Der Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 bringt zahlreiche Neuerungen im Schweizer Bahnverkehr. Mit mehr Verbindungen, neuen Nachtzügen und einem Schwerpunkt auf Großevents wird der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut. Besonders in der Westschweiz steht ein umfassender Fahrplanwechsel bevor – der größte seit über 20 Jahren.
Verbindungen ins umliegende Ausland
- Auf der Strecke Zürich–München verkehrt ein zusätzlicher Zug. Damit gelangen Reisende von Montag bis Samstag am Morgen bereits zwei Stunden früher direkt in die bayrische Landeshauptstadt und von Montag bis Freitag sowie am Sonntag am Abend zwei Stunden später von dort zurück in die Limmatstadt. Ausserdem verkehrt der morgendliche EC von Lindau-Reutin nach Zürich HB neu auch samstags.
- Ab Ende Mai und bis Mitte Oktober (inkl. Ostern) fährt samstags, sonntags und an Feiertagen morgens ein RegioExpress von Bern nach Frasne und abends zurück. Damit erhalten Reisende aus Bern in Frasne Anschluss auf die TGV Lyria von und nach Paris.
- Der samstägliche Direktzug Zürich–Lenzburg–Thun–Frutigen–Brig wird neu bis nach Domodossola verlängert und bringt Ausflüglerinnen und Marktbesucher schnell und umsteigefrei ans Ziel.
- Ab dem Fahrplanwechsel gelten internationale Reisen, die bei der SBB in einem Verkaufsvorgang gebucht werden, als eine Reise, auch wenn sie aus mehreren Einzelbilletten bestehen. Wenn ein Zug auf einem Teilabschnitt der Reise verspätet ist, zählt neu die Verspätung am Zielort der gesamten Reise für mögliche Entschädigungen. Diese Entschädigungen beziehen sich dann auf die gesamte Reise, nicht nur auf den betroffenen Teilabschnitt.
- Der Kauf von internationalen Velobilletten und -reservationen ist bis auf Weiteres bei der SBB nicht möglich. Die SBB empfiehlt, Velobillette bei den Partnerbahnen zu kaufen.
Verbindungen im nationalen Fernverkehr
- Dank des Doppelspurausbaus im St. Galler Rheintal verkehren die Fernverkehrszüge zwischen St. Gallen und Sargans nun im Halbstundentakt. Neu verkehrt zwischen St. Gallen–Sargans–Chur der IR13 als Alpenrhein-Express der SOB. Der bereits bestehende IR13 (Luzern–)Zürich–St. Gallen–Sargans–Chur der SBB verkehrt nur noch bis Sargans statt bis Chur. In Sargans besteht Anschluss an den IC3 nach Chur und nach Zürich.
- Zusätzliche IC5-Verbindungen zwischen der Ostschweiz und Zürich sorgen von Montag bis Freitag sowie am Sonntagnachmittag für einen dichteren Takt und mehr Sitzplätze. Für Reisende innerhalb der Schweiz entsteht damit eine attraktive Alternative zu den EC-Zügen, welche ebenfalls auf dieser Strecke verkehren.
- Zur Entlastung des Bahnhofs Bern hält je eine IC-Verbindung von und nach Zürich zu den Pendlerzeiten am Morgen und am Abend in Bern Wankdorf. Auch im Lausanner Vorort Renens halten künftig verschiedene Fernverkehrszüge. Dank den neuen Halten in Agglomerationsbahnhöfen gelangen Pendlerinnen und Pendler schneller an ihr Ziel und die Zentrumsbahnhöfe werden entlastet. Dieses Konzept wurde bereits in Zürich mit den Halten Altstetten und Oerlikon erfolgreich umgesetzt.
- Im Rahmen eines Pilotprojekts gibt es an acht Wochenenden im Winter 2024/2025 sowie im Herbst 2025 Nachtverbindungen auf der Strecke Bern‒Olten–Zürich HB–Zürich Flughafen. Sie bringen Nachtschwärmerinnen spät nach Hause und Fluggäste früh nach Zürich Flughafen. In Bern, Olten und Zürich bestehen zudem Anschlüsse an die Nacht-S-Bahnen sowie Nachtbusse. Auch zwischen Biel/Bienne und Genève-Aéroport und zwischen Fribourg/Freiburg / Sion und Genève-Aéroport verkehren an zwei Wochenenden im Winter 2024, an mehreren Feiertagen sowie an sechs Nächten von Freitag auf Samstag während der Ferienzeit im Jahr 2025 Nachtverbindungen, die Reisende zu den ersten Flügen oder in den Ausgang und wieder zurück bringen.
- Der erste IR15 am Samstag verkehrt als IC und Direktzug von Genève-Aéroport nach Locarno. Damit gibt es erstmals eine Direktverbindung aus der Westschweiz und von Bern ins Tessin. In einer Testphase von Ende August bis Mitte Oktober 2024 wurde die Verbindung bereits angeboten und getestet. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Testphase wird die neue Verbindung ab Fahrplanwechsel wöchentlich verkehren. Der bereits bestehende IC vom Sonntagabend aus dem Tessin nach Lausanne verkehrt künftig ab Locarno statt wie bisher ab Bellinzona.
- In Altdorf halten neun IC2-Züge pro Richtung von bzw. nach Zürich, die Reisende aus dem Urner Hauptort bequem und schnell in die grösste Schweizer Stadt bringen. Sie ersetzen die bisherigen IC21-Verbindungen nach Basel, die nun nicht mehr in Altdorf halten. Die Nordwestschweiz bleibt für den Kanton Uri mit dem IR26 direkt und mit dem Tellbus mit Umstieg in Luzern weiterhin gut erschlossen.
- Die Züge der Linie IR35 Aare Linth von Bern nach Chur halten neu zusätzlich in Unterterzen (Flumserberg) und Maienfeld. Diese Orte sind damit stündlich umsteigefrei mit Zürich verbunden. Dank dem vermehrten Einsatz von SBB-Doppelstöckern können mehr Sitzplätze auf dem IR35 angeboten werden. Zudem werden zwischen Zürich und Chur neue Früh- und Spätverbindungen eingeführt.
Verbindungen im Regionalverkehr
- An zwei Wochenenden (30.11. – 8.12.2024) sowie durchgehend ab dem 11. Januar bis zum 2. März 2025 verkehren an den Wochenenden wieder die Direktzüge von Zürich nach Einsiedeln, mit denen Reisende am Morgen schnell und direkt an den Weihnachtsmarkt, zum Langlaufen oder Wandern gelangen und am Nachmittag wieder zurück.
- Pendler aus dem Ennetsee und Rontal profitieren von zusätzlichen Verbindungen zur Hauptverkehrszeit auf der Strecke Ebikon–Rotkreuz–Cham–Zug. Damit kann das Platzangebot erhöht und können die stark nachgefragten Kurse der S1 gezielt entlastet werden.
- Die Erreichbarkeit Winterthurs verbessert sich durch zusätzliche Verbindungen ab Bülach und Bauma, die rund eine halbe Stunde vor den aktuell frühsten Verbindungen verkehren. Auch auf weiteren Linien im Raum Zürich gibt es zusätzliche Verbindungen in den Randzeiten.
- Dazu kommen verschiedene Verbesserungen in den regionalen Wochenend-Nachtnetzen im Raum Basel, im Aargau, von Zürich und Luzern jeweils bis nach Olten sowie in der Ostschweiz.
Eventjahr 2025: Zusätzliche Züge zu Großveranstaltungen
Das Jahr 2025 ist geprägt von zahlreichen Anlässen in der gesamten Schweiz, darunter der Eurovision Song Contest (ESC) in Basel, die UEFA Women’s EURO 2025, das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest und die SwissSkills in Bern. Mit rund 1.600 Extrazügen stellt die SBB sicher, dass Besucher bequem und umweltfreundlich anreisen können.
Bauarbeiten im Inland und Ausland
Die intensive Nutzung des Schweizer Bahnnetzes erfordert stetige Unterhalts- und Ausbauarbeiten. Die SBB investiert weiterhin in die Infrastruktur, um langfristig neue Angebote zu schaffen. In Nachbarländern wie Deutschland oder Frankreich führen Bauprojekte allerdings zu verlängerten Reisezeiten oder Umstiegen.