Transportklausel im Abfallwirtschaftsgesetz: ÖBB investieren EUR 75 Mio. in Wagenmaterial

Dez 27, 2022 | Güterverkehr & Logistik, Personenverkehr

Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) transportiert in Österreich bereits jetzt rund 8 Mio. Tonnen Abfall und Sekundärstoffe (wie Schrott, Siedlungsabfälle und Abfälle aus dem Bauwesen) jährlich auf der Schiene. Dadurch werden im Vergleich zum Lkw-Transport mehr als 146.000 t CO2 eingespart bzw. rund 300.000 Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden. Am 1. Jänner 2023 tritt das neue Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) in Kraft, ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrsverlagerung und ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der österreichischen Klimaziele.

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Ab 1. Jänner 2023 Transportklausel im Abfallwirtschaftsgesetz

Mit Beginn 2023 müssen Transporte von Abfällen mit einem Gesamtgewicht von mehr als zehn Tonnen ab 300 km mit der Bahn transportiert werden. Ab 1. Jänner 2024 sollen die entsprechenden Transporte ab 200 km und ab 1. Jänner 2026 ab 100 km mit der Bahn erfolgen. In Summe ergibt sich dadurch ein Potenzial von rund 15 Mio. Tonnen Abfall für den Transport auf der Schiene. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) wird für die Abfrage von Bahnangeboten eine digitale Plattform zur Verfügung stellen. Unabhängig davon lädt die ÖBB Rail Cargo Group ihre Kunden ein, schon jetzt gemeinsam individuelle Bahnlogistikkonzepte zu erarbeiten und umzusetzen.

Investition in neues Wagenmaterial

Die RCG macht sich für die Novelle des AWG startklar und investiert zunächst 75 Mio. EUR in neue MOBILER-Behälteraufbauten und Tragwagen, um die vermehrten Abfalltransporte abwickeln zu können. Damit wird der derzeitige Bestand an MOBILER-Behälteraufbauten schrittweise auf insgesamt 2.500 Einheiten bis 2026 verdoppelt.

Einsatz des MOBILER-Systems ohne Kran und ohne eigenem Bahnanschluss

Die MOBILER-Logistik, bestehend aus Behälter, Güterwagen (intermodaler Tragwagen) und Straßenfahrzeug, ist flexibel für den Transport unterschiedlichster Güter einsetzbar und speziell in Entsorgungs- und Baustoffverkehren bereits mehrjährig erfolgreich etabliert. Die hydraulische Hubvorrichtung am MOBILER-Sattelauflieger ermöglicht den Umschlag der MOBILER- Behälter zwischen Lkw und Tragwagen – ohne Kran und ohne eigene Anschlussbahn.

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