Der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) plant eine aktivere Rolle zu übernehmen, um seinen Mitgliedsunternehmen die Nutzung der Schiene zu erleichtern. Mit mehr als 20 Akteuren aus der Branche wurde am Montag in Stuttgart eine neue Sparte Schienengüterverkehr ins Leben gerufen. Diese Initiative des VSL reagiert auf das steigende Interesse am Kombinierten Verkehr Straße-Schiene. Dabei ist für den Verband klar, dass der Schienenverkehr einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaschutzziele leisten muss.
An der Auftaktveranstaltung nahmen Vertreter verschiedenster Bereiche rund um den Bahntransport teil: Speditionen, Terminal-Betreiber, Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie Operateure im Kombinierten Verkehr. Auch das Kompetenzzentrum Güterverkehr der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) unterstützte die Veranstaltung und bietet Unternehmen aus dem Südwesten Fördermittel für die Erstberatung an. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverbands Spedition und Logistik, Niels Beuck, berichtete über aktuelle verkehrspolitische Herausforderungen im Bereich Schiene, darunter die anstehenden Korridorsanierungen auf deutschen Strecken und die Novellierung der EU-Richtlinie zum Kombinierten Verkehr.
VSL-Präsident Dr. Micha Lege betonte bei der Eröffnung die Bedeutung des Schienenverkehrs für weniger Straßenstaus und mehr Klimaschutz. Er forderte gemeinsame Anstrengungen, um mehr Güter auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. Gleichzeitig wies Dr. Lege auf bestehende Probleme hin, darunter ein unzureichendes Baustellenmanagement, lange Verspätungen und unzureichende Informationen. Streiks der Lokführergewerkschaft GDL erschweren die Verlagerung auf die Schiene zusätzlich.
Andrea Marongiu, Geschäftsführer des VSL, betonte die Notwendigkeit einer modernen und digitalen Schieneninfrastruktur, um Qualität und Pünktlichkeit zu gewährleisten. Er kündigte weitere Treffen der neuen Sparte im laufenden Jahr an, bei denen weitere Schritte und Themen besprochen werden sollen. Ein Runder Tisch Schiene für Baden-Württemberg ist ebenfalls geplant, um Probleme zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln.