Verkehrsclub Deutschland fordert europaweites Nachtzugnetz

Mrz 18, 2024 | Personenverkehr

Nachtzüge erleben derzeit eine bemerkenswerte Wiederbelebung, da sowohl das Netz als auch das Angebot wachsen, obwohl beispielsweise die Deutsche Bahn bisher nicht direkt wieder eingestiegen ist. Parallel dazu steigt auch die Zahl der Fahrgäste. Eine Orientierung über das aktuelle Streckennetz bietet die Nachtzugkarte von VCD und Back On Track.

VCD fordert verstärkte Entwicklung

Der VCD-Bahnexperte Alexander Kaas Elias begrüßt das Comeback der Nachtzüge, sieht jedoch das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft:

„Wir brauchen ein europaweites Nachtzugnetz, um mehr Reisende auf die Schiene zu bringen. Dafür sind höhere Kapazitäten und mehr Waggons nötig, damit längere Nachtzüge häufiger fahren können – sinnvoll wären zum Beispiel Doppelstock-Liegewagen.“

Forderung nach länderübergreifender Organisation

Kaas Elias fordert eine länderübergreifende Organisation des Nachtzugverkehrs, um diese Problematik anzugehen: „Die beteiligten Staaten müssen einander gewährleisten, dass sie Zugangsbarrieren abbauen, so wie es die Europäische Union in den Eisenbahnpaketen bereits beschlossen hat. Außerdem brauchen Nachtzugbetreiber langfristige Planungssicherheit und günstige Trassenpreise – dann erst lohnen sich Investitionen in teure Schlaf- und Liegewagen.“ Denkbar wäre es, Unternehmen mit vielen Nachtzugverbindungen besonders günstige Trassenpreise zu gewähren.

Forderung nach europaweitem Buchungssystem

Schließlich fordert der VCD ein europaweites Buchungssystem für Zugtickets. „Vor oder nach der Nachtfahrt benötigen die Fahrgäste oft einen Anschluss, damit die ganze Reisekette nachhaltig bleibt“, so Kaas Elias. „Stellen Sie sich vor, sie brauchen nur ein Ticket zu buchen, um nachmittags mit dem Zug nach München zu fahren, dort in den Nachtzug nach Rom zu steigen und morgens einen Cappuccino auf der Piazza Navona zu trinken. So schön kann eine Zugreise sein.“

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