ÖBB: Doppelstockzug-Upgrade für Komfort, Zuverlässigkeit und Effizienz im Regionalverkehr

Dez. 13, 2024 | Advertorial, Personenverkehr

Die Doppelstockzüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre in Betrieb genommen wurden, erleben derzeit eine umfangreiche Rundumerneuerung. Ziel des seit 2019 laufenden DOSTO-Upgrade-Programms ist es, diese Fahrzeuge technisch und optisch auf den neuesten Stand zu bringen und damit nicht nur die Fahrgasterfahrung, sondern auch die Effizienz der Instandhaltung nachhaltig zu verbessern.

G-Check und Refurbishment: Die Doppelstockzüge bekommen ein Remake

Zur Halbzeit ihrer Lebensdauer – etwa 20 Jahre – durchlaufen die Doppelstockzüge einen sogenannten G-Check, die höchste Revisionsstufe bei den ÖBB-DOSTO Fahrzeugen. Dabei werden die Züge bis auf den Wagenkasten zerlegt, und sämtliche Komponenten werden entweder überholt oder ausgetauscht. Im Zuge dieses umfassenden Umbaus wird das Fahrzeug auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Darüber hinaus werden auch die Drehgestelle sowie die Zug- und Stoßeinrichtungen umfassend saniert. Eine Korrosionssanierung der Fenster sowie die Reinigung und Erneuerung der Heizungs- und Klimaanlagen runden die technischen Modernisierungen ab.

Bei den ÖBB hat man sich entschieden parallel zum G-Check ein umfangreiches Refurbishment durchzuführen, bei dem auch viele für die Fahrgäste sichtbare und spürbare Verbesserungen umgesetzt werden. Neben WLAN, modernisierten Sitzen und zusätzlichen Sitzpolstern in den Zwischengeschossen wird auch ein neues Fahrgastinformationssystem mit Bildschirmen installiert. Weitere Neuerungen wie Ruhezonen, Mehrzweckbereiche, Steckdosen und modernisierte Toilettenanlagen sollen zusätzlich zum Komfort beitragen.

G-Check inklusive vollständiges Refurbishment dauert pro Zuggarnitur etwa 3 Monate und läuft in mehreren Phasen ab.

© ÖBB/Andrea Messerer

Funktionalität und Sicherheit im Fokus

Neben dem gesteigerten Komfort stehen bei den Neuerungen vor allem Sicherheit und Funktionalität im Vordergrund, erklären die ÖBB. Im Rahmen der Modernisierung wird besonderer Wert auf die Sicherheit gelegt: Die Auswahl der Materialien entspricht den neuesten Normen und Anforderungen, wie etwa im Bereich Brandschutz. Zudem wird die Sicherheit im Fahrgastraum durch den Einbau von Videoüberwachungssystemen und neuen Notsprechstellen erheblich verbessert, auch die Türsteuerung wird im Zuge dessen überarbeitet.
Durch die Anpassung sicherheitsrelevanter Komponenten wird auch ein Betrieb ohne Zugbegleiter:in möglich.

Die Modernisierung geht jedoch über die Sicherheit hinaus und ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Durch den Einsatz von LED-Innenbeleuchtung wird der Energieverbrauch um ca. 50 % gesenkt, was in den kommenden 15 bis 20 Jahren erhebliche Stromeinsparungen mit sich bringt.

Blockzugkonzept für effizientere Instandhaltung

Eine bedeutende Neuerung ist die Umstellung auf ein Blockzugkonzept. Während die Züge bisher flexibel zusammengestellt wurden, bleibt nun die Wagenkomposition innerhalb eines Zuges konstant – ähnlich wie beim Railjet. Dieses Konzept vereinfacht die Instandhaltungsplanung erheblich, da alle Wagen eines Zuges dieselbe Kilometerleistung aufweisen und planmäßig keine individuellen Wartungen an den Einzelwägen künftig mehr durchgeführt werden müssen. Für die tägliche Disposition bringt diese Maßnahme eine große Effizienzsteigerung.

Standort St. Pölten: Herzstück der Modernisierung

Das DOSTO-Upgrade wird in den Werkshallen der ÖBB Train Tech in St. Pölten durchgeführt. Um die Ressourcen für dieses mehrjährige Projekt bereitzustellen, wurden andere Aufgaben auf weitere ÖBB-Standorte verteilt. Dass die Modernisierung vollständig in Eigenregie erfolgt – von der Planung über die Materialbeschaffung bis zur Umsetzung – zeigt die Kompetenz und Erfahrung der ÖBB in der Instandhaltung von Schienenfahrzeugen.

© ÖBB/Andrea Messerer

Zukunftsplan: Erste voll ausgestattete Doppelstockzüge ab 2025

Bereits heute sind einige modernisierte Doppelstockzüge im Cityjet-Design unterwegs, vielen davon fehlen aber noch manche Umbauten z.B. das neue Fahrgastinformationssystem. Der erste vollständig ausgestattete Zug mit allen neuen Funktionen wird jedoch bereits Anfang 2025 in Betrieb gehen. Bis 2030 soll die gesamte Flotte vollständig aufgerüstet sein.

Ab 2027 werden die modernisierten Doppelstockzüge in der Steiermark eingesetzt, da die Ostregion bis dahin mit neuen Fahrzeugen ausgestattet wird.

Mit dem DOSTO-Upgrade-Programm zeigen die ÖBB, wie bestehende Flotten nachhaltig und wirtschaftlich zukunftsfähig gemacht werden können.

Diesen Artikel auf Social Media teilen:

Ähnliche Artikel