Nach 26 Jahren intensiver Bauzeit wird die 130 Kilometer lange Strecke der Koralmbahn Ende November 2024 planmäßig fertiggestellt. Während der neue Bahnhof Weststeiermark noch letzte Arbeiten erhält, ist die Bahnstrecke selbst bereit für die Inbetriebnahmephase. Ein Überblick über das Großprojekt, das als Meilenstein für die Mobilitätswende gilt.
Ein Jahrhundertprojekt auf der Zielgeraden
Die Fertigstellung der Koralmbahn markiert das Ende eines jahrzehntelangen Bauvorhabens, das hohe technische Anforderungen und umfassende Koordination erforderte. Der finale Abschnitt verlangt noch einmal die volle Konzentration der Beteiligten. Die Strecke verbindet Graz und Klagenfurt in nur 45 Minuten und soll den öffentlichen Verkehr in Österreich revolutionieren.
Ein Beitrag zur regionalen Entwicklung und zur EU-Verkehrsinfrastruktur
Die Koralmbahn stärkt nicht nur den öffentlichen Verkehr, sondern auch die regionale Wirtschaft. Werner Amon, Landesrat für Europa und internationale Angelegenheiten, betont die langfristigen Vorteile:
„Mit der Koralmbahn entsteht ein neuer Lebens- und Wirtschaftsraum, der die Steiermark und Kärnten nachhaltig prägen wird. Sie stärkt den Baltisch-Adriatischen Korridor und bringt Vorteile für den Bezirk Deutschlandsberg.“
Auch Gaby Schaunig, Landeshauptmann-Stellvertreterin Kärntens, sieht im Projekt ein Symbol für die Zusammenarbeit der Regionen:
„Die Koralmbahn verbindet unsere Bundesländer zu einem starken Wirtschaftsraum Süd mit 1,1 Millionen Einwohner:innen. Sie ist ein klimafreundliches und zukunftsweisendes Mobilitätsangebot.“
Testphase: 15.000 Kilometer für Sicherheit und Effizienz
Bevor die Koralmbahn den regulären Betrieb aufnimmt, steht eine intensive Testphase an. Im kommenden Jahr werden mehr als 70 Testfahrten und rund 15.000 Testkilometer durchgeführt. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h wird die Strecke bei sogenannten Hochtastfahrten erprobt, während bei Akzeptanzfahrten jedes Detail überprüft wird.
Neben der Technik bereiten sich auch die beteiligten Menschen auf den Betrieb vor: Lokführer:innen trainieren auf Simulatoren und bei Schulungsfahrten, Rettungskräfte proben Einsatzszenarien, und das Betriebspersonal absolviert umfangreiche Begehungen.
Bahnhof Weststeiermark: Drehkreuz in den letzten Zügen
Parallel zur Fertigstellung der Strecke erhält der neue Bahnhof Weststeiermark seinen Feinschliff. Er wird bis Frühjahr 2025 vollständig fertiggestellt sein und neun Gleise sowie 450 Parkplätze bieten. Zusätzlich entstehen Anbindungen an das Radwegenetz, Infrastruktur für E-Mobilität und Zugänge für Busse und Taxis. Der Bahnhof wird so zur zentralen Verkehrsdrehscheibe für die Weststeiermark.
Die Koralmbahn steht als Symbol für nachhaltige Mobilität und regionale Entwicklung. Ab Dezember 2025 wird die Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt für Pendler:innen und Reisende eine schnelle, komfortable und umweltfreundliche Alternative bieten. Mit der Fertigstellung der Strecke rückt Österreichs Ziel einer klimafreundlicheren Zukunft ein bedeutendes Stück näher.