
Eigentümer und Bedeutung des VOR
Heute sind die Bundesländer Wien und Niederösterreich mit je 44 Prozent und das Burgenland mit 12 Prozent Eigentümer des VOR. Als ältester und größter Verkehrsverbund Österreichs deckt der VOR circa 60 Prozent des öffentlichen Verkehrs im Land ab. 2023 wurden wieder über eine Milliarde Fahrgäste transportiert, nachdem die Fahrgastzahlen aufgrund der COVID-19-Pandemie vorübergehend zurückgegangen waren.
Anerkennung und Gratulation
Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, lobte den VOR für seine Rolle in der Region:
„Der VOR spielt in dieser dynamischen Region eine wichtige Rolle: von der Organisation eines möglichst lückenlosen öffentlichen Verkehrsnetzes bis hin zur Begleitung innovativer Mobilitätslösungen.“
Entwicklung und Erweiterung
Bereits zu Beginn waren ÖBB, Wiener Linien und Wiener Lokalbahnen (WLB) Partner des VOR. 1988 wurden regionale Autobuslinien und die Raaberbahn integriert. Nach der Zusammenlegung mit dem Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland (VVNB) im Jahr 2002 erstreckt sich das Verbundgebiet auf die gesamte Ostregion. Seit der Tarifreform 2016 gibt es einen einheitlichen Tarif für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Verbundgebiet.
Maßgeschneiderte Tickets und Klimatickets
Der VOR bietet verschiedene Ticketoptionen, die auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten sind. Mit dem Schuljahr 2012/13 wurde das Top-Jugendticket eingeführt, das 340.000 Schülerund Lehrlinge nutzen. 2021 folgten die VOR KlimaTickets, deren Beliebtheit stetig steigt. 2023 wurden 57.000 KlimaTickets ausgegeben.
Moderne Fahrgastinformation
VOR legt großen Wert auf Fahrgastinformation. Schon 1991 wurde die Elektronische Fahrplan-Auskunft (EFA) eingeführt und 1998 eine voll routingfähige Online-Fahrplanauskunft bereitgestellt. Das Echtzeit-Verkehrsinformationsservice AnachB gibt es seit 2009. Heutzutage verzeichnet das VOR AnachB Routing 80 Millionen Abfragen in der App und 23 Millionen Web-Abfragen pro Jahr.
Zukunftsaussichten und Kernaufgaben
Ab August 2024 sollen die Aufgaben der niederösterreichischen Regionalbus- und Bedarfsverkehre an die niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft NÖVOG übergehen. Die Eigentümer Wien, Niederösterreich und Burgenland bekräftigen ihr Bekenntnis zum VOR als gemeinsamer Verbundorganisationsgesellschaft für die Ostregion. Zu den Kernaufgaben des VOR gehören die Gesamtverkehrsplanung und -koordination, Tarifgestaltung, Einnahmenclearing, Vertrieb und Fahrgastinformation.
Karin Zipperer und Wolfgang Schroll, die Geschäftsführung des VOR, betonten:
„Unser Ziel bleibt der leichte Zugang zu nachhaltiger Mobilität für alle Menschen in der Ostregion.“