Neuer DB-Fahrplan 2026: Halbstundentakt für 21 Städte

Sep. 26, 2025 | Personenverkehr

Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 baut die Deutsche Bahn (DB) ihr Fernverkehrsangebot weiter aus. Ziel ist es, mehr Reisenden häufigere und verlässlichere Zugverbindungen bereitzustellen – sowohl innerhalb Deutschlands als auch grenzüberschreitend.

Halbstundentakt für mehr Städte

Ein zentrales Element des neuen Fahrplans ist die Ausweitung des Halbstundentakts. Statt bisher rund 900 Kilometer werden künftig etwa 2.300 Kilometer des Streckennetzes im 30-Minuten-Rhythmus bedient. Die Zahl der angebundenen Städte verdoppelt sich auf 21. Davon profitieren u. a. die Korridore Hamburg–Hannover–Kassel sowie Erfurt–Halle–Berlin.

Schneller unterwegs mit ICE-Sprintern

Auf den Nord-Süd-Achsen werden zusätzliche schnelle Verbindungen eingerichtet. Besonders hervorzuheben ist die neue Sprinter-Verbindung zwischen Berlin und Stuttgart über Nürnberg. Mit einer Fahrzeit von rund 4:45 Stunden sinkt die Reisezeit zwischen beiden Metropolregionen um mehr als eine Stunde.

Stärkerer internationaler Fernverkehr

Die Bahn weitet ihr Angebot ins europäische Ausland deutlich aus. Insgesamt rund 40 neue oder verlängerte Fahrten pro Tag sind vorgesehen. Zu den Neuheiten zählen:

  • eine neue Eurocity-Linie Leipzig–Krakau,
  • mehr Direktverbindungen zwischen Nordrhein-Westfalen und der Schweiz,
  • zusätzliche Züge auf der Relation Hamburg–Kopenhagen,
  • vier tägliche ICE-Verbindungen Köln–Antwerpen über den Flughafen Brüssel.

Ab Mai 2026 wird außerdem eine durchgehende Verbindung Prag–Kopenhagen über Dresden, Berlin und Hamburg angeboten.

Mehr Systematik für stabileren Betrieb

Um den Fahrplan robuster zu gestalten, setzt die DB künftig stärker auf einheitliche Linienführungen, feste Zwischenhalte und den Einsatz gleichartiger Fahrzeugtypen. Komplexe Betriebsformen wie das Kuppeln und Teilen von Zügen („Flügeln“) werden reduziert. Stattdessen sollen regelmäßige Taktangebote entstehen, ähnlich wie im S-Bahn-System.

Angebot in der Fläche und Anpassungen

Auch kleinere Städte sollen weiterhin an den Fernverkehr angebunden bleiben. Allerdings streicht die Bahn extrem schwach genutzte Verbindungen, etwa zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena, wo das Angebot von fünf auf zwei Fahrten pro Richtung sinkt.

Premiere für den ICE L

Mit dem Fahrplanwechsel startet der neue ICE L im Regelbetrieb. Zunächst fährt er zwischen Berlin und Köln, ab Mai 2026 auch nach Westerland (Sylt) sowie ab Sommer 2026 auf weiteren touristischen Relationen. Der ICE L bietet barrierefreie Einstiege und ergänzt damit die ICE-Flotte. Auch ausländische Bahnen setzen künftig neue Hochgeschwindigkeitszüge ein, darunter der tschechische ComfortJet, der dänische Talgo und der Schweizer Giruno.

Baustellen und Generalsanierungen

Parallel setzt die Bahn ihre Infrastrukturmodernisierungen fort. So bleibt die Strecke Hamburg–Berlin noch bis Ende April 2026 gesperrt. Weitere Arbeiten betreffen u. a. die Wupperstrecke, die Verbindung Nürnberg–Passau sowie die rechte Rheinstrecke. Trotz Umleitungen und längeren Fahrzeiten sollen die wichtigsten Relationen im Stundentakt bedient werden.

Fahrkartenverkauf startet Mitte Oktober

Ab dem 15. Oktober 2025 können die neuen Verbindungen in der Fahrplanauskunft eingesehen und Tickets gebucht werden. Für nationale Reisen sind Fahrkarten bis zu zwölf Monate im Voraus verfügbar, internationale Tickets bis zu sechs Monate vor Reisebeginn.

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