Zehn neue Wasserstoffbusse gehen in Wien in den regulären Fahrgastbetrieb

Nov. 25, 2025 | Bus, ÖPNV

Ab 1. Dezember setzt Wien erstmals eine komplette Buslinie ausschließlich mit Wasserstofffahrzeugen ein. Zehn neue H2-Busse des portugiesischen Herstellers CaetanoBus verkehren künftig auf der Linie 39A zwischen Heiligenstadt und Sievering. Die Wiener Linien erweitern damit ihren Bestand an emissionsfreien Fahrzeugen und testen eine weitere Antriebstechnologie im regulären Betrieb.

Emissionsfrei auf einer anspruchsvollen Strecke

Die Linie 39A gilt aufgrund ihres hügeligen Streckenprofils, der kurzen Haltestellenabstände und des hohen Fahrgastaufkommens als besonders herausfordernd. Laut Wiener Linien eignet sich die Wasserstofftechnologie aufgrund des vergleichsweise geringen Fahrzeuggewichts gut für solche Topografien. Die neuen Busse wurden in den vergangenen Wochen getestet, zudem erhielten die Fahrer*innen eine umfassende Einschulung.

Energieversorgung aus dem Konzernverbund

Der für die Busse benötigte Wasserstoff wird von Wien Energie aus Ökostrom am Smart Campus der Wiener Netze in Simmering erzeugt. Damit wird – ähnlich wie bei den bestehenden Elektrobuslinien – eine emissionsfreie Versorgung im Betrieb gewährleistet. Betankt und gewartet werden die Fahrzeuge in der Busgarage Leopoldau, wo eine eigene Wasserstofftankstelle eingerichtet wurde.

Technische Eckdaten

Die zwölf Meter langen Busse vom Typ Toyota Caetano H2.City Gold sind mit einem 180 kW starken Elektromotor von Siemens ausgestattet. Eine 70-kW-Brennstoffzelle von Toyota liefert die Energie, gespeist aus fünf Wasserstofftanks auf dem Dach mit insgesamt 37,5 kg Kapazität. Laut Hersteller liegt die Reichweite bei über 400 Kilometern, sodass die Fahrzeuge einen gesamten Betriebstag ohne Betankung absolvieren können. Die Busse bieten Platz für 78 Fahrgäste, verfügen über Klimaanlage sowie einen kombinierten Rollstuhl- und Kinderwagenbereich.

Teil einer umfassenden Modernisierung

Für den Kauf und die Instandhaltung der neuen Fahrzeuge investieren die Wiener Linien gemeinsam mit dem Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur sowie der EU rund 10,4 Millionen Euro. Die Einführung der H2-Busse reiht sich in eine umfassende Umstellung des Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe ein: Seit 2024 wurden zwölf Buslinien auf Elektro- oder Wasserstoffbetrieb umgestellt.

Parallel dazu erprobt das Unternehmen weiterhin unterschiedliche Modelle und Technologien, um künftige Beschaffungen bestmöglich auf die Anforderungen des Wiener Liniennetzes abzustimmen.

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