Der erste Monat der 9-Euro-Ticketaktion ist vorbei und die Deutsche Bahn (DB) zieht eine positive Zwischenbilanz: Bundesweit hat die DB seit dem Verkaufsstart mehr als 10 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. 52 Prozent davon haben die Kund:innen digital über die App DB Navigator und bahn.de erworben. Das 9-Euro-Ticket ist weiterhin auch an den rund 5.500 Fahrkartenautomaten der DB und in den über 400 DB-Reisezentren erhältlich.
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Die DB verzeichnet im ersten Monat des 9-Euro-Tickets einen deutlichen Zuwachs an Fahrgästen. Die Nahverkehrszüge der DB Regio waren im Juni durchschnittlich um 10 bis 15 Prozent stärker frequentiert als vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Nachfrage variiert im Regionalverkehr je nach Region, Wochentag und Tageszeit.
In den ersten zwei Wochen des 9-Euro-Tickets hat DB Regio schon mehr als eine Million Fahrradfahrer:innen mit ihren Fahrrädern befördert. Besonders auf Verbindungen in beliebten Tourismus-Regionen und an Feiertagswochenenden konnten jedoch nicht immer alle Fahrgäste mit ihren Fahrrädern mitreisen. Für Tagesausflüge empfiehlt die DB Alternativen wie Call-a-bike oder andere Fahrradvermietungen zu nutzen und insbesondere am Wochenende kein Fahrrad mit in den Zug zu nehmen.
Insgesamt 21 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets
Seit dem Verkaufsstart Ende Mai wurden bis heute bundesweit rund 21 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden.
VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Wir lagen mit unserer Prognose von monatlich 30 Millionen Tickets nahe an dem was wir jetzt sehen. Die Nachfrage in der Bevölkerung ist seit Verkaufsbeginn ungebrochen hoch und auch die Zufriedenheitswerte bei der Nutzung des Tickets bleiben auf konstant hohem Niveau. Zudem zeigt sich inzwischen in der Marktforschung, dass die Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden das 9-Euro-Ticket nicht für Ausflugs- oder Urlaubsfahrten nutzt, sondern im Alltag. Damit tritt bei diesen Fahrgästen auch die von der Bundesregierung erhoffte Entlastungswirkung bei den alltäglichen Mobilitätskosten ein. Gleichzeitig muss allen Beteiligten klar sein, dass die Branche über den 31.08. hinaus Finanzierungssicherheit braucht. Denn die Kosten der Verkehrsunternehmen explodieren durch die steigenden Strom- und Dieselpreise. Wenn hier keine Lösungen gefunden werden, dann reden wir entweder über notwendige deutliche Preissteigerungen oder über Angebotseinschränkungen im ÖPNV.“
53 Prozent der Fahrgäste nutzen das 9-Euro-Ticket für alltägliche Fahrten
Die bundesweite Marktforschung mit 6.000 Interviews pro Woche, die der VDV und die Deutsche Bahn gemeinsam im Auftrag von Bund und Ländern koordinieren, zeigt, dass aktuell die Mehrheit der Fahrgäste das 9-Euro-Ticket für alltägliche Fahrten wie Arztbesuche, Shopping oder allgemeine Erledigungen nutzt. Auf die Frage „Wofür haben Sie Ihr 9-Euro-Ticket im Juni bereits genutzt bzw. wofür werden Sie es voraussichtlich in diesem Monat nutzen?“ antworteten 53 % der Ticketnutzer*innen mit „alltägliche Fahrten“, 39 % der Nutzer*innen fahren damit zur Arbeit, zur Ausbildungsstätte oder zur Schule. Immerhin noch 33 % nutzen das Ticket für Ausflugsfahrten, aber nur 14 % für die Fahrt in den Urlaub/Kurzurlaub (Mehrfachnennungen waren möglich). Nach den Feiertagen wie Pfingsten oder Fronleichnam und mit zunehmender Nutzungsdauer wird das Angebot inzwischen also überwiegend für Alltagsfahrten und Arbeitswege genutzt.