Die österreichische Baugruppe PORR verzeichnet 2025 ein kräftiges Wachstum – und die Schiene spielt dabei eine zentrale Rolle.
Rekorde in Bilanz und Auftragslage
Im ersten Halbjahr 2025 steigerte die PORR ihr Betriebsergebnis (EBIT) um 15,5 % auf 48,7 Mio. Euro. Der Auftragseingang wuchs um mehr als 25 % auf 4,0 Mrd. Euro, der Auftragsbestand erreichte mit 9,4 Mrd. Euro einen neuen Höchstwert. Rund 60 % davon stammen aus dem Tief- und Infrastrukturbau – der Bahnbau erweist sich damit als Wachstumsmotor.
Großprojekte in ganz Europa
Zu den wichtigsten aktuellen Bahnbauprojekten zählen:
- Polen: Ausbau des Hochgeschwindigkeitstunnels in Łódź (400 Mio. Euro) – Teil des Zentralflughafen-Projekts; Modernisierung mehrerer Strecken, darunter Poznań–Piła und Wągrowiec–Gołańcz.
- Rumänien: Zweigleisiger Ausbau der 32,6 km langen Strecke Craiova – Caransebeș inklusive neuer Tunnel und Sanierung von Bahnhöfen (428 Mio. Euro).
- Österreich: Einbau des Systems Slab Track Austria im Koralmtunnel (33 km) und im Semmering-Basistunnel (27,3 km); Bau des 25,2 km langen Brenner-Basistunnel-Abschnitts Pfons–Brenner (knapp 1 Mrd. Euro).
- Deutschland: Einsatz von Slab Track Austria auf 34,5 km Tunnelstrecke im Rahmen von Stuttgart 21; laufende Arbeiten am ElbX-Tunnel.
- Tschechien: Mehrere Neuaufträge, Auftragsbestand für 2026 bereits über 100 Mio. Euro.
Darüber hinaus ist PORR auch im Straßenbahnnetz von Bukarest aktiv und baut ihr Bahngeschäft in Süddeutschland durch die Beteiligung an der Knape Bahnbau GmbH weiter aus.
Slab Track Austria – österreichische Innovation für Hochgeschwindigkeit
Besonders im Fokus steht das von PORR entwickelte System Slab Track Austria. Dabei werden die Gleise nicht mehr auf Schotter, sondern auf festen Betonplatten verlegt. Vorteile sind eine höhere Lebensdauer, Stabilität und Gleisgenauigkeit sowie weniger Erschütterungen und Lärm. Das System kommt bereits in zahlreichen europäischen Großprojekten zum Einsatz – von Hochgeschwindigkeitsstrecken in Polen bis zu den langen Tunnelanlagen in Österreich und Deutschland.
Investitionen in den Schienenausbau steigen
Die Dynamik im Bahnbau ist kein Zufall: In ganz Europa steigen die Investitionen in die Schieneninfrastruktur deutlich. 2025 fließen etwa 3,5 Mrd. Euro in das Netz der ÖBB, 1,7 Mrd. Euro in Deutschland, 3,6 Mrd. Euro in Polen und 1,46 Mrd. Euro in Tschechien. Laut Euroconstruct soll der polnische Bahnbau bis 2027 um mehr als 35 % zulegen.
Angesichts dieser Entwicklungen blickt die PORR optimistisch in die Zukunft. Für 2025 wird eine EBIT-Marge von 2,8 bis 3,0 % erwartet, bis 2030 soll sie auf 3,5 bis 4,0 % steigen. CEO Karl-Heinz Strauss betont:
„Die Ansprüche an die Mobilität werden immer größer – schnellere, längere und nachhaltige Verbindungen. Mit Projekten wie dem Brenner-Basistunnel und innovativen Systemen wie Slab Track Austria gestalten wir die Zukunft der Bahn aktiv mit.“