Alternative Antriebe bei den ÖBB im Busverkehr

Okt 11, 2022 | Personenverkehr

Die ÖBB sind der größte Mobilitätsdienstleister Österreichs. Mit Bus und Bahn werden jährlich nicht nur über 322,9 Millionen Fahrgäste (2021) ans Ziel gebracht, sondern auch vier Millionen Tonnen CO2 eingespart. Aber man will noch grüner werden! Vor allem im Busbereich sollen alternative Antriebe die Klimafreundlichkeit steigern.

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Der einfachste Beitrag zum Klimaschutz ist ein Bahnticket zu kaufen! Im Vergleich zum Flugzeug ist die Bahn 50-mal, im Vergleich zum Auto 30-mal umweltfreundlicher. Im Schnitt kommt es bei einer Bahnfahrt zu einem Co2-Ausstoß pro Personenkilometer von 9,5 Gramm. Der herkömmliche Dieselbus ist zwar um ein Vielfaches klimaschonender als das Auto, aber dennoch liegt hier der CO2 Ausstoß pro Personenkilometer bei 76,7 Gramm. Durch eine Antriebswende soll auch der Postbus, der als führender Mobilitätsanbieter im ländlichen Raum gilt, noch sauberer durch Österreich rollen.

Vorteile für Umwelt und Fahrgäste

Eine Alternative zu Dieselbussen sind batteriebetriebe E-Busse. Mit einem 12 Meter E-Bus können im Vergleich zu einem Dieselbus pro Jahr mehr als 110 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Der E-Bus produziert aber nicht nur weniger Schadstoffe, sondern auch weniger Lärm! Das freut neben den Anrainer:innen vor allem auch die Fahrgäste, die von einem deutlich angenehmeren Fahrgefühl profitieren.

Österreichs erster E-Skibus

Ein Beispiel hierfür ist der im Winter 2021 erstmals eingesetzte E-Skibus. Ein Gelenksbus vom Hersteller MAN war über mehrere Wochen zwischen Zell am See und Kaprun im Einsatz. Durch gute Tagesreichweiten, auch im Winter bei kalten Temperaturen, war der Test erfolgreich und schon 2022 werden mehr E-Busse für den Wintertourismus eingesetzt.

Für die Erprobung und schrittweise Einführung von alternativen Antrieben in der Fläche arbeiten die ÖBB mit den Bundesländern, Verkehrsverbünden und Gemeinden intensiv zusammen.

Beispielsweise in Vorarlberg, wo man im Jahr 2020 mit 4 E-Bussen in den Regelbetrieb gegangen ist. Die 12 Meter langen Elektrobusse haben eine Reichweite von bis zu 290 Kilometern pro Batterieladung. Über die gesamte Lebenszeit sparen die Elektrobusse ca. 90 % des CO2 Ausstoßes im Vergleich zu Dieselbussen.

E-Busse seit Sommer auch im Weinviertel unterwegs

Unter anderem aufgrund der jahrlangen Erfahrung mit E-Bussen, konnte die Österreichische Postbus AG eine weitere Ausschreibung für den Betrieb von E-Bus Linien für sich entscheiden. Seit diesem Sommer werden pro Jahr 1,3 Millionen Angebotskilometer im südlichen Weinviertel in Niederösterreich mit elf Elektrobussen bereitgestellt.

„Wir sind stolz darauf Innovationstreiber am Österreichischen Busmarkt zu sein. Es freut uns ganz besonders, gemeinsam mit dem VOR dieses wegweisende Projekt umzusetzen. Wir zeigen damit, dass E-Mobilität kein reines Thema für Städte ist und tragen zur Umsetzung der Clean Vehicle Directive bei. Der Postbus ist bereit für weitere Projekte dieser Art. Uns kann´s mit der Umstellung auf alternative Antriebe nicht schnell genug gehen“, so ÖBB-Postbus Vorständin Silvia Kaupa-Götzl.

Quelle: ÖBB/Lukas Leonte

Wasserstoffbusse im Überlandverkehr

Aber auch Wasserstoff ist ein wesentlicher Teil der Antriebswende im Busverkehr. Das zeigten bereits einige Pilotprojekte: im Oktober 2018 waren in einem Pilotbetrieb auf den Strecken der Vienna Airport Lines Wasserstoffbusse unterwegs. 2019 folgten ebenso erfolgreiche Testbetriebe in Graz und Klagenfurt.

Quelle: ÖBB/Marek Knopp

Im Juli 2020 startete ebenso in Kärnten das Pionierprojekt „H2Carinthia“. Ziel dieses Projekts – an dem neben ÖBB Postbus unter anderem auch das Land Kärnten und die OMV beteiligt sind – ist es, eine gesamte Verkehrsregion auf wasserstoffbetriebene Busse umzustellen.

So sollen in den nächsten Jahren bis zu 40 Wasserstoffbusse im täglichen Betrieb unterwegs sein. Bereits im Dezember 2022 gehen die ersten fünf Fahrzeuge in der Region Villach-Land an den Start.
Das interessante dabei ist, dass es sich hier nicht nur um grünen Wasserstoff handelt, sondern auch gleichzeitig um recycelten. Denn der grüne Wasserstoff wird in der Mikrochipproduktion von Infenion verwendet und anschließend ‚recycelt‘ für den Busbetrieb im Raum Villach.

Wasserstoff bietet sich vor allem für Überlandverkehre an, da eine Tankfüllung bei einem Bus eine Reichweite von etwa 400 Kilometern sichert.
Das Betanken eines Wasserstoffbusses dauert etwa 15 Minuten, und die Tankfüllung hat ein Gewicht von zirka 35 Kilo.

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