DB Cargo hat einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Schienengüterverkehr gemacht. Ab sofort tanken die Rangierlokomotiven auf dem Rangierbahnhof in Halle ausschließlich Hydrotreated Vegetable Oil (HVO), einen Biokraftstoff aus biologischen Rest- und Abfallstoffen. Dieser Wechsel ermöglicht nahezu CO2-neutrale Lieferketten bis zur letzten Meile.
Effizienz und Nachhaltigkeit mit Zweikraftlokomotiven
Die moderne Zweikraftlokomotive der DB Cargo, die sowohl mit Diesel als auch mit elektrischer Energie betrieben werden kann, kommt hervorragend mit dem HVO-Kraftstoff zurecht. Diese hybride Lokomotive erhöht die Effizienz und Nachhaltigkeit für die Lieferketten der Cargokunden.
Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Güterverkehr, betont die Bedeutung dieser Umstellung:
„Mit der größten HVO-Tankstelle in Ostdeutschland machen wir die Liefer- und Versorgungsketten bis zur letzten Meile grün. Dafür können wir unsere bestehende Lokflotte nutzen, das ist nachhaltig!“
Unterstützung von staatlicher Seite
Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, lobt die Initiative:
„Wir müssen jede verfügbare Technologie nutzen, um die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen im Verkehr zu reduzieren. „Von der Fritteuse in den Tank“ heißt es darum künftig auch in Halle. Das ist nicht nur gut für die DB, sondern hilft vielen Unternehmen, ihre Lieferketten nachhaltig aufzustellen.“
Auch Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, hebt die Umweltvorteile hervor:
„Durch die Verwendung des alternativen Kraftstoffs aus Abfällen wird der Dieselverbrauch deutlich reduziert. Das macht den Güterverkehr sauberer und umweltfreundlicher.“
Größte HVO-Tankstelle in Ostdeutschland
Die Umstellung der Tankstelle auf den umweltfreundlichen Kraftstoff wurde von DB Energie realisiert. Mit einem Umschlag von rund 1 Million Liter HVO100 ist die Tankstelle in Halle die größte ihrer Art im Osten Deutschlands. DB Cargo plant, in diesem Jahr bundesweit rund acht Millionen Liter klimaneutralen Kraftstoff zu nutzen und damit etwa 25.000 Tonnen CO2 einzusparen. Bis 2028 sollen rund 24 Millionen Liter HVO vertankt werden, was eine Entlastung der Umwelt um etwa 72.000 Tonnen CO2 bedeuten würde.
Offen für weitere Bahnunternehmen
Die von Diesel auf HVO100 umgestellte Schienentankstelle in Halle steht auch anderen Bahnunternehmen zur Verfügung. Weitere HVO-Tankstellen in Ostdeutschland befinden sich in Magdeburg-Rothensee und Katzhütte. Bundesweit betreibt DB Energie bereits 21 Tankstellen, an denen der Biokraftstoff getankt werden kann.
Einsatz in neuen und alten Lokmodellen
Sowohl die bis zu 60 Jahre alten Lokmodelle als auch die modernste Lokgeneration von DB Cargo sind für den Betrieb mit Biokraftstoff ausgelegt. Die moderne Zweikraftlok hat sich seit rund drei Monaten im harten Praxiseinsatz bei den Kunden der DB Cargo bewährt. Mit Investitionen in die Zweikraftlokomotiven des Typs Siemens „Vectron Dual Mode light“ setzt DB Cargo ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit.
Weg zur Klimaneutralität bis 2040
Der Ausstieg aus dem Diesel ist ein zentraler Hebel für die DB, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Der Konzern verfolgt dabei einen technologieoffenen Ansatz. Bei Diesel-Bestandsfahrzeugen setzt die DB auf Brückentechnologien wie alternative Kraftstoffe, bei Neufahrzeugen auf neue Antriebsformen wie Wasserstoff und Batterietechnologie. Diese Maßnahmen ergänzen die klassische Elektrifizierung über Oberleitungen und elektrische Traktion.