Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG (DB) hat in einer außerordentlichen Sitzung drei neue Mitglieder in den Konzernvorstand berufen. Nach dem Amtsantritt von Evelyn Palla als Vorstandsvorsitzende vor vier Wochen ist damit die Neustrukturierung der Führungsebene abgeschlossen.
Zum 1. November 2025 übernimmt Harmen van Zijderveld das Vorstandsressort Regionalverkehr. Der 50-Jährige war bisher im Vorstand der DB Regio für den Bereich Regio Schiene verantwortlich und ist seit mehr als 20 Jahren in verschiedenen Funktionen im Konzern tätig.
Das Finanzressort wird ab 1. Dezember 2025 von Karin Dohm geleitet. Die 53-jährige Finanzexpertin war zuvor CFO bei der Hornbach Gruppe und bei Continental. Zuvor arbeitete sie in leitenden Positionen bei der Deutschen Bank sowie als Partnerin bei Deloitte.
Für den Bereich Güterverkehr und die Tochtergesellschaft DB Cargo zeichnet ab dem 15. November 2025 Bernhard Osburg verantwortlich. Der 57-jährige Diplom-Ingenieur war zuletzt Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp Steel und bringt langjährige Erfahrung in der Stahlindustrie mit.
Mit der Berufung der drei neuen Vorstände setzt die DB ihre personelle Neuausrichtung fort. Aufsichtsratsvorsitzender Werner Gatzer erklärte, die Bahn stehe vor einem „einschneidenden Neuanfang“ und gewinne mit den Neuberufenen „Persönlichkeiten, die Tempo machen und die zum geplanten Aufbruch passende Expertise mitbringen“.
Auch DB-Chefin Evelyn Palla betonte, sie freue sich darauf, mit dem neuen Team den Neustart des Unternehmens voranzutreiben. Die Neuzugänge brächten die notwendige Erfahrung und Zukunftsorientierung mit.
Veränderungen im Güterverkehr
Die bisherige DB-Cargo-Chefin Dr. Sigrid Evelyn Nikutta wird das Unternehmen zum Jahresende im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Sie übergibt die Leitung am 15. November 2025 an ihren Nachfolger Bernhard Osburg und begleitet den Übergang. Nikutta war seit Januar 2020 Vorstand für Güterverkehr und führte die DB Cargo durch die Corona-Krise. Unter ihrer Leitung wurden Strukturen zur Ergebnisverantwortung eingeführt und der Konzern auf eine nachhaltige Sanierung ausgerichtet.
Aufsichtsratschef Gatzer dankte ihr für „außerordentliche Leistungen“ und betonte ihren Beitrag zur Transformation des Güterverkehrs.
Abschied von Berthold Huber
Zudem wurde in der Sitzung Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur, verabschiedet. Der 62-Jährige verlässt die Deutsche Bahn nach 28 Jahren zum Ende Oktober. Huber spielte eine zentrale Rolle bei der Gründung der neuen Infrastruktursparte DB InfraGO, die gemeinwohlorientiert ausgerichtet ist und einen der größten Strukturwandel seit der Bahnreform 1994 markiert.
Gatzer würdigte Hubers Engagement: „Er hat sich jahrzehntelang mit großem Einsatz und viel Herzblut für eine bessere Bahn eingesetzt. Für ihn waren die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner immer der größte Schatz des Unternehmens.


