Stadler verzeichnet trotz Herausforderungen im Jahr 2023 eine gute Performance

Mrz 13, 2024 | Bahnindustrie

FOTO: stadlerrail.com
Trotz eines von Inflation, Währungsverwerfungen und Lieferkettenschwierigkeiten geprägten Jahres 2023 hat das Unternehmen Stadler eine bemerkenswert positive Performance erzielt. Mit einem diversifizierten Produktportfolio konnte das Unternehmen in verschiedenen Märkten erfolgreich sein und verzeichnete besondere Erfolge in Kasachstan, Litauen, Italien und den USA.

Stadler CEO Markus Bernsteiner kommentiert das Geschäftsjahr 2023

Markus Bernsteiner, Group CEO von Stadler, äußerte sich zufrieden über die Leistung des Unternehmens im Geschäftsjahr 2023. Trotz der Herausforderungen durch Preissteigerungen für Materialien und Beschaffungsengpässe konnte Stadler dank laufender Effizienzmaßnahmen in der Fertigung die Beeinträchtigungen kompensieren. Sowohl Umsatz als auch EBIT lagen auf solidem Niveau, obwohl sie durch negative Währungseffekte beeinflusst wurden.

Auftragslage und finanzielle Kennzahlen

Die Auftragslage entwickelte sich im vergangenen Geschäftsjahr äußerst erfreulich, wobei der Auftragseingang mit CHF 6.8 Milliarden deutlich über den strategischen Zielgrößen lag. Trotz eines Rückgangs gegenüber dem Vorjahr, der hauptsächlich auf einige Großaufträge und Verschiebungen zurückzuführen war, stieg der Auftragsbestand per 31. Dezember 2023 auf CHF 24.4 Milliarden an.

Umsatz und Ergebnis

Der Umsatz erreichte trotz negativer Währungseffekte ein vergleichbares Niveau wie im Vorjahr. Das EBIT lag mit CHF 183.3 Millionen etwas unter dem Vorjahreswert, jedoch im Rahmen der Erwartungen. Das Konzernergebnis stieg deutlich an, hauptsächlich aufgrund geringerer Währungsverluste und höherer Zinserträge.

Cashflow und Bilanz

Dank eines verstärkten Fokus auf das Cash-Management konnte der Free Cashflow deutlich verbessert werden, was zu einer positiven Netto-Cash-Position führte. Die Investitionen lagen im Rahmen der Erwartungen, unterstützt durch die positive Auftragslage.

Segmente und wichtige Auftragseingänge

Rolling Stock

Das Segment „Rolling Stock“ verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 einen Auftragseingang im Umfang von CHF 5.0 Milliarden. Obwohl dieser Wert unter dem Vorjahreswert lag, konnte der Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahr weiter wachsen. Der Umsatz im Segment erreichte CHF 3.1 Milliarden und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau.

Service & Components

Im Segment „Service & Components“ konnte Stadler einen deutlichen Anstieg des Auftragseingangs verzeichnen, der um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg. Der Auftragsbestand im Servicegeschäft wuchs entsprechend, während der Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau lag.

Signalling

Das Segment „Signalling“ verzeichnete ebenfalls ein starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2023. Sowohl der Auftragseingang als auch der Umsatz stiegen deutlich an, was auf die weltweite Nachfrage nach signaltechnischen Lösungen zurückzuführen ist.

Erfolge bei alternativen Antrieben

Stadler hat in den letzten Jahren sein alternatives Antriebsportfolio konsequent ausgebaut und unterstützt heute Bahnbetreiber weltweit bei der Dekarbonisierung des Schienenverkehrs. Je nach Einsatzgebiet bietet Stadler massgeschneiderte Lösungen mit Batterie-, Wasserstoff- oder auch Hybridantrieb.

Bereits 2017 hat Stadler den weltweit ersten für den Fahrgasteinsatz zugelassenen batterieelektrischen Triebzug gebaut. Im Berichtsjahr konnte in Schleswig-Holstein die erste Flotte des FLIRT Akku in den regulären Betrieb genommen werden.

Auch der erste FLIRT H2 kommt am Markt sehr gut an. Der Wasserstoffzug konnte 2023 die intensiven Tests auf Schweizer Schienen erfolgreich abschließen und die zusätzlichen Testrunden in Colorado starten, bevor er schließlich sein endgültiges Ziel bei der San Bernardino County Transportation Authority in Kalifornien erreichen wird.

Mehrere Verkaufserfolge konnten mit alternativen Antrieben erzielt werden, darunter die Unterzeichnung eines Vertrags über die Entwicklung und die Erprobung eines batteriebetriebenen Personentriebzugs mit der Utah State University (USU) und das ASPIRE Engineering Research Center.

Stadler erwartet weiterhin eine hohe Nachfrage nach alternativen Antrieben und plant, sein Portfolio in diesem Bereich weiter auszubauen, um den Kunden weltweit umweltfreundliche Lösungen zu bieten.

Ausblick bis 2026

Stadler ist optimistisch in Bezug auf die kommenden Jahre und erwartet einen deutlichen Anstieg der Umsätze und Ergebnisse, unterstützt durch den starken Auftragsbestand und eine weiterhin hohe Nachfrage. Die Dividendenpolitik des Unternehmens bleibt unverändert, und Stadler strebt mittelfristig eine EBIT-Marge von 8 bis 9 Prozent an.

Unter der Annahme stabiler Rahmenbedingungen erwartet das Unternehmen in den kommenden Jahren eine solide Performance und plant weiterhin eine attraktive Dividendenpolitik für seine Aktionäre.

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