Der Nachtzuganbieter GreenCityTrip startet am 21. April mit einem neuen Nachtzug nach Dresden und Prag. Der Zuganbieter fährt wöchentlich mit eigens betriebenen Nachtzügen mit 16 Wagen und einer Kapazität von 720 Passagieren. Der Zug hat nur Liege- und Schlafplätze und ist nicht weniger als 500 Meter lang. Die Nachtzüge fahren in Bad Bentheim, Osnabrück, Minden und Hannover ab. Ohne weitere Zwischenstopps kommt der Zug dann am nächsten Morgen in Dresden und Prag an.
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GreenCityTrip gehört zur Muttergesellschaft Flywise, einem in den Niederlanden ansässigen Reiseveranstalter, der seit 2010 in verschiedenen europäischen Ländern aktiv ist. Mit dem Start eines eigenen Nachtzugnetzes in Europa hofft sie nun, „fliegende“ Touristen zu einer nachhaltigeren Art des Reisens durch Europa zu bewegen.
Der Nachtzug hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, nachdem das frühere Nachtzugnetz fast vollständig verschwunden war.
„Nicht nur die Erkenntnis, dass Fliegen auf kurzen Strecken schlecht ist, spielt dabei eine Rolle. Die Menschen lassen auch wegen der ständig steigenden Treibstoffpreise immer öfter das Auto stehen“, erklärt Mitinhaber Hessel Winkelman.
GreenCityTrip fährt seine Strecken mit deutschen Zügen und will in den kommenden Jahren in Deutschland weiter expandieren. Es sollen weitere internationale Strecken hinzukommen, und alle Ziele sollen schließlich dreimal pro Woche angefahren werden. Hierfür sucht GreenCityTrip auch die Zusammenarbeit mit anderen Partnern. In den Niederlanden wurde im vergangenen Jahr eine Kooperation mit dem Reiseveranstalter TUI gestartet. Diesen Winter betreibt GreenCityTrip auch den TUI Ski Express – ein Nachtzug von Amsterdam zu verschiedenen Skigebieten in Österreich.
TUI bietet seine Städtereisen mit dem umweltfreundlichen Zug von GreenCityTrip als Alternative zum Flugzeug an. Auch in Deutschland werden Reiseveranstalter bald die Nachtzugverbindungen anbieten können. Über die Website greencitytrip.de können Reisende ab heute ihre Reise buchen.
GreenCityTrip: „Politisches Handeln ist gefragt“
Trotz des steigenden Bedarfs an umweltfreundlichem Schienenverkehr steht die Umsetzung internationaler Zugverbindungen noch vor vielen Herausforderungen. „Wir stellen fest, dass die Zusammenarbeit zwischen den Netzbetreibern verschiedener europäischer Länder unzureichend ist, was den Prozess der Aufnahme eines neuen Dienstes langsam und schwierig macht“, fügt Mitinhaber Maarten Bastian hinzu. „Es ist fraglich, warum umweltschädliche Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind, während für eine Zugfahrt Mehrwertsteuer gezahlt werden muss. Wenn die Politiker heutzutage etwas für die Umwelt und den Energieverbrauch tun wollen, ist dies das Mindeste, was sich ändern sollte. Aber wir werden nicht darauf warten und ab Mai mit dem Zug fahren.“