BVG zieht positive Zwischenbilanz 2025: Mehr Zuverlässigkeit und Fortschritte in allen Bereichen

Juli 15, 2025 | ÖPNV

Sechs Monate nach dem Start des Programms „Stabilität vor Wachstum“ zieht die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine erste Bilanz – mit positiven Ergebnissen. Ziel des Programms ist es, die Zuverlässigkeit im Berliner Nahverkehr spürbar zu steigern. Laut BVG ist dies bereits gelungen: Die Pünktlichkeit und Verfügbarkeit von Bus, Straßenbahn und U-Bahn haben sich im ersten Halbjahr 2025 verbessert.

Verbesserung der Zuverlässigkeit bei allen Verkehrsträgern

Busverkehr stabilisiert sich deutlich

Im Busbetrieb wurde die Zuverlässigkeit von 95,5 % Ende 2023 auf 99,0 % im Zeitraum Januar bis Mai 2025 gesteigert. Möglich wurde dies durch operative Verbesserungen, optimierte Abläufe und ein besseres Ersatzteilmanagement. Auch die Reichweite von E-Bussen wurde erhöht.

Fortschritte bei der Straßenbahn

Bei der Straßenbahn stieg die Zuverlässigkeit von 95,8 % auf 97,3 %. Verantwortlich hierfür sind laut BVG unter anderem gezielte Instandhaltungsmaßnahmen, die die Verfügbarkeit der Fahrzeuge verbessern.

U-Bahn: Erste Wirkung trotz großer Herausforderungen

Auch im U-Bahn-Bereich ist ein Anstieg der Zuverlässigkeit zu verzeichnen – von 92,0 % auf 93,6 %. Aufgrund des hohen Alters vieler Fahrzeuge und der komplexen Infrastruktur gelten hier besondere Herausforderungen. Ab Herbst 2025 sollen neue Fahrzeuge für weitere Verbesserungen sorgen.

Personaloffensive zeigt Wirkung

Mehr Bewerbungen und Neueinstellungen

Die BVG hat im ersten Halbjahr 2025 rund 800 neue Mitarbeitende eingestellt – etwa 53 % der für das Gesamtjahr geplanten Zahl. Rund drei Viertel davon entfielen auf den operativen Bereich, darunter 463 neue Kräfte im Fahrdienst. Seit dem Inkrafttreten eines neuen Tarifvertrags am 1. Juni 2025 ist die Zahl der Bewerbungen im Fahrdienst um 27 % gestiegen.

Sinkende Krankenstände und steigende Zufriedenheit

Die Krankheitsquote im Fahrdienst ging im Vergleich zu 2024 um 1,2 % zurück. Die BVG sieht darin ein Zeichen steigender Arbeitszufriedenheit. Auch das Vertrauen in das Unternehmen wachse wieder, so die BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe.

Infrastruktur und Fahrzeugmodernisierung im Fokus

Neue Fahrzeuge für die U-Bahn

Ein wesentlicher Bestandteil des Stabilitätsprogramms ist die Einflottung neuer Fahrzeuge. Im März 2025 wurden erste Schulungsfahrzeuge vom Typ JK für die Linien U1 bis U4 geliefert. Der Fahrgastbetrieb auf der U2 soll im September starten, bis Ende 2025 sollen 140 Wagen in Betrieb sein. Für die Linien U5 bis U9 sind 236 neue Fahrzeuge des Typs J bis Anfang 2027 geplant.

Investitionen in Werkstätten und Betriebshöfe

Neben den Fahrzeugen investiert die BVG in Betriebshöfe, Werkstätten, Betriebsanlagen und neue Technologien. Damit sollen strukturelle Defizite aus der Vergangenheit behoben und langfristig stabile Abläufe gesichert werden.

Verbesserte Fahrgastinformation

Ein zuverlässiger Betrieb umfasst auch transparente Kommunikation. Ab Sommer 2025 werden auf allen U-Bahn-Linien live gesprochene Ansagen eingeführt. Außerdem wurde die Mobilitätsplattform „MAX“ vorgestellt, die künftig verschiedene Angebote in einer App bündeln soll.

Blick in die Zukunft: Digitalisierung und autonome Mobilität

Die BVG richtet ihren Blick auch langfristig auf die Zukunft der urbanen Mobilität. Der weitere digitale Ausbau der Betriebstechnik, moderne Signalsysteme und autonome Fahrzeugflotten sollen das Angebot erweitern und effizienter gestalten. Ziel ist es, bis 2028 die Grundlage für das nächste „BVG-Jahrhundert“ zu legen.

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