ComfortJet startet in Österreich: Mehr Züge zwischen Prag, Wien, Graz und Villach

Aug. 22, 2025 | Personenverkehr

Ab Dezember 2025 erweitern die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und die Tschechischen Bahnen (ČD) ihr gemeinsames Fernverkehrsangebot. Mit dem Einsatz der neuen ČD ComfortJet-Züge in Österreich wird eine direkte Verbindung zwischen Prag und Villach eingerichtet. Damit wird der internationale Bahnverkehr zwischen beiden Ländern deutlich ausgebaut.

Ausbau des Angebots

Künftig verbinden drei tägliche Railjet-Xpress-Züge (RJX) die tschechische Hauptstadt über Wien und Graz mit Villach. Für Kärnten bedeutet dies nach längerer Zeit wieder eine direkte Anbindung an Prag. Zusätzlich verkürzt sich mit Inbetriebnahme der Koralmbahn die Fahrzeit zwischen Wien und Klagenfurt um rund 45 Minuten auf etwa 3 Stunden und 10 Minuten.

Auch auf der bestehenden Strecke Wien – Prag wird das Angebot erweitert: Ab Dezember 2025 verkehren neun tägliche Railjet-Verbindungen, davon sechs mit dem neuen ComfortJet. Neu sind eine besonders frühe Abfahrt um 05:10 Uhr ab Wien Richtung Prag sowie eine späte Rückfahrt mit Ankunft in Wien um 23:49 Uhr. Damit entstehen zusätzliche Optionen für Tages- und Geschäftsreisende.

ComfortJet: mehr Platz und Komfort

Die neuen ComfortJet-Garnituren sind neunteilig und bieten 555 Sitzplätze, darunter 99 in der 1. Klasse. Das entspricht 113 zusätzlichen Plätzen gegenüber den bisherigen Zügen. Damit reagieren ÖBB und ČD auf die steigende Nachfrage: Seit Einführung der Railjet-Verbindungen im Jahr 2014 ist die Zahl der Reisenden zwischen Wien und Prag um etwa 40 Prozent gestiegen.

Zur Ausstattung gehören moderne Fahrgastinformationssysteme, barrierefreie Einstiege und großzügige Sitzplatzangebote. Ziel ist es, mehr Menschen für klimafreundliche Bahnreisen zu gewinnen und gleichzeitig den Komfort im internationalen Fernverkehr zu erhöhen.

Investitionen in den internationalen Bahnverkehr

ÖBB und ČD sehen die Erweiterung ihres Angebots als wichtigen Beitrag zur Stärkung nachhaltiger Mobilität. Während europaweit bislang nur rund 8 Prozent der Menschen für internationale Reisen den Zug nutzen, wollen beide Unternehmen mit attraktiven Direktverbindungen und modernen Fahrzeugen diese Zahl deutlich steigern.

Die ÖBB investieren bis 2030 rund 6,1 Milliarden Euro in neue Züge, ein Teil davon in die ComfortJets. Gemeinsam mit der ČD setzen sie damit auf eine enge europäische Zusammenarbeit, um das Bahnangebot zwischen Österreich und Tschechien zukunftssicher auszubauen.

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