ÖBB übernimmt ehemalige Westbahn-Doppelstockzüge von der Deutschen Bahn

Mai 23, 2025 | Personenverkehr

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erweitern ihre Fernverkehrsflotte um 17 Doppelstockzüge des Typs Stadler KISS 200, die ursprünglich von der österreichischen Westbahn betrieben und später von der Deutschen Bahn (DB) übernommen wurden. Die Züge kehren nun über diesen Umweg wieder nach Österreich zurück.

Grund für die Übernahme ist der anhaltende Fahrgastzuwachs sowie geplante Angebotsausweitungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Eröffnung der Koralmbahn und der damit verbundenen Südstrecken-Erweiterung. Zur Bewältigung des steigenden Kapazitätsbedarfs setzt die ÖBB auf kurzfristig verfügbare, moderne Fahrzeuge.

Die aus Deutschland übernommenen Züge sollen ab Herbst 2025 schrittweise auf der Weststrecke zwischen Wien und Salzburg zum Einsatz kommen. Dort werden sie auf Intercity- und Railjet-Verbindungen mit häufigeren Halten verkehren. Die schnellen Railjet Xpress-Verbindungen bleiben weiterhin den bestehenden Railjet-Garnituren vorbehalten. Langfristig ist vorgesehen, dass die KISS-Züge durch neu bestellte Railjet-Doppelstockzüge ersetzt werden.

Die sechsteiligen Doppelstockzüge bieten 486 Sitzplätze (davon 66 in der 1. Klasse), während die vierteiligen Garnituren ab 2026 die Flotte ergänzen. Insgesamt soll die Sitzplatzkapazität auf der Weststrecke durch den Einsatz dieser Fahrzeuge um rund 20 Prozent steigen.

Vor ihrem Einsatz im ÖBB-Fernverkehr erhalten die Fahrzeuge ein kurzes technisches und optisches Refresh. Sie bieten unter anderem barrierefreie Einstiege, Klimaanlagen, kostenloses WLAN, Steckdosen, großzügige Gepäckablagen sowie Catering-Zonen mit Snack- und Getränkeautomaten. Darüber hinaus verfügen sie über acht Fahrradstellplätze und zwei Rollstuhlplätze pro Garnitur.

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