Bereits vor über 100 Jahren wurde mit dem Bau der Kraftwerksgruppe Stubachtal im Salzburger Pinzgau begonnen. Aktuell investieren die ÖBB in eine Erweiterung der bestehenden vier Kraftwerke vor Ort. Mit dem ersten ÖBB Pumpspeicherkraftwerk werden die beiden bestehenden Speicherseen ideal ergänzt. So kann die Kraft des Wassers noch umfangreicher für 100% Grünstrom genutzt werden, während natürliche Ressourcen geschont werden.
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Bauarbeiten laufen auf Hochtouren
Damit das neue ÖBB Kraftwerk planmäßig 2025 in Betrieb gehen kann, laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Derzeit wird die Betoninnenschale des zwei Kilometer langen und fünf Meter Durchmesser breiten Wasserwegs errichtet. Dieser wird künftig die beiden Speicherseen unterirdisch miteinander verbinden. In der 40 Meter hohen Kaverne im Inneren des Bergmassivs werden dann zwei Maschinensätze mit einer Gesamtleistung von 170 Megawatt ihre Arbeit verrichten.
„Mit dem ersten ÖBB Pumpspeicherkraftwerk werden wir die Kraft des Wassers noch effizienter nutzen und bedarfsgerecht grünen Strom erzeugen,“ freut sich Christian Höss, ÖBB Projektleiter. „Bis zu 80.000 Liter Wasser werden dann pro Sekunde durch den Kraftabstieg fließend und Strom für die nachhaltige Mobilität der Zukunft produzieren.“
Oberirdisch nutzen die Bauteams die wasserarmen Wintermonate der Jahre 2021 bis 2024, um die über zehn Meter großen Ein-/Auslaufbauwerke in den beiden Speicherseen zu errichten. „Auch hier sind wir unserem Ziel, 2025 mit dem Kraftwerk in Betrieb gehen zu können, einen großen Schritt nähergekommen.“
Neues Kraftwerk als „grüne Batterie“ für umweltfreundliche Mobilität
Das neue Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos ist die optimale Ergänzung zur bestehenden Kraftwerksgruppe Stubachtal. Im Gegensatz zu herkömmlichen Speicherkraftwerken erlaubt es, neben der Produktion von umweltfreundlichem Strom aus Wasserkraft, auch große Mengen an Energie kostengünstig zu speichern und somit Leistungsspitzen im Bahnstromnetz optimal abzudecken. Denn bisher diente der Weißsee lediglich als Vorspeicher. Durch die Verbindung mit dem Tauernmoossee wird der Weißsee künftig zur „grünen Batterie“: Die beiden Maschinensätze in der unterirdischen Kaverne pumpen bei geringer Stromnachfrage Wasser vom Tauernmoossee in den 220m höher gelegenen Weißsee. Dieser Höhenunterschied kann in Zeiten hoher Stromnachfrage genutzt werden: Das Wasser wird aus dem Weißsee wieder abgelassen und treibt die Turbinen an, um erneut Strom zu erzeugen. Je nach Bedarf steht damit grüner Strom aus Wasserkraft für den umweltfreundlichen Zugbetrieb zur Verfügung. Damit können Leistungsspitzen im Bahnstromnetz noch besser abgedeckt werden. Die Gesamtinvestition für den Bau beträgt vorausvalorisiert ca. 335 Millionen Euro, welche die ÖBB aus Eigenmitteln außerhalb des Rahmenplans finanzieren. Die Inbetriebnahme ist 2025 geplant.