Industrie, Politik und ÖBB: Gemeinsam durch die deutschen Bahn-Baustellen in eine starke Zukunft

März 24, 2025 | Güterverkehr & Logistik, Infrastruktur

Als führendes Export- und Industriebundesland hängt in Oberösterreich jeder zweite Job direkt oder indirekt vom Export ab. Deutschland spielt dabei eine zentrale Rolle als wichtigster Handelspartner. Umso bedeutender ist der grenzüberschreitende Warentransport – insbesondere auf der Schiene, die einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Logistik leistet.

Klimafreundlicher Handel auf der Schiene

Gemeinsam mit der Industrie und dem Land Oberösterreich sorgen auch die ÖBB dafür, dass die Wirtschaft in Bewegung bleibt. Beeindruckende 54 Milliarden Euro werden in OÖ durch den Warenexport erwirtschaftet, und etwa 20 % des gesamten österreichischen Schienengüterverkehrs laufen über den Grenzübergang Passau. Hier passieren täglich bis zu 140 Güterzüge die Grenze, wodurch jährlich 1,4 Millionen LKW-Fahrten vermieden werden. Dies reduziert nicht nur Emissionen, sondern entlastet auch die Straßeninfrastruktur erheblich.

Deutschlands Bahnnetz vor großer Modernisierung

Während Österreich jährlich rund 4 Milliarden Euro in seine Bahninfrastruktur investiert, war es in Deutschland bisher mit 10 Milliarden Euro vergleichsweise wenig, obwohl das Land zehnmal so groß ist. Nun folgt jedoch ein Kurswechsel: Ab 2026 wird unser Nachbarland rund 17 Milliarden Euro pro Jahr in die Modernisierung seines Netzes investieren.

Diese Erneuerung ist langfristig positiv, wird aber in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen haben. Mehrmonatige Sperren werden zur Herausforderung für den österreichischen Güter- und Personenverkehr. Durch Umleitungen, längere Fahrzeiten und Fahrplanänderungen sind auch Fern- und Nahverkehr betroffen.

Herausforderungen gemeinsam meistern

Das Land Oberösterreich, die Industrie und die ÖBB setzen alles daran, die Versorgungssicherheit und Mobilität auch während der Umbauphase zu gewährleisten. In enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn werden Ersatzverbindungen organisiert und Fahrplanänderungen frühzeitig kommuniziert. Ziel ist es, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

Um den Bahnverkehr aufrechtzuerhalten, wird die österreichische Schieneninfrastruktur rund um die Uhr voll ausgelastet sein. Durch gezielte Trassenplanung sollen rund 80 % der aktuellen Kapazitäten gesichert werden. Dennoch sind Umleitungen unvermeidlich, was zu längeren Transportzeiten führen kann.

Langfristige Vorteile für Österreich und Europa

Trotz kurzfristiger Beeinträchtigungen wird Österreich langfristig von den Investitionen profitieren. Eine moderne Schieneninfrastruktur ist die Basis für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft, sichere Versorgungsketten und nachhaltige Mobilität.

Stimmen aus Politik und Wirtschaft

Landesrat Günther Steinkellner betont:

„Als Land Oberösterreich setzen wir alles daran, gemeinsam mit der Industrie und den ÖBB die Versorgungssicherheit und Mobilität bestmöglich abzusichern. Eine verlässliche Schieneninfrastruktur ist das Rückgrat unseres Wirtschafts- und Lebensraums – gerade für ein stark exportorientiertes Bundesland wie Oberösterreich.“

ÖBB-CEO Andreas Matthä erklärt:

„Unser Nachbarland wird in den kommenden Jahren viel Geld in die Schiene investieren. Das ist gut, wird aber vorübergehend zu massiven Baustellen führen. Wir setzen alles daran, die Auswirkungen abzufedern und die heimische Industrie zu unterstützen.“

Vize-Generalsekretär Peter Koren unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung:

„Österreichs Industrie befindet sich im dritten Jahr der Rezession. Die Generalsanierung der deutschen Hochleistungskorridore ist eine weitere Zäsur für unseren Industriestandort. Umso wichtiger ist es, durch enge Kooperation mit Politik und Infrastruktur die Auswirkungen bestmöglich abzufedern und Planungssicherheit für unsere Betriebe zu gewährleisten.“

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