DB erreicht wichtigen Meilenstein bei Riedbahn-Generalsanierung

Okt. 25, 2024 | Bau, Infrastruktur

Gut 100 Tage nach Beginn der Generalsanierung der Riedbahn hat die Deutsche Bahn (DB) gemeinsam mit den beteiligten Bauunternehmen ein zentrales Etappenziel erreicht. Die Arbeiten an Schienen, Schwellen und Schotter sind planmäßig abgeschlossen. Nun beginnt die Phase der Leit- und Sicherungstechnik, in der die neuen elektronischen Stellwerke installiert werden, die zukünftig Weichen und Signale per Mausklick steuern können. Der reguläre Zugverkehr auf der Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim soll ab dem 15. Dezember wieder aufgenommen werden.

Umfassende Modernisierung für die Riedbahn

Die Generalsanierung der Riedbahn ist Teil des umfassenden Programms „S3“ zur Sanierung des DB-Konzerns und zielt auf die Erneuerung hochbelasteter Strecken ab. Laut DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber sollen durch diese Modernisierungen Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Rentabilität des Bahnverkehrs gesteigert werden. Die Arbeiten an der Riedbahn dienen als Modell für ähnliche Sanierungen, mit dem Ziel, bis 2027 insgesamt 1.500 Kilometer Schienenstrecke zu erneuern und eine stabile Basis für das DB-Programm „Starke Schiene“ zu schaffen.

Neue Stellwerkstechnik und europäisches Zugsicherungssystem

Im Zuge der Sanierung wird die gesamte Signaltechnik auf der Riedbahn ausgetauscht. Siemens Mobility übernimmt dabei den Einbau neuer elektronischer Stellwerke (ESTW) und des European Train Control Systems (ETCS). Für die Anbindung der Stellwerke wurden bereits über eine Million Meter Kabel verlegt. Die ersten Module des neuen ETCS-Systems werden bis Mitte Dezember installiert. ETCS wird zunächst auf dem Abschnitt Mannheim-Waldhof bis Biblis in Betrieb genommen, die restlichen Streckenabschnitte folgen 2025. Die Einführung des Systems soll langfristig für zusätzliche Zeitpuffer und höhere Fahrgeschwindigkeiten sorgen.

Pilotprojekt für kommende Streckensanierungen

Die Erfahrungen aus der Riedbahn-Sanierung sollen künftig auch in die Erneuerungspläne anderer Strecken einfließen. 2025 beginnen ähnliche Modernisierungsprojekte auf den Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen, um sowohl die Direktverbindungen zwischen großen Städten als auch wichtige Güterverkehrskorridore leistungsfähiger zu machen und Ausfallrisiken zu minimieren.

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