In Wien startet das Pilotprojekt „Öffi-Packerl“, das den Pakettransport umweltfreundlicher gestalten soll. Über einen Zeitraum von acht Wochen testen 150 Fahrgäste das Konzept, bei dem Pakete mit der Straßenbahn transportiert werden. Ziel des Projekts ist es, den Lieferverkehr in der Stadt zu reduzieren und eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Paketzustellung zu erproben.
Testbetrieb in der Donaustadt
Das Testgebiet umfasst den Norden Wiens. Speziell entwickelte Paketboxen wurden an den Straßenbahnhaltestellen Donauspital und Konstanziagasse (Linie 25) sowie Hausfeldstraße (Linie 26) installiert. Eine weitere Paketbox an der Haltestelle Kagran soll im Laufe der Woche folgen. Die Teilnehmer des Projekts können über die eigens entwickelte „Öffi-Packerl“-App Routenabfragen durchführen. Falls ein Paket entlang der eigenen Strecke transportiert werden soll, kann der Transport über die App angenommen werden. Das Abholen und Abgeben der Pakete erfolgt mittels QR-Code an den Paketboxen. Um den Fahrgastkomfort zu gewährleisten, dürfen die Pakete maximal 50 cm lang und 5 kg schwer sein.
Machbarkeitsstudie und Vorbereitungen seit 2021
Die Grundlage für das Projekt bildet eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021. Laut dieser würden 90 Prozent der befragten Öffentlichkeitsnutzer eine Paketabholung an einer Haltestelle in ihrer Nähe begrüßen. Zudem gaben 65 Prozent an, selbst Pakete transportieren zu wollen. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, unter anderem zur optimalen Paketgröße, den bevorzugten Abholzeiten sowie den idealen Standorten der Paketstationen. Auch die Entwicklung der notwendigen App sowie der solarbetriebenen Paketstationen wurde im Zuge der Vorbereitungen realisiert.
Unterstützung durch Forschungs- und Technologiepartner
Das Projekt wird im Rahmen des Forschungsprogramms „Öffi-Packerl: Entwicklung und Pilotierung eines Prototypen für die Abwicklung der letzten Meile im öffentlichen Verkehrssystem“ durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gefördert. Koordiniert wird das Vorhaben von der Fraunhofer Austria Research GmbH in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien, der netwiss OG, den Wiener Linien, der Österreichischen Post AG, Upstream – next level mobility GmbH, Variocube GmbH, GRT Spedition und Logistik GmbH sowie der Malerei Großbötzl.
Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, ob der Transport von Paketen mit öffentlichen Verkehrsmitteln langfristig zur Reduzierung des Lieferverkehrs und damit zur Entlastung des Stadtverkehrs beitragen kann.